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Grotesque Tactics: Evil Heroes (Rollenspiel) – Grotesque Tactics: Evil Heroes

Humor und Fantasy, geht das überhaupt zusammen? Gestrenge Hochelfen, die plötzlich Witze reißen, kann man sich als Tolkien-Fan nur schwer vorstellen. Das Rollenspiel Grotesque Tactics versucht zu verbinden, was viele für unversöhnlich halten und will humoristische Pfeile abschießen. Gelingt das oder reißt die überspannte Sehne?

© Silent Dreams / Headup Games

Fazit

Es ist nicht leicht, ein witziges Fantasy-Epos zu schmieden. Humor ist nicht umsonst die Königsdisziplin der Unterhaltung. Die Macher von Grotesque sind dabei bis auf wenige Lichtblicke gescheitert, auch weil sie auf Teufel komm raus witzig sein wollen. So sind viele Dialoge eher verkrampft als erheiternd, auch wenn sie durchaus professionell vertont wurden. Das Schlimmste ist aber, dass viele der virtuellen Akteure auf Dauer nerven. Mal ehrlich: Wer braucht all die dümmlichen Kommentare der Frauen oder das Gefasel von Aushilfs-Siegfried Holy Avatar? Wäre ja nicht schlimm, wenn das Spiel sonst was bieten würde. Aber auch hier haben Silent Dreams ihre Hausaufgaben nicht gemacht, denn der Inhalt ist eher dürftig. Die Story ist kaum spannend, vorhersehbar und ohne Wendungen. Einen Aufstieg hat man sich gleich gespart, um mögliche Gelegenheitsspieler nicht zu verschrecken. Es ist den Machern auch egal, dass die Charaktererschaffung immer ein Highlight der Rollenspiele war. Hier gibt es nur einen eindimensionalen Helden. Im Spiel läuft vieles zu glatt und simpel, so dass man als Abenteurer kaum zum Weiterzumachen motiviert wird. Und selbst die allgegenwärtigen Kämpfe bieten allenfalls solide Kost und nix Besonderes. Taktik ist dabei nur ausnahmsweise gefragt, so dass die Rundengefechte schneller vorüber sind als sie angefangen haben. Bei der veralteten Kulisse sieht man zudem, dass Grotesque schon vor fünf Jahren angekündigt wurde. Vielleicht wäre es besser gewesen, es gleich zu beerdigen, denn so ist es weder Fisch noch Fleisch.

Wertung

PC
PC

Grotesk ist daran allenfalls der Brechstangenhumor, der partout nicht zünden will.

  1. Aus diesem Test lerne ich als Hobby-Entwickler einige Dinge:
    1.) Für Spiele-Redakteure und solche die sich so nennen dürfen, gibt es in
    der Spielebranche nur eine einzige Richtung.Dass ist die AAA-Titel-
    Erwartung und das wars.Daran misst sich anscheinend alles.
    2.) Spieleredakteure haben von Entwicklern und deren Anfängen keinen
    blassen Schimmer.Anstelle wie die dummdreisten Assgeier auf Debut-
    Spiele rumzuhacken, sollte sich der Bodo mal z.B. fragen ob er GTA IV
    eigtl. wirklich gespielt hat oder nur die Wertung aus Tradition so gewählt
    hat.Scheinbar sind alle AAA-Titel automatisch gut und Indi-Spiele auto-
    matisch schlecht.So kommt es einem auf jeden Fall vor.
    Zu 1.) Die Spielebranche ist eine vielschichtige, multidimensionale Branche geworden, ebenso wie die Filmbranche.Dort scheint es aber bereits mehr Kritiker zu geben, die wirklich kapiert haben wo der Unterschied zwischen einem B-Movie, einem Idependent und einem Hollywood-Streifen ist.
    Diese Vielschichtigkeit führt dazu, dass es Spiele gibt die man eben nicht am AAA-Standard bemessen kann, weils einfach kein Vergleich ist. Das wäre so als würde man einen Zwerg kritisieren, weil er nicht die Propertionen eines Menschen hat.
    Oder einer Katze vorhalten, dass sie nicht bellt.Dieser Zusammenhang ist dem Tester aber anscheinend völlig fremd.Grotesque ist kein AAA-Titel und ich denke das wussten die Entwickler auch selber.Die Artworks sind auch keine AAA-Zeichnung, auch das wussten die Entwickler selber. Die Spielmechanik ist keine AAA-Spielmechanik, aber zum Teufel auch das wussten die Entwickler selber.
    Man sollte als Redakteur egal ob bei 4players oder bei Gamestar endlich mal lernen, dass es nicht nur eine Käuferschicht gibt und das es nicht nur eine Art Spieler gibt.Wie gesagt die Branche ist multidimensional geworden.
    Der Herr Bodo denkt aber anscheinend nur eindimensional.
    zu 2.) Niemand beschwert sich heute darüber, dass BG1 Grafikfehler hatte, die deutsche Lokalisiation die grottigste überhaupt war, die Story...

  2. Unzutreffende Bewertung.
    Spielprinzip und Humor nicht verstanden.
    So simpel ist das. Das Spiel ist eine einzige Verarschung des Genres, und der üblichen Klischeehelden.

  3. Ich hätte Grotesque ja gerne - trotz dieses und des PCG - Tests gekauft und gespielt - ABER ES HAT EINE ONLINEAKTIVIERUNG !!! WAARUM NUUR ? DAS HAT ES DOCH AUCH BEI KING´S BOUNTY NICHT GEGEBEN !
    Mein Game PC hat kein Internet. Und solange nicht ein wirkliches 9x - CRPG erscheint, wird sich das auch nicht ändern.
    Und mit letzterem ist es noch am besten zu vergleichen. Insgesamt dürfte es wohl ein wenig schwächer ausfallen als diese Mischung, doch bei mir wäre wohl sogar noch eine mittlere 7x - Wertung drin, wenn ich es denn spielen könnte. Der Humor sollte nicht so stark in die Wertung eingehen - er ist interessante Nebensache.

  4. arvid [I] hat geschrieben:Nach kurzem Anspielen fand ich Grotesque wegen des mir wichtigen eigenen Charakterausbaus eher fade und habe es wieder deinstalliert. 8)
    Wobei SRPGs nicht selten auf Charakterausbau verzichten aufgrund der zahlreichen Einheiten. Die Charaktere lassen sich stark aufgrund der gefundenen Items modifizieren, so kann man seinen persönlichen Lieblingschar stark pushen.
    Aber den Punkt Charakterausbau werden wir auf jeden Fall auch als konstruktiven Kritikpunkt ansehen, keine Frage.
    Ach übrigens gerade: Amazon Grotesque Tactics : 17 Euro! ;)

  5. Sevulon hat geschrieben: War Drake nicht der Kommentator dort? Und sind in dem Spiel wenigstens auch ordentliche Wrestlinganspielungen? ;)
    Bite war Kommentator. ;)
    Es gibt nen Insider Gag zu CM Punk. :)

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