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Grand Theft Auto 5 (Action-Adventure) – Der ultimative Gangster-Sandkasten?

Endlich. Das definierende Open-World-Erlebnis der PS3- und 360-Generation ist auch für den PC verfügbar. Und Rockstar hat bei der Umsetzung nicht gekleckert, sondern geklotzt. Doch lohnt sich der Abstecher nach Los Santos auch für Spieler, die schon auf PlayStation 4 oder Xbox One mit den drei Gangstern Michael, Franklin und Trevor durch die Gegend gezogen sind? Der Test liefert die Antwort.

© Rockstar North / Rockstar Games

Doch kann die für GTA ungewöhnliche Perspektive ein neues Spielgefühl entfachen? Wie bei den HD-Versionen gilt auch hier größtenteils ja: Zusätzlich zu den visuellen Verbesserungen sorgt der Blick in die Welt durch die Augen von Michael, Franklin oder Trevor für eine intensivere Teilnahme an den Geschehnissen. Dabei hat es den Anschein, als ob man konsequent die Kameraposition einfach auf Gesichtshöhe vor den Augen platziert habe: Die Figuren verfügen im Gegensatz zu vielen reinrassigen Ego-Shootern über einen kompletten Körper und mit den „Idle-Animationen“ bekommt man mitunter intime Einblicke in das Verhalten der Figuren.

Die gute Kontrolle über die Fahrzeuge wird dabei nicht aufs Spiel gesetzt: Bis auf die sensibel reagierenden Motorräder ist die Fahrt oder der Flug aus Sicht des Piloten ein pures Vergnügen – egal ob man mit Maus-/Tastatur oder mit Pad spielt. Allerdings funktionieren die Rückspiegel nur sehr eingeschränkt. Kein akkurates Abbild der hinter einem liegenden Szenerie abgebend, wirken sie, als ob man stumpfe Alufolie auf einen Plastikrahmen gespannt hätte. Und so überzeugend die sich bewegenden Armaturen auch wirken, haben sie ein klitzekleines Manko: Wenn irgendwo ein Tachostand abzulesen ist, ist dieser nicht dynamisch. Wo reinrassige Racer wie die Grid-Serie, aber auch Forza Horizon die Kilometerstände kontinuierlich weiterschieben, wird hier ein gleichbleibender Wert angezeigt. Nicht nur das: Dieser Wert ist auch für alle in Frage kommenden Fahrzeuge gleich. Schade, mit diesem unwichtigen Detail hätte der Immersion ein I-Tüpfelchen verpasst werden können. Ebenso hätte es nicht geschadet, die Gespräche in den Fahrzeugen lebendiger zu gestalten. Es ist klasse, dass man sich während der Dialoge mit den im Auto sitzenden Figuren in der Karre umschauen kann. Doch die Dynamik, die die Gespräche außerhalb der Karren durch ein Zusammenspiel von Mimik und Gestik erreichen, findet man in den Vehikeln nicht, wobei vor allem das Gestikulieren zu kurz kommt.

Gut gelöstes Neuland?


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Wie auf PS4 und One kann man Los Santos auch mit dem Luftschiff erforschen – wahlweise natürlich auch in Ego-Perspektive. © 4P/Screenshot

Nachdem die GTA-Spiele jahrelang mit einer ordentlichen Schussmechanik Probleme hatten, gab es 2013 mit Teil 5 endlich Entwarnung: Die arcadigen Ballereien konnten mit einem passablen Deckungssystem, einer komfortablen Waffenwahl per Radialmenü sowie intensiven Gefechten punkten wie noch nie in der Seriengeschichte. Der Abstand zu Schwergewichten wie Gears of War, Dead Space oder den alten Max Paynes wurde zwar nicht egalisiert, aber deutlich verkürzt. Man war mindestens auf einem Niveau mit Red Faction Guerilla gelandet. Und wie ist es jetzt hier in der Ego-Perspektive? Kann man Call of Duty, Battlefield, Crysis und Co gefährlich werden? Nein! Die Gefechte wirken zwar dank „Ego“ wie nahezu alle Inhalte intensiver, können aber ihre Third-Person-Herkunft nie komplett hinter sich lassen. Die Zwischenansicht zwischen dem normalen Zielen und dem Anvisieren über Kimme und Korn hätte man sich z.B. sparen können. Zudem ist die Standard-Steuerung mit Maus-/Tastatur bei einer Mechanik, die auf Pads abgestimmt wurde, bereits zu effektiv – was sich vor allem für Solisten bemerkbar macht. Dafür sind die Waffenmodelle aus der Nahansicht allerdings ebenso sehenswert sind wie der Rest der Kulisse.

