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Fuser (Musik & Party) – God is a DJ

Die Musikspiel-Spezialisten von Harmonix haben wieder zugeschlagen und verwandeln den Spieler mit ihrem jüngsten Werk Fuser in einen DJ, der mit kreativen Werkzeugen Remixe und Mashups auf höchstem Niveau erstellen und mit der Community teilen kann. Warum DJ Hero dagegen wie Topfschlagen im Kindergarten wirkt, erfahrt ihr im Test.

© Harmonix / NCSoft

„Wünsch dir was“

Nach den ersten Gehversuchen als Disk-Jockey hätte ich nicht gedacht, das mir Fuser eine derartige Spieltiefe und kreative Kontrolle bieten würde. Die Lernkurve innerhalb der Kampagne ist allerdings recht steil, weil nicht nur ständig neue Elemente Einzug halten, sondern auch das Publikum anspruchsvoller wird und bei Laune gehalten werden will. Mit taktgenauen Wechseln alleine ist es irgendwann nicht mehr getan und man muss lernen, all die Mittel und Werkzeuge clever zu nutzen, die einem für einen guten und abwechslungsreichen Sound an die Hand gelegt werden. Angesichts der zahlreichen Möglichkeiten war ich stellenweise überfordert, zudem man in der Kampagne unter Zeitdruck auch noch bestimmte Aufgaben bei der Disk-Zusammenstellung und parallel dazu im Idealfall auch noch Publikumswünsche nach speziellen Tracks oder Instrumenten erfüllen sollte. Entsprechend hektisch geht es teilweise zu und man hat alle Hände voll zu tun, den Auftritt halbwegs passabel über die Bühne zu bringen. Wer zu viel Mist baut, bekommt unter lauten Buhrufen den Saft abgedreht, doch genau wie bei Rock Band & Co lässt sich eine Option aktivieren, die ein Scheitern unmöglich macht.

Kreatives Austoben

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Effekte lassen sich global oder für einzelne Spuren anwenden. © 4P/Screenshot

Deutlich chilliger geht es im Freestyle-Modus zu, wo man ganz ohne Druck mit den Song-Karten, Effekten und Instrumenten herumexperimentieren kann, um einen coolen Mix auf die Beine zu stellen. Wie in der Kampagne hat man auch hier die Möglichkeit, einen maximal 30-sekündigen Clip seiner Werke aufzunehmen, zu editieren und mit der Community zu teilen, wo die Ergebnisse auch bewertet werden können. Aufgrund der anfallenden Datenmengen und wahrscheinlich auch der Rechte war die Aufnahme-Begrenzung auf 30 Sekunden sicher nötig, aber schade ist es trotzdem, dass nicht umfangreichere Mashups festgehalten werden dürfen.

Wer möchte, kann auch zusammen mit bis zu drei weiteren Mitspielern ein Koop-Konzert geben und sich dort frei am DJ-Pult ausleben. Oder man wohnt diesen Online-Veranstaltungen als Zuschauer bei, reagiert mit diversen Emoticons auf die Darbietung oder schickt Song-Wünsche. Auch wenn der kompetitive hier nicht im Mittelpunkt steht, wird am Ende der Mix gekürt, der die meisten Likes erhalten hat. Wer das direkte Duell sucht, findet auch einen Versus-Modus, in dem man um die Vorherrschaft im Mix kämpfen muss. Da man hier eher taktieren und die Instrumentenkarten mit ihren unterschiedlichen Stärken zum richtigen Zeitpunkt spielen muss, rückt das musikalische Ergebnis eher in den Hintergrund und der Spielablauf wirkt mir einen Tick zu chaotisch.

Vereinte Community

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Der Versus-Modus mit seinem Kampf um die Vorherrschaft im Mix ist recht chaotisch. © 4P/Screenshot

Klasse dagegen, dass es für sämtliche Online-Modus eine optionale Unterstützung für plattformübergreifendes Spielen gibt. Ganz hoch im Kurs steht außerdem der Community-Aspekt: Man kann anderen Fuser-Nutzern nicht nur wie bei Twitter und anderen sozialen Netzwerken folgen, sondern sich auch deren geteilte Clips anschauen und bewerten. Eigene Ereignisse werden in einem Aktivitätsfeed geteilt. Zusätzlich gibt es in regelmäßigen Abständen Herausforderungen, bei denen man seine Werke passend zu einem vorgegebenen Thema aufnehmen und einsenden darf. Wenn es gut läuft und die Clips gut ankommen, kann man sich innerhalb des Fuser-Universums eine eigene Fangemeide aufbauen.