Akkorde des Todes
Um die Eingangsfrage gleich zu beantworten: Aber ja! Gitaroo Man <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=2534′)“> ist völlig zurecht ein Knöpfchendrück-Klassiker, der nicht nur mit abgefahrenen Kompositionen, sondern auch mit einem noch ungewöhnlicheren Design positiv in der Erinnerung von PS2-Spielern herumspukt. Auch auf der PSP dreht sich das Geschehen um einen schüchternen Jungen mit dem ausgesprochen ungewöhnlichen Namen U-1, der nicht nur bei Frauen erfolglos bleibt, sondern eines Tages von seinem geschwätzigen Hund Puma eröffnet bekommt, dass er der letzte Gitaroo Man
sei – so etwas wie der letzte Drachenreiter, nur ohne Drachen, dafür mit einem albernen Anzug und einer Kampfgitarre. Mit dieser Wunderklampfe in der Hand ist es seine Aufgabe, alle musikalischen Aggressoren abzuwehren – für den Spieler heißt es das zehn Levels lang.Aus allen Richtungen kommen Symbole auf euch zugeflogen, die ihr gut getimt »wegdrücken« müsst.
Im Grunde ist Gitaroo Man Lives! ein spielbares Duell-Musical. Fast jeder Level ist dreistufig aufgebaut: Zuerst greift ihr den Gegner an, dann verteidigt ihr euch, schließlich erfolgt das finale Crescendo, in dem beides vermischt wird. In der ersten Stufe folgt ihr mit dem Analognippel einer dem Rhythmus der Musik folgenden Linie, während ihr den Takt mit der Kreistaste nachdrückt. Stufe zwei besteht aus aus vier Himmelsrichtungen zur Bildschirmmitte schießenden Symbolen, bei denen ihr gut getimt die dazu passenden Knöpfe drücken müsst – immer schön im Rhythmus, versteht sich. Eben ganz wie ein Tanzmattenspiel, nur eben an der PSP. Klingt einfach? Ist es prinzipiell auch. Jedoch ist das Timing bei den Analogabschnitten teilweise übel schwer, spätestens ab der Hälfte des Spiels werden auch die Verteidigungsabschnitte brutal: Euch werden derart viele Icons auf den Schirm geschmissen, dass Treffer zur Glückssache werden, selbst auf dem einfachsten der zwei Schwierigkeitsgrade (ein unmenschlicher dritter ist freispielbar), von der Vermischung beider Spielelemente, die nahtlos und wild wechselnd ineinander übergehen, ganz zu schweigen. Manche Levels weichen von dem Standardmuster ab, mal müsst ihr nur verteidigen, mal nur angreifen.
Zum Teufel mit dem Hammerhai!
Während ihr um euer Leben drückt und fummelt, werden im Hintergrund schöne, witzige und effektreiche Echtzeit-Animationen abgespielt – die tatsächlich ihr Bestes geben, den Spieler abzulenken, schließlich kann man ihnen ohnehin kaum Beachtung schenken. Der größte Teil der Story findet in Form von technisch eher simplen Renderfilmen zwischen den Aufträgen statt, untermalt von englischer Sprachausgabe und auf Wunsch auch mit teilweise grauenhaften deutschen Untertiteln – das Übersetzungsfiasko findet in »Gespieltes Niveau ansehen?«, das ursprünglich mal »Replay this game?« war, ihren traurigen Tiefpunkt.
Wer das Original kennt, wird hier in kaum einer Hinsicht überrascht: Die flotte 3D-Grafik ist bunt, mangalastig, voller verrückter Ideen und noch skurrilerer Charaktere – ihr bekommt es u.a. mit tanzenden UFOs, einem trompetenden Disco-Elvis im Bienenkostüm, einem Hammerhairaumschiff, das sich in einen Hammerhairoboter verwandelt und ausgesprochen klapprigen Drum-Skeletten zu tun. Kein Gegner im eigentlichen Sinne, aber auch herausfordernd: Eine Frau mit romantischem Gitarrespiel beeindrucken. Nach gerade mal zehn Levels ist alles vorbei, danach bleiben nur höhere Schwierigkeitsgrade bzw. die Motivation, am Levelende eine möglichst perfekte Bewertung zu kassieren. Außerdem könnt ihr, mehrere UMDs vorausgesetzt, auch mit einem Freund spielen, entweder gegen- oder miteinander. Falls keiner verfügbar ist, könnt ihr Duell oder Duett (das es beim Original nicht gab) auch gegen die KI starten. Es gibt allerdings ein paar Einschränkungen: Erstens müsst ihr Lieder und Levels im Einzelspielermodus freispielen. Und zweitens ist der Vierspielermodus der PS2-Version verschütt gegangen. Immerhin dürft ihr jetzt jederzeit pausieren, das ging seinerzeit nicht ungestraft.In jedem der zehn Levels erwartet euch ein anderer, abgefahren designter Gegner.
Das hervorstechendste Merkmal an Gitaroo Man waren natürlich die Songs aus der Feder von Coil: Meist logischerweise gitarrenlastig, aber auch mit Jazz-Einflüssen, Drum-n-Bass-Stücken, Raggae-Schwerpunkt, mal nur Akustik, mal mit Gesang oder spanisch angehaucht. Oder auch mal völlig wirr und scheinbar ohne jegliches Konzept. Aber immer gut dröhnend.