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Guitar Hero 3: Legends of Rock (Musik & Party) – Guitar Hero 3: Legends of Rock

Guitar Hero – das ist trotz der kurzen Lebenszeit der Serie bereits jetzt sowohl Legende als auch schönes Beispiel dafür, wie man eine simple Idee perfekt umsetzt. Gleichzeitig war der letzte Teil (»Rocks the 80s«) auch eine prima Demonstration für die Melkfreudigkeit mancher Publisher. Nun gut, vergessen wir dieses Kapitel, das Harmonix wohl abliefern musste, bevor es sich für EA Rock Band zuwenden durfte. Denn Guitar Hero 3, entwickelt von den Tony Hawk-Helden Neversoft, ist da. Und es ist göttlich! So göttlich!

© Neversoft (360, PS3) / Vicarious Visions (Wii) / Budcat Creations (PS2) / Aspyr Media (PC) / Activision

Wo nicht die Original-Künstler, sondern Studiomusiker in die Saiten griffen, ist die technische und künstlerische Qualität in jedem Fall verdammt hoch – allerdings gab es bei der Wahl der Sänger einige Fehlgriffe: Die Pendants von Pat Benatar, Ozzy Osbourne und Stevie Ray Vaughan klingen deutlich anders als die Originale; auf keinen Fall schlecht, aber anders. Und natürlich lässt sich über

Slash und Tom Morello treten gegen euch an – habt ihr sie besiegt, könnt ihr auch selbst mit ihnen spielen.

den Wert einiger freischaltbarer Bonussongs diskutieren – was Revolverheld in GH 3 verloren hat, ist nicht völlig klar. Auf der anderen Seite warten gerade hier Perlen wie »Hier kommt Alex« von den Toten Hosen oder das göttliche, aber für normalfingrige Menschen in jedem Schwierigkeitsgrad über Normal kaum spielbare »Through the Fire and Flames« von Dragonforce – jeder, der nicht GH 2 auf Expert mit geschlossenen Augen durchspielen kann, sollte dem Gott seiner Wahl danken, dass dieser Track nur ein Bonussong ist. Generell ist der Schwierigkeitsgrad spürbar in die Höhe gegangen: Schon »Normal« ist für Gelegenheitsspieler spätestens im letzten Drittel eine fiese Herausforderung, »Hard« ist an dieser Stelle bereits unmenschlich – und dann wäre da ja noch »Expert«! Immerhin kommen einem die Entwickler mit intelligenten Verbesserungen entgegen: Mögliche Noten für Hammer-Ons und Pull-Offs (zwei Spezialtechniken, die im von Gott und Teufel wunderbar moderierten Tutorial ausführlich erklärt werden) leuchten deutlich sichtbar und sind dadurch einfacher zu erkennen – gut für Blindfische und darüber hinaus ein deutlicher Hinweis seitens Neversoft, dass man diese Stunts besser pauken sollte. Denn die sind nicht nur nette Extras, sondern überlebenswichtig, wenn man auf den höheren Schwierigkeitsstufen eine Chance haben möchte. Immerhin kommen einem die Entwickler so weit entgegen, dass das Zeitfenster, in dem eine getroffene Note akzeptiert wird, etwas größer ist als beim Vorgänger – dadurch ist das Timing nicht mehr so streng wie gehabt.

Rock Slash den Hut vom Kopp!

Der wichtigste Punkt im Hauptmenü ist die Karriere, schließlich ist die Dreh- und Angelpunkt für alle freischaltbaren Extras. Und von denen gibt es verdammt viele: Neue Songs, Charaktere, Kostüme, 

Gitarren, Oberflächen für selbige oder Making-of-Videos – all das wartet auf euer Geld, das ihr mit erfolgreichen Auftritten in der Karriere verdient.

