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Galactic Civilizations 2: Dread Lords (Taktik & Strategie) – Galactic Civilizations 2: Dread Lords

Die brachial inszenierten 3D-Weltraumschlachten aus Star Wars: Empire at War sind euch zu hektisch? Es fehlt euch der Tiefgang? Dann bietet Galactic Civilizations 2 jetzt das rundenbasierte Kontrastprogramm, bei dem ihr ganz in Ruhe kolonisieren, erforschen und kämpfen könnt. Ob das Strategie-Epos von Stardock auch Langzeitspaß bringt, verraten wir euch im Test.

© Stardock / Koch Media

Allerlei Kooperation

Auch ein Sieg der Vernunft ist denkbar. Dafür muss ich bloß alle Völker dazu bringen, eine Allianz mit der Erde einzugehen. Bei den guten Rassen, die mir gewogen sind, ist das keine große Sache und ergibt sich fast beiläufig durch

Die Linien markieren profitable Handelsstraßen, die euch mit anderen Welten verbinden.

langjährigen Handel und Technologietransfer. Sie sind mir treu ergeben und wechseln selten die Seite. Das umfangreiche Diplomatiemenü ist mir beim Feilschen eine große Hilfe, wobei sich die Aliens nicht dumm anstellen. Sie versuchen, Vorteile für sich herauszuschlagen. Das Verhandeln mit bösen Völkern ist jedoch eine Sisyphusaufgabe. Wie bringe ich die Drengin dazu, mit meinen Menschen eine Allianz zu schließen? Das funktioniert nur durch vorherige Machtdemonstration, die ihnen dann keine andere Wahl lässt.

Einen Wirtschaftssieg gibt es übrigens nicht, obwohl die Ökonomie eine erhebliche Rolle spielt. Ohne Geld läuft bekanntlich keine Kriegsmaschine. Es gibt Handelszentren, Börsen und Raumstationen, die den Warenverkehr fördern. Soweit meine Sensoren reichen, kann ich Frachter zu anderen Völkern schicken, die interstellare Handelsstraßen einrichten. Die Zahl der Straßen wird durch die Erforschung der Wirtschaft erhöht, wiederum eine direkte Auswirkung der Wissenschaft. Führe ich gegen ein Volk Krieg, kann ich dessen Handelswege blockieren und es auch mit einem Embargo belegen. Natürlich könnt ihr auch festlegen, wie hoch die Steuern in eurem Sternenreich sein sollen.

Klein aber fein

Es existieren zwar vorgegebene Raumschiffe, ich kann aber auch eigene entwerfen. Das ist mehr als bloß Schnickschnack, da ich nur so Schiffe mit speziellen Eigenschaften schaffe. Mit dem Schiffsdesigner funktioniert das ganz

Wer will, kann auch eigene Schiffe entwerfen, die der technischen Stufe eures Volks entsprechen.

flott. Eine große Rolle spielt dabei der Grad der Miniaturisierung, der bestimmt, wie viele Komponenten ich in ein Schiff stecken kann. Wichtige Teile sind Bewaffnung, Panzerung, Schilde und Antrieb. Allein an Waffentechnik gibt es Strahlen, Partikel und Raketen. Ein anderer Faktor ist die Größe der Hüllen, die ich weiter erforschen sollte, um noch dickere Kähne bauen zu können. Jedes Volk besitzt sein unverwechselbares Design, so sieht das Flagschiff der Erde ein wenig wie die Voyager aus. Klingonenkreuzer, Sternenzerstörer oder organisches Raumschiff – das äußerliche Schiffsdesign bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen

Bedienung

Trotz seiner Komplexität lässt sich Galactic Civilzation 2 recht gut beherrschen. Es gibt zahlreiche Menüs und Untersektionen, wo ich alles finde und die sogar untereinander verlinkt sind. Wird ein Schiff oder ein Gebäude fertiggestellt, wird mir das als Fenster angezeigt. Sogar Gouverneure gibt es, denen ihr bestimmte Aufgaben überlassen könnt. Allerdings verliere ich bisweilen schon die Übersicht in all den Statistiken, Listen und Ansichten, was bei einem solchen Spiel aber fast normal ist. Der Technologiebaum könnte trotz Filterfunktionen noch etwas übersichtlicher sein.

