Veröffentlicht inTests

GRIP: Combat Racing (Rennspiel) – Zum An-die-Decke-Gehen!

Wer es damals verpasst hat: Rollcage gehört mitsamt seinem Nachfolger zu den besten Rennspielen seiner Art! Denn als es noch guter Stil war, zu Elektro-Beats mit Schallgeschwindigkeit über futuristische Pisten zu brettern, machte Rollcage nicht nur die Straße befahrbar, sondern auch Wände, Decken, Felsen und was sich sonst noch an der Strecke befand. Und GRIP: Combat Racing ist nicht weniger als der inoffizielle Nachfolger dieses Klassikers. Bleibt für unseren Test die Frage, ob es seinem Urahn auch das Wasser reichen kann. Die ist nämlich gar nicht so leicht zu beantworten.

© Caged Element / Wired Productions

Abzweigungen statt Blockaden

Nervt euch das auch? Ihr fahrt auf eine Wand zu, der Wagen knallt dagegen und ihr verliert wertvolle Sekunden. Klar: Ist letztlich halb so wild, Übung macht den Meister und in der nächsten Runde macht man’s besser. Aber was wäre denn, wenn das Fahrzeug eben nicht an die Wand knallt, sondern beim Kontakt mit der Bande zur Seite kippt und einfach an der Mauer weiter rollt? Den ursprünglichen Schwung nimmt es dabei mit, es schiebt sich während der Kurve noch in Richtung Decke – und auf diese Art immer dorthin, wohin Fliehkraft und Lenkachse es eben tragen.

Selbstverständlich passiert es auch in GRIP, dass das Vehikel mal gegen ein Hindernis knallt. Grundsätzlich sind die Strecken aber alle so designt, dass man mit halsbrecherischem Tempo immer vorankommt. Dafür sorgen etliche clever gesetzte Rampen, die den Wagen nur kurz anheben, um ihn über ein Hindernis zu bugsieren oder zur Seite drehen, damit er sich an eine Wand lehnt. Es gibt Rampen, die ihn an hohe Decken katapultieren, sowie etliche Varianten von alldem.

Spektakuläre Stunts

[GUI_STATICIMAGE(setid=84841,id=92576758)]
Fahrbahn ist, wo du gerade lang fährst: Willkommen bei GRIP! © 4P/Screenshot


Erwischt man diese Rampen im richtigen Winkel, donnert man durch enge Röhren, rollt bei weiten Sprüngen um die eigene Achse, überschlägt sich und landet auf einer alternativen Route, von der es hier etliche gibt. Mitunter wähnte ich mich längst im Daten-Nirvana, nachdem ich den Wagen über eine scheinbar zufällig entdeckte Rampe ins Aus geschossen hatte, bevor sich auch dieser Teil der Strecke als mögliche Route entpuppte. Erwischt man beim Aufkommen dann noch genau das Ende eines Breaks des nach vorne gehenden Drum&Bass, ist das Spektakel perfekt!

Natürlich muss man dafür wissen, wo‘s langgeht. Und man ist ja nicht nur Zuschauer. Man schnipst den Boliden außerdem per Knopfdruck ein Stück nach oben, um ihn an eine nahe Decke zu hieven oder beim Rückwärtsrollen wieder in Fahrtrichtung zu kippen. Während eines Sprungs kann man das Vehikel zudem in alle Richtungen drehen, um eine saubere Landung zu ermöglichen. Und mit einem schwachen Boost gewinnt man schließlich ein wenig mehr Geschwindigkeit, was besonders beim Beschleunigen aus Kurven heraus von Vorteil ist. Hinten liegende Fahrzeuge laden diesen Turbo dabei schneller auf als die davor, was manchen frustrierenden Momenten den Zahn zieht.

Polka und Raketen-Chaos

Dass man trotz der durchdachten Wegführung nicht störungsfrei rast, liegt an Situationen, in denen der Wagen ohne ersichtlichen Grund zum Stehen kommt oder sich ebenso unerwartet dreht. Kleine Fehler im Zusammenspiel von Physik und Levelgeometrie scheinen die Übeltäter dieser ärgerlichen Vorkommnisse zu sein. Hin und wieder wird das Fahrzeug auch vorschnell zurückgesetzt, obwohl man ein Abkommen vom Weg noch hätte korrigieren können, und dass die Kamera nach Unfällen gern Polka tanzt, sollte freilich ebenso

[GUI_STATICIMAGE(setid=84842,id=92576782)]
Aber keine Sorge: Das Ganze fährt sich bedeutend entspannter als es klingt. © 4P/Screenshot

wenig vorkommen.

