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Grand Theft Auto 5 (Action-Adventure) – Grand Theft Auto 5

Dass Grand Theft Auto 5 ein kommerzieller Erfolg werden würde, stand bereits nach dem ersten Verkaufstag fest – nicht, dass irgendjemand daran auch nur entfernt gezweifelt hätte. Doch kann der Ausflug nach Los Santos auch spielerische Impulse setzen? Wer, wenn nicht Rockstar Games, könnte die Grenzen dessen verschieben, was mit offenen Welten möglich ist? Wir haben uns auf die Suche nach Antworten gemacht.

© Rockstar North / Rockstar Games

Probleme in der zweiten Ebene

Überhaupt hat man Schwierigkeiten, die Illusion des an der Oberfläche blühenden Lebens aufrecht zu erhalten. Nicht, weil die KI der Zivilisten mitunter zu irrationalen Lenkbewegungen führt. Sondern vielmehr, weil man als Hauptdarsteller dieser Gangster-Oper nichts machen darf, was die Regie nicht vorgesehen hat.

Neu im GTA-Universum: Tauchgänge.
Neu im GTA-Universum: Tauchgänge. © 4P/Screenshot

Man darf, um beim Bild der Filmproduktion zu bleiben, weder Kulissen verschieben noch übermäßig mit den Statisten agieren, da der Begriff Improvisation nicht zu deren Wortschatz gehört. Ein Beispiel: Ich war mit Franklin in Blaine County nur so zum Zeitvertreib unterwegs, als ich hinter mir Polizeisirenen hörte. Ein Streifenwagen rast an mir vorbei und stoppt an der nächsten Kreuzung. Die Beamten steigen aus und liefern sich ein Feuergefecht mit zwei Kleingangstern, die sich hinter ihrem Fahrzeug verbarrikadiert haben. Das ist gut! Das ist lebendig, das zieht mich sofort in diese Welt! Also schaue ich mir das Ganze gebannt an. Und es wird die Neugier wach. Wie reagieren die Polizisten, wenn ich mich auf den Schauplatz zu bewege? Um es kurz zu machen: Gar nicht! Selbst als ich etwa fünf Meter hinter den Gangstern zum Stehen komme, höre ich nichts wie „Sir, are you fucking crazy? Please move out of the way before you get killed!“ oder dergleichen. Sie ignorieren mich, diese gut instruierten und akkurat ihren Part spielenden, aber schlecht improvisierenden Statisten mit Sprechrolle. Als ich die Gelegenheit nutze, um dem Gesetz unter die Arme zu greifen und die Gangster kurzerhand KO schlage, ändert sich die Lage jedoch: Die Cops beginnen, auf mich zu feuern. Bitte wie? Ich hab euch doch geholfen, verdammte Staatsgewalt. Das ist nicht gut, das reißt mich aus der Spielwelt heraus.

Solche Situation kann man immer wieder erleben, wenn man quasi hinter die Kulissen schaut. Und damit degradiert sich GTA 5 in diesen Situationen vollkommen unnötig zu einem schick anzuschauenden, aber letztlich vorhersehbaren Action-Disneyland für Erwachsene. Denn dass es auch anders geht, zeigt eine Szene aus der Anfangsphase.

Natürlich gibt es haufenweise Boliden, die man sich unter den Nagel reißen und aufrüsten kann.
Natürlich gibt es haufenweise Boliden, die man sich unter den Nagel reißen und aufrüsten kann. © 4P/Screenshot

Nimmt man sich in einer Situation eine falsche Karre, um einen Auftrag zu erledigen, bekommt man kurz darauf einen Anruf, in dem man sinngemäß gefragt wird, ob man nicht alle Tassen im Schrank habe oder ob man eine Erklärung habe, wieso man jetzt ausgerechnet dieses Fahrzeug entwendet hat? Dann wiederum gehört diese Mission zu den gut 70 Hauptaufgaben, in denen hinsichtlich des Drehbuches zwar keine alternativen Lösungswege (wieso eigentlich nicht, dies ist doch ein Open-World-Spiel, das zum Erforschen anstacheln soll?), aber immerhin mehr Variation innerhalb der Linearität geboten wird. So bekommt man auf dem Weg zur Mission nicht immer die gleichen Dialoge zu hören, sondern kriegt auch immer wieder Abweichungen. Daher habe ich spätestens nach dem ersten Viertel angefangen, Los Santos und Umgebung nicht mehr als Spiel-, sondern als Schauplatz für die abwechslungsreiche Story rund um die drei ungleichen Verbrecher, ihre Freunde, Familien und Feinde (teilweise in Personalunion) zu sehen.