Die Battles sind teilweise sehr harte Gefechte, die ihr euch euch online geben könnt – wobei es natürlich viel mehr Spaß macht, einem zu dreckig lachenden Mitrocker direkt den Ellenbogen in die Rippen stoßen zu können..
Die läuft im Großen und Ganzen identisch zum Vorgänger ab: Euch erwarten acht Blöcke mit je fünf  Songs, von denen ihr eine bestimmte Menge abrackern müsst, bevor der nächste Block freigeschaltet wird. So weit, so vertraut, allerdings gibt es hier drei Neuerungen: Erstens eine kleine Story, die in kurzen, witzigen Comic-Filmchen in Stile der Gorillaz präsentiert wird.

Zweitens erwarten euch drei Battles: Die würden anderweitig »Bosskämpfe« genannt, und das sind sie auch hier; die Echtwelt-Gitarristen Tom Morello und Slash sowie der hufbeinige Obermotz erwarten euch mit durchgeladener Gitarre! Statt Star Power sammelt ihr hier Battle Power, mit der ihr eurem Kontrahenten das Leben zur Hölle machen könnt: Das reißt eine Saite, da springt der Schwierigkeitsgrad nach oben, da wird die Notenzahl verdoppelt oder Linkshänder-Steuerung aktiviert – ganz fiese Schweine feuern ihre Störungen nicht sofort ab, sondern sammeln sie, und decken einen dann gleich mit bis zu drei Gemeinheiten auf einmal ein! Diese Battles sind auf niedrigen Schwierigkeitsstufen ein unterhaltsamer, aber leicht zu gewinnender Spaß, spätestens ab »Hard« wird’s jedoch haarsträubend und schweißtreibend – denn da kennen die Gegner keine Gnade mehr und machen kaum noch Fehler. Habt ihr einen »Feind« besiegt, erweist er sich als fairer Verlierer und jammt mit euch noch eine Zugabe – abgesehen vom Endgegner, den man im Stile des Films »Crossroads« (der mit Ralph Macchio, nicht der mit Britney Spears!!) richtig fertig musizieren muss!

Die dritte Neuerung betrifft euren musikalisch begabten Freund, der eine Gitarre dabei hat: Angestöpselt, umgebunden, Koop-Karriere gestartet – jep, ihr könnt die gesamte Musiker-Laufbahn zusammen erleben. Das Coole dabei ist nicht nur, dass sich in diesem Fall die Story leicht von der Solo-Karriere unterscheidet, auch die Setlist ist eine dezent andere. Das ist für den Wiederspielwert natürlich geil, hat allerdings den Nachteil, dass sture Solisten niemals alle Tracks zu spielen bekommen. Neben dieser Koop-Möglichkeit, in der sich beide Spieler aussuchen können, ob sie 

Lead-, Rhythmus- oder Bassgitarre spielen, warten natürlich auch die aus den Vorgängern bekannten Zweispielermodi auf euch: Ihr könnt im

Die Präsentation ist besser als je zuvor – gerade in HD sieht Guitar Hero 3 umwerfend aus!
normalen und im Pro Face-Off antreten; bei Ersterem teilen sich beide Gitarristen die Noten eines Songs, bei Letzterem bekommen beide die gleiche Anzahl – zusätzlich können beide im Battle gegeneinander antreten. Das Schönste zum Schluss: Alle Modi können auch online gegen die Welt gespielt werden. Nun, fast alle – die Koop-Karriere bleibt leider offline. Davon abgesehen funktioniert der Online-Modus unfassbar gut; keine Lags, keine Ruckler weit und breit. Und man kann sogar Songs spielen, die man noch gar nicht freigeschaltet hat. Auf der 360 gibt es bereits die ersten Download-Packs (inkl. eines kostenlosen, das die Battle-Songs enthält), weitere werden zukünftig folgen – hoffentlich in regelmäßigeren Abständen als noch beim Vorgänger. Apropos: Achievement-Jäger werden in GH 3 noch mehr heulen als vorher: Ungefähr ein Drittel sind mit etwas Geschick problemlos zu holen. Spätestens bei Anforderungen wie »Schaffe 20 Songs auf Expert fehlerfrei«, »Aktiviere drei Mal die Star Power bei Through the Fire and Flames« oder »Gewinne 15 aufeinanderfolgende Online-Ranglistenspiele mit einem Standard-Controller« wird’s allerdings lächerlich.             

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