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Galaxy Trucker (Aufbaustrategie) – Spannung pur im Weltraum

Als wir die Brettspiele im März 2010 als neue Kategorie eingeführt haben, empfahlen wir nicht ohne Grund zur Premiere „Galaxy Trucker“. Der futuristische Wettlauf gehört zum Besten und Kreativsten, was in den letzten Jahren entwickelt wurde – selten hat ein Brettspiel für so viel Spannung, Schadenfreude und Emotionen am Tisch gesorgt. Jetzt ist der Klassiker von Vlaada Chvátil für das Tablet erschienen. Sorgen Handel, Raumschiffbau & Co auch auf dem iPad für Spannung pur? Mehr dazu im Test.

© Vlaada Chvatil/ Czech Games Edition / Heidelberger Spielverlag

Taktischer Wettlauf

Nicht nur der hektische Raumschiffbau kann überzeugen, man muss auch Entscheidungen treffen und taktisch haushalten: Wer als Erster aus dem Hangar kommt, startet auch ganz vorne auf der Weltraumkarte – dahinter folgen in Abständen die Verfolger. Was kann man im All entdecken? Rohstoffe in vier Varianten! Credits! Meteore! Piraten! Die Möglichkeiten lauern in einem Kartenstapel, der in der ersten Etappe noch keine allzu heiklen Gefahren birgt. Sobald das erste Ereignis aufgedeckt wird, wird nacheinander vom Führenden bis zum Letzten erklärt, was man zu tun gedenkt.

Man deckt z.B. eine Karte wie „Planeten“ auf: Da können alle Spieler auf unterschiedlich ertragreichen Himmelskörpern landen und bei genug Stauraum Rohstoffe ernten – wer sich auf Gefahrengut spezialisiert hat, wird besonders viele Credits verdienen. Wenn „Freier Weltraum“ gezogen wird, kann man ansagen wie weit man fliegen

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Auf der Reise ist auch die Reihenfolge wichtig: Das erste Raumschiff darf auch zuerst erkunden… © 4P/Screenshot

möchte und ob man dabei Batterien für zusätzlichen Schub einsetzt – so kann man richtig Gas geben. Falls eine „Verlassene Station“ erscheint, kann nur ein Spieler seine Besatzung herunter beamen, um Credits zu horten. Das Schöne ist: Jede Aktion kostet auch Zeit. Sprich: Wenn der Führende auf einem Planeten landet, muss er sein Raumschiff auf dem Spielplan um die angezeigte Anzahl nach hinten verschieben – verzichtet man als Zweiter auf die Landung, kann man ihn vielleicht überholen.

Einfaches, aber gutes Kampfsystem

Zum Aufbauspaß in Echtzeit und der Rundentaktik gesellt sich auch noch ein gutes Kampfsystem, in dem  Planung und Glück aufeinander treffen: Jedes Raumschiff kann mit defensiven Schilden sowie offensiven Kanonen in alle vier Richtungen ausgestattet werden. Die erste Gefahr entsteht durch Meteore – und diese treffen gleichzeitig auf alle Spieler, wobei die Trefferzone über zwei Sechserwürfel ermittelt wird: Kleine prallen von sauber gebauten Schiffen einfach ab und sorgen nur an Stellen mit offenen Bauteilen für Schaden. Wer das verhindern will, muss Energie einsetzen, um den Schild zur Abwehr aufzuladen. Aber weist er auch in die richtige Richtung? Große Meteore lassen sich mit Kanonen abschießen, wenn diese in die betreffende Richtung zielen.

Die zweite Gefahr entsteht durch Piraten – und die treffen immer auf den vordersten Raumfahrer: Hier kann man

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Ihr interessiert euch für das Brettspiel-Original? Das gibt es beim Heidelberger Spieleverlag ab knapp 30 Euro. © 4P/Screenshot

zwar Credits gewinnen, aber man muss erstmal ihre Feuerkraft erreichen bzw. toppen. Dazu wird einfach verglichen wie viele Kanonen man hat; clevere Raumschiffkapitäne haben extra Batterien und aufladbare Kanonen eingebaut, die man jetzt zusätzlich aktivieren könnte. Reicht das immer noch nicht aus, wird man von den Piraten beschossen. Hier kann man es mit leichten und schweren Treffer zu tun bekommen: Erstere kann man noch per Schild abwehren, gegen Letztere ist man machtlos und muss das getroffene Teil sofort entfernen.

Nach drei Etappen wird abgerechnet: Am Ende gewinnt derjenige das Spiel, der die meisten Credits gesammelt hat. Die gibt es nicht nur für die Rohstoffe im Lager, sondern auch für die jeweilige Position sowie das schönste, d.h. möglichst unbeschädigte und kompletteste Raumschiff am Ende einer Etappe – man hat also mehrere taktische Möglichkeiten und drei Flüge Zeit, um an die wichtige Kohle zu kommen. Abzüge gibt es allerdings für alle auf der Reise zerstörten Teile.

  1. Die optionalen Nebenmissionen hören sich witzig an. Schon fast schade, dass die nicht im normalen Brettspiel integriert sind.
    Fällt mir ein, dass ich Galaxy Trucker auch mal wieder ausm Schrank holen müsste. Bei süffisanten Spieleabenden ist es dann aber doch meistens Small World, weil es (mit Geisterbeschwörer-Erweiterung) auch zu sechst geht.

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