Abwechslungsreiches Missionsdesign

Denn hier zieht Rockstar alle Register. Abseits der Standard-Aktivitäten wie Darts, Fallschirmspringen, diverser Renntypen, Golf, Tennis oder Triathlon, die letztlich nicht mehr als nette Minispiele für zwischendurch sind, haben sich die Missionsdesigner ins Zeug gelegt. Wo bei den bisherigen GTAs irgendwann der Punkt erreicht war, an dem man sich auf Schema F verlassen konnte (Mission annehmen/Fahren/Ballern/Fahren/Mission abliefern), kommt hier nur höchst selten Gleichförmigkeit auf.

Stimmungsvolle Lichteffekte, grandiose Landschaften: Die Enginge führt die Konsolen bis an die Leistungsgrenze - und manchmal darüber hinaus.
Stimmungsvolle Lichteffekte, grandiose Landschaften: Die Engine führt die Konsolen bis an die Leistungsgrenze – und manchmal darüber hinaus. © 4P/Screenshot

Immer wieder gibt es kleine Überraschungen, was auch durch die mitunter erzwungenen Charakterwechsel innerhalb einer Mission forciert wird. Es geht nicht mehr nur um Action, mal ist man auch in einer vorrangig auf Dialoge ausgelegten Aufgabe unterwegs. Drogeninduzierte Halluzinationen gehören ebenso zum Repertoire wie Ballereien, Fliegen unter dem Radar, Verfolgungsjagden usw. Langeweile kommt dabei nie auf. Allerdings hätte es GTA 5 nicht geschadet, wenn man den Schwierigkeitsgrad etwas anspruchsvoller gehalten hätte. Nicht nur, dass bis auf eine Hand voll Aufgaben das Anforderungsprofil sehr niedrig liegt und die Kontrollpunkte innerhalb einer Mission sehr großzügig verteilt wurden. Scheitert man drei Mal an einem bestimmten Zwischenschritt, kann man die jeweilige Etappe überspringen und sich zur nächsten versetzen lassen. Hier biedert sich Rockstar vollkommen unnötig dem Massenmarkt an.


  1. Ich bin ein ziemlicher Vielspieler mit einem Flair für das Prinzip GTA und Saints Row. Es tut mir richtig weh, dass mir GTA5 genauso am Arsch vorbei geht, wie Saints Row 3 + 4, die alle eine riesige Lücke hinterlassen. Wenn es generell gute Spiele zum Abwinken gäbe, hätte ich GTA5 nach zwanzig Minuten in die Tonne gekloppt. So ist die Realität aber nicht und eine Mission in GTA5 kann zu einem gegebenen Zeitpunkt eine bessere Beschäftigung für einen Gamer sein, als sich in sonst irgendeinem Scheiss-Game aufzuhalten.
    Der Spruch mit den Lemmingen hat vorweg genommen, was ich zum Thema Metacritic-Schnitt denke :) Würde es zwar deutlicher ausdrücken: Scheiss drauf. ;)

  2. PixelMurder hat geschrieben:Habs jetzt gerade zum zweiten Mal durch, gekauft am Releasetag.
    Wer bitte spielt denn bitte ein Spiel dieser Größe zweimal durch, wenn er es nicht toll findet?
    Ergibt irgendwie nicht soviel Sinn, also muss es dir ja doch irgendwo Spaß gemacht haben. Ansonsten stelle ich mal die Frage, ob du diese Zeit nicht sinnvoller hättest investieren können... :wink:

  3. Rooobert hat geschrieben:Normalerweise steh ich auf unterirdischen Humor aber friday war so schlecht das er schon nicht mehr gut war. Setzt sich aufs Klo und kackt und es macht lustige Geräusche..... :waah: Keine Ahnung wer sowas witzig findet.
    Ich finds besser als GTA, also muss es doch ein brilliantes Meisterwerk sein. Außerdem ist es nicht sozialkritisch, das habe ich immer an GTA so gehasst.

  4. Normalerweise steh ich auf unterirdischen Humor aber friday war so schlecht das er schon nicht mehr gut war. Setzt sich aufs Klo und kackt und es macht lustige Geräusche..... :waah: Keine Ahnung wer sowas witzig findet.

  5. Ankh20 hat geschrieben: GTA 5 hat 97 bei Metacritic. Also Ruhe das Spiel ist ein brillantes Meistewerk. Genau wie Saints Row 3 und 4.
    Ok, so viele Lemminge könne sich ja nicht irren.
    Müssen aber eine enorme Steigerung zu San Andreas und GTA 3 hingelegt haben. Ich fand ja immer Friday tausendmal lustiger und lebensnäher als San Andreas und irgendwie auch nicht so anstrengend und Pseudocool. Mensch wisst ihr was nen brilliantes Meisterwerk ist: Friday, besonders wo der Typ aus 5te Element sich zum scheißen in den Vorgarten setzt. Man das war witzig, warum war San Andreas eigentlich nicht so.

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