Kaum Grafikpracht

Die altbackene Pseudo-3D-Optik ist sicher kein Grund, sich das Spiel zuzulegen. Letztlich ist sie weder Fisch noch Fleisch, da sie keine dreidimensionalen

Auch wenn die Aliens echt abgefahren aussehen, gewinnt das Spiel optisch keinen Blumentopf.

Funktionen bietet. Ihr dürft zwar raus- und reinzoomen, was der Übersicht dient, ansonsten ist die Galaxie aber so flach wie eine Flunder. Dass der Raum dreidimensional ist, scheint bei den Machern noch nicht angekommen zu sein und auch das Drehen der Ansicht wie bei Homeworld und Co. ist nicht möglich. Bis auf den Fog of War gibt es keinerlei Effekte; immerhin sind die verschieden großen Planeten und Sonnen ganz vielfältig gemacht. Aufgrund des fesselnden Spielprinzips fällt die Grafikschwäche jedoch kaum ins Gewicht.

Die Menüs sind solide dargestellt und bieten sogar manch schönen Anblick: So sind die Gesichter der Aliens durchaus fremdartig und stimmungsvoll. Ansonsten lockern auch kleine Filmschnipsel das Geschehen auf, etwa wenn ihr eure erste Welt besiedelt. Unterstrichen wird der Science-Fiction-Eindruck noch durch die mythische bis bombastische Musik, die euch vollends in andere Sphären abtauchen lässt. Jedes Volk hat übrigens seine eigene Erkennungsmelodie.
          

  1. Zu viel Text ist mir bisher auch nicht aufgefallen. Das stimme ich schon mal nicht zu. Das Spiel ist etwas nüchtern und reisst nicht so mit.
    Es wurde hier im Forum Civilization angedeutet und dass GalCiv ähnlich gut sei. Also so was von lächerlich, dass ich mich frage, ob das Fanboys oder professionelle Lügner sind. Zwischen den beiden Spielen liegt ein riesiger Unterschied.

  2. Ein richtig gutes Game. Die Grafik ist nicht so der Hit, aber ehrlich gesagt: ich scheiß drauf.
    Dieser ewig gleiche 0815 Müll der einem sonst so oft serviert wird, ich sehs überhaupt nicht ein sowas noch zu kaufen. Da hilft auch keine Super-Grafik und die neuesten DirectX Effekte, wenn einem eine billige Story, die immer gleichen behinderten deutschen Synchronsprecher und ein Gameplay wie gehabt hingeschmissen wird.
    Ich hab mir das Spiel gestern auf der Herstellerseite runtergeladen (15 Euro) und mich ein bisschen eingearbeitet. Die Tutorials sind super, lernt man alles ziemlich schnell. Beim ersten Spiel hab ich zwar noch gar nichts gepeilt, aber das zweite Spiel hab ich bis zum Ende gespielt, ich bin so um die 10 Stunden ohne Unterbrechung vorm PC gesessen.
    Das ist mir schon lange nicht mehr passiert.
    Von der Aufmachung her erinnert es mich schon sehr an Ascendancy, Menüs, Grafik, Musik, Gameplay, das könnte echt ein Ascendancy Deluxe sein.
    Die 81er Wertung finde ich total okay, perfekt ist das Spiel nämlich nicht. Ich hab den einen und/oder anderen Fehler bemerkt, Kleinigkeiten halt, aber müsste nicht sein.
    Ich spiel das Spiel komplett in Englisch, das ist mir auch lieber bevor ich mir die (was ich so gelesen hab) halbherzig übersetzte deutsche Version antue. Den German-Language-Mod hatte ich auch mal drauf, aber irgendwie war der auch nicht so das wahre.
    Früher, zu Amiga500 Zeiten waren viele Spiele ja nur auf englisch, ich würde glatt behaupten dass ich mehr Englisch durchs zocken als durch die Schule gelernt habe. Dieses geniale Game auf Englisch zu zocken, das ist pure Nostalgie.
    Kritikpunkt: viel zu lesen. <--- ich lese gern. Ausserdem geht es nicht um seitenweise Text oder ewig lange Textpassagen, die man genervt wegklicken muss, sonderum um kurze Infos oder Ereignisse. Wo ist das zuviel?
    Das mit dem Schiffe-zusammenbauen ist auch sehr motivierend.
    Wie gesagt: perfekt ist es nicht, aber es ist independent. Die Macher mussten sich nicht an geldgeile Manager halten...