Und: Durch die Nähe der Schussmechanik zum Ursprung aus der Schulteransicht, haben im Online-Modus weder Spieler, die die klassische Perspektive nutzen, noch diejenigen, die auf die neue setzen, einen Vorteil. Apropos: In der „Next-Gen“-Version von GTA Online wurde die Spielerzahl von 16 auf 30 hinaufgesetzt – allerdings nur in bestimmten „Jobs“ sowie beim freien Spiel. Und man kann seine bestehenden Figuren mitsamt Levelfortschritt importieren, egal auf welchem System man vorher sein Unwesen trieb. Das Editieren der Jobs wie Rennen, Deathmatches etc. ist komfortabel genug, um einen zum Basteln von neuen Herausforderungen anzuregen und diese der Community zur Verfügung zu stellen. Die Auseinandersetzungen laufen dabei bis auf wenige Ausnahmen lagfrei ab. Und zumindest bislang hält sich die Zahl an Chaos-Spielern, die nur darauf auf sind, anderen das Leben in Los Santos schwer zu machen, in gerade noch erträglichen Grenzen. Ich hoffe, dass dies so bleibt. Sehr schön ist auch, dass die Startprobleme, die GTA Online auf Konsolen hatte, hier keine Rolle mehr spielen. Es gab bisher keine Verbindungsabbrüche, keine Probleme, die Server zu erreichen und dank der deutlich reduzierten Ladezeiten beim Wechsel zwischen On- und Offline-Welt kann man immer wieder umschalten, wenn man mal keine Lust mehr auf Kampagne hat – sehr schön.

Kommentare

140 Kommentare

  1. Zen Seemann hat geschrieben: 22.03.2021 19:26 Warum ist selbt bei den drei Titelfiguren von GTA 5 keine interessante Frauenfigur dabei?
    Weil aus Ellen Page, Elliot Page wurde. ;)
    P.s.: Du musst einfach mit dem Gamepad spielen, da könntest du auch die Belegung ändern, aber die Spiele sind so lange auf Gamepad Steuerung ausgelegt, bis 51% der PC Spieler:innen mindestens so viel Geld in den Week One Verkauf stecken wie die ganzen Konsoleros. Was wahrscheinlich nicht eintritt da der PC sowohl die weiterverkaufbare Retailversion verloren hat, als auch aktuelle Hardware an die Crypto-Miner. Bye Bye PC. Aber mit den Streamern kommt bald eine neue gute Steuerung auf allen Geräten. Wenn du noch an der Tastatur statt dem Gamepad festhältst ist es halt nur für dich keine optimale Steuerung.

  2. Warum ist selbt bei den drei Titelfiguren von GTA 5 keine interessante Frauenfigur dabei?
    Warum fahren sich die Fahrzeuge immer noch derart Scheiße?
    Und warum ist die die Steuerung stets unnötig kompliziert?
    Mir verhagelt dies die Freude am spielen obwohl die Storys stets gut inszeniert sind. Schade drum.

  3. DextersKomplize hat geschrieben:Ich glaub, die. waren erstmalig mit portieren beschäftigt. Nun hat alle. Welt das Spiel, die Basis wurde quasi gelegt, nun kommen (evtl) DLCs.
    Singleplayer DLCs.
    Das Spiel ist bald 2 Jahre alt und es gibt noch kein SP DLC.
    Ich hoffe ja insgeheim auf Las Venturas. Rockstar Games meinte mal, sie können die Spielwelt beliebig ausbauen mit neuen Orten usw.
    Das lässt hoffen :)

  4. Mir wäre auch was anderes lieber ^^
    Es wurde ja auch nur irgendwie im Code was von Zombies gefunden. Es gibt aber einen "Schausteller" beim Oriental Theater, der einen Zombie spielt. Vielleicht war das nur der.

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