Ebenfalls unangenehm: Raketen krachen viel zu oft direkt nach dem Abschuss in einen nahen Felsen oder die Straße direkt vor dem eigenen Vehikel, so dass man sich quasi selbst von der Ideallinie schießt. Für mich ist das das größte Ärgernis, weil man so nicht nur eine wertvolle Waffe verschwendet, sondern für einen Rechenfehler des Spiels bestraft wird, der definitiv so nicht gedacht ist.

Doppelt beschleunigt besser

Denn natürlich spielen Raketen, Schilde, Boosts, Maschinengewehre und andere Systeme auch in GRIP eine große Rolle, falls sie im entsprechenden Modus zur Verfügung stehen. Wie üblich liest man ein jeweils zufälliges Exemplar durch das Überfahren entsprechend markierter Punkte auf und kann hier sogar maximal zwei so lange transportieren, bis man sie aktiviert. Man darf sie sogar kombinieren, um ihre Wirkung zu verstärken. Dafür absorbiert man eins, um das andere zu einem besonders mächtigen zu machen. Ein aufgeladener Boost lässt das Fahrzeug dann zwar beinahe ohne weiteres Zutun abheben, schiebt es aber eben mit entsprechend großem Druck voran.

  1. Boah, gerade dank des VR-Updates darüber gestolpert. Seit XGRA gab es keinen Racer, der mich so geflasht hat. UNERWARTET GUT! Und steckt durch die genialen Strecken WipeOut und Co locker in die Tasche. XGRA, F-Zero GX, Motorstorm, alles in den Mixer und heraus kommt GRIP. In VR übrigens auch brutal gut. Zocken, und mir schreiben, falls ihr auf dem PC eine Runde spielen wollt. :Hüpf:

  2. Scorplian190 hat geschrieben: 14.07.2019 16:59 Man findet online kaum Leute. Also bezieht sich det komplette Spaß auf Offline Modi.
    Ob dir die Offline Modi gefallen, ist natürlich eine andere Frage. Es gibt auf jeden Fall mal:
    - eine Kampagne (ohne Story, nur Events mit steigendem Schwierigkeitsgrad)
    - einen Challenge Mode (erinnert ein wenig an Trackmania)
    - 4 Rennmodi und 1 Kampfmodus (mit unterschiedlichen Modifikatoren) für bis zu 4 Spieler im Splitscreen und bis zu 10 Fahrern (inklusive KI)
    - über 20 Strecken, 5 Battle Arenen und 15 Fahrzeuge in je einer Reifen- und Hovercraft Variante
    Vielen Dank, heute gekauft. :)

  3. Man findet online kaum Leute. Also bezieht sich det komplette Spaß auf Offline Modi.
    Ob dir die Offline Modi gefallen, ist natürlich eine andere Frage. Es gibt auf jeden Fall mal:
    - eine Kampagne (ohne Story, nur Events mit steigendem Schwierigkeitsgrad)
    - einen Challenge Mode (erinnert ein wenig an Trackmania)
    - 4 Rennmodi und 1 Kampfmodus (mit unterschiedlichen Modifikatoren) für bis zu 4 Spieler im Splitscreen und bis zu 10 Fahrern (inklusive KI)
    - über 20 Strecken, 5 Battle Arenen und 15 Fahrzeuge in je einer Reifen- und Hovercraft Variante

  4. Wurde aus dem Test nicht ganz schlau draus, ob das Spiel auch rein als Offlinetitel, also nur der Singleplayermodus gegen KI Spaß macht. Erfahrungen, Empfehlung?
    Auf PS4 nämlich gerade für 15€ zu haben, besitze, benötige derzeit jedoch kein PS4 Abo.

  5. ChrisJumper hat geschrieben: 09.11.2018 00:00Natürlich ist das immer anders wenn man es mal spielt als wenn man es in einem Video sieht.
    Das sowieso! Zumal man so was wie Steuerung bzw. Fahrgefühl ja ohnehin nicht einem Video entnehmen kann. Dabei ist das für mich z.B. immer mit das Wichtigste.
    Aber sieht man nur den Zusammenschnitt wirkt manches seltsam, wie die Szene wo der Wagen durch die Luft fliegt und an Pfeilern neben der Streckte öfter ab prallt und so vielleicht eine Abkürzung genommen hat.
    Oh! Ne... also eine Abkürzung ist es an der Stelle ohnehin nicht. Falls du das meinst, was ich denke, handelt es sich einfach nur um eine komplett von mir verbockte Szene - die allerdings durch krasses Glück in einem dermaßen eleganten Stunt endete, dass ich den Alice unbedingt mit schicken wollte. :D
    Ganz allgemein sorgt die Physik natürlich dafür, dass grundsätzlich ähnliche Situationen immer wieder vorkommen und viele Stellen sogar auf solche Stunts ausgelegt sind. Ohne geübtes Zutun spult man die aber nicht ab, während man ungewollte Dreher normalerweise längst nicht so problemlos wegsteckt wie diesen da.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1