  3. Ich kam erst kürzlich dazu, das Spiel aus zu probieren. Es hat sicher Potenzial und ein paar gute Ansätze. Im Vergleich zum Klassiker "Masters of Orion 2" sind die Grafiken eine Wohltat. Das Schiffsdesign machte mir viel Spass, die Videos und Kampfgefechte waren gelungen, die Überaschungen und Zufallsevents abwechslungsreich.
    Das alles tröstete mich eine Weile über die Nachteile hinweg, die aber letzten Endes zu störend wurden. Allem voran das Spielgefühl. Ernsthafte, fast dramatische Events und Texte wechselten sich ab mit "putzigen" (ich sage dazu lieber "lächerlichen") Abschnitten, in denen man sich ernsthaft fragen muss, aus welcher Krabbelgruppe der Textautor gekommen ist.
    Gerade dann wenn man beginnt, ein Gefühl für das Spiel zu entwickeln, wird man wieder auf das eine oder andere Extrem gezogen. Das klappt aber nicht. Entweder sollte man ein seriöses Spiel oder eines machen, das nur rumalbert. Aber hin und her zu schwenken wie es einem beliegt und alles in einen Topf zu werfen, dass war die Mischung, die letzten Endes dazu führte, dass all die guten Vorsätze und das Potenzial im Sand verliefen.
    Meine Hoffnung auf einen würdigen Orion2-Nachfolger wurde zumindest (trotz der klaren Pros) nicht erfüllt.

  4. Regt Euch nicht über die Print-Magazine und deren Wertungen auf. Zum Glück gibts ja das Internet :lol: Bin seit Amiga 500 begeisterter Flugsim-Flieger und als ich die Wertungen für Il-2 Sturmovik (so alle im 60-70 Bereich) gesehen habe, habe ich mir kein einziges Printmagazin mehr gekauft und werde auch keins mehr kaufen.
    Nun aber meine eigentliche Frage: Habe bisher nur Echtzeitstrategie gezockt, kann man Gal.Civ. II für Neulinge in diesem Bereich empfehlen?

  5. Ein mehr als würdiger Master of Orion 2 - Nachfolger.
    Macht mir immer noch ungemein viel Spass. Nachdem ich mich letzte Woche etwas über die KI in Medieval 2 aufgeregt habe, bin ich wieder zu GC 2 zurück.
    Hier hat man endlich eine "anständige" KI. Bis zu 2 Stufen über normal werden die gesteuerten Völker nicht materiell bevorteilt und die KI wird dann richtig zäh und schlau. Bisher in dieser Weise selten eine KI erlebt.
    Wertung sollte deshalb m.E. etwas nach oben geschraubt werde.
    Das Zuschauen in den Kampfsequenzen stört mich gar nicht. Fand es bei MoO 2 etwas lästig Kämpfe mit hunderten von Schiffen manuel zu steuern.
    Mir fehlt jedoch ein wenig der Mehrspieler-Modus.
    Würde gerne zusammen mit einem Kumpel die Kampagne spielen.
    Worauf ich mich jetzt schon freue ist das Add-On.

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