Fazit
Wer hinter dem Rogue Agent mit dem goldenen Auge ein ähnlich gehaltvolles Spielerlebnis erwartet wie seinerzeit beim Namensvetter auf dem N64, wird herbe enttäuscht. Denn nicht nur, dass sich hinter dem glanzvollen Namen eine Mogelpackung verbirgt, die die unwissenden Spieler zum Kauf anregen und für EA das Huhn sein soll, das goldene Eyer legt,– auch das Gameplay enttäuscht auf breiter Front: Shooter-Ware von der Stange, simples Durchschleusen durch Levels und eine KI, die euch selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad kaum fordert, lassen die in Ansätzen gute Technik vollkommen in Rauch aufgehen. Dazu gesellt sich noch eine an den Haaren herbei gezogene Story, die (und das ist schon der größte Vorteil des Rogue Agent) Bond-Fans wenigstens ein Wiedersehen mit alten Bösewichtern und vielen aus den Filmen bekannten Schauplätzen spendiert. Selbst der Multiplayer-Modus erreicht zu keiner Zeit die Spannung und Dramatik, die man mit dem Titel verbindet und die seinerzeit auf dem N64 durchweg gute Unterhaltung bot. Wer einen hirnlosen und uninspirierten Allerwelts-Shooter sucht, der ohne die Bond-Lizenz im Rücken kaum Überlebenschancen hätte, kann zugreifen. Wer ein gutes Spiel um 007 sucht, greift lieber zum letztjährigen Vertreter Alles oder Nichts und Shooter-Fans im Allgemeinen finden auf allen Konsolen attraktivere Alternativen.