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Hate Plus (Adventure) – Hate Plus

In Hate Plus führt Autorin Christine Love die textbasierten Ermittlungsarbeiten aus Analogue: A Hate Story fort. Was passierte an Bord der Mugunghwa vor der eigentlichen Katastrophe? Welche Rolle spielte die verantwortliche Sicherheits-KI? Welche Schicksale verbergen sich in den noch zu rekonstruierenden Logbüchern? Ob und für wen es sich lohnt, diesen Fragen nachzugehen, verrät der Test.

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Zurück in die Zukunft

Bei den Ermittlungsarbeiten hat man Zugriff auf zwei künstliche Intelligenzen im Manga-Look.
Bei den Ermittlungsarbeiten hat man Zugriff auf zwei künstliche Intelligenzen im Manga-Look. © 4P/Screenshot

Der Einstieg in Hate Plus fällt ohne Kenntnis des Vorgängers, dessen Abschlussspielstand sogar importiert werden kann, nicht gerade leicht. Doch auch ohne Analogue: A Hate Story gespielt zu haben, nimmt das im Jahr 4989 verortete Szenario um das havarierte koreanische Megaraumschiff Mugunghwa nach und nach Kontur an: In der Rolle eines Ermittlers versucht man digitale Tagebücher, Protokolle und andere Datenüberbleibsel zusammen mit einer KI-Assistentin, die selbst an Bord aktiv war, schrittweise zu rekonstruieren.

Bei einer davon handelt es sich um die ehemalige Sicherheitschefin Mute, die sich ihres Speichers beraubt jedoch an nichts erinnern kann und wie ihre Manga-Kollegin Hyun-ae erst neu gestartet und konfiguriert werden muss, um persönlichen Kommunikationsvorlieben gerecht zu werden. Sogar virtuelle Kleiderwünsche können geäußert werden. Aktives Sprachmodule oder deutsche Übersetzungsprogramme sind allerdings nicht mit an Bord. Die Ermittlungsarbeiten sind wie im Vorgänger komplett Englisch und rein textbasiert.

Häppchenweise Recherche


Die Rekonstruktion der Ereignisse erfolgt über das schrittweise Extrahieren von Textdateien.
Die Rekonstruktion der Ereignisse erfolgt über das schrittweise Extrahieren von Textdateien. © 4P/Screenshot

Aufgrund knapper Energieressourcen lässt sich auch immer nur eine bestimmte Menge an Dokumenten wiederherstellen. Auslassen muss man dabei allerdings nichts und die Reihenfolge kann frei gewählt werden. So entscheidet man selbst, wann man von sphärischen Klängen begleitet lieber legislative Sitzungsprotokolle, persönliche Tagebücher oder historische Archive wälzen möchte. Die jeweiligen Texte sind entsprechend vielseitig und auf sehr unterschiedliche Arten interessant.

Da wird nicht nur über Politik, Datensicherheit, Kultur und Moralvorstellungen informiert, sondern auch Trauer, Abhängigkeit, Liebe und Sexualität thematisiert. Beim Studieren ergeben sich so immer tiefere Einblicke und Zusammenhänge über Leben, Alltag, Probleme und Machtverhältnisse an Bord der Mugunghwa. Zwar bemühen die Texte mitunter auch regelrechte Belanglosigkeiten, erscheinen dadurch aber auch sehr authentisch. Figuren und Autoren sind trotz der Kürze der Texte jedenfalls gut ausgearbeitet und werden anhand von Fotos noch greifbarer. Nur das künstliche Flackern und Flimmern der Texte ist beim Lesen eher störend.

Selten aufbrechende Passivität

Trotz kleinerer Interaktionen mit der KI-Assistentin verlaufen die Recherchen sehr passiv.
Trotz kleinerer Interaktionen mit der KI-Assistentin verlaufen die Recherchen sehr passiv. © 4P/Screenshot

Darüber hinaus meldet sich auch die KI-Assistentin immer wieder zu Wort, sucht teils sogar das persönliche Gespräch. Die Kommunikation ist zwar nur sehr eingeschränkt möglich, lässt mit bis zu drei verschiedene Antwortoptionen aber mehr Freiheiten als im Vorgänger zu. Insgesamt gibt es aber einfach viel zu wenig Wahl- und Interaktionsmöglichkeiten. Spieleranweisungen wie in klassischen Text-Adventures gibt es ebenso wenig wie Rätsel jeglicher Art. Man ließt die vorgegebene Texte, wenn auch in beliebiger Reihenfolge, beantwortet ein paar persönliche Fragen mit vorgegebenen Antworten und folgt dem trotz unterschiedlicher Enden sehr linearen Spielverlauf.

Dieser ist in insgesamt drei Tage unterteilt, zwischen denen man zu zwölfstündigen Ermittlungspausen in Echtzeit gezwungen wird. Zwar kann man sich per Cheat dagegen sträuben, wird von der Autorin anschließend aber entsprechend dumm angemacht, die vermutlich möchte, dass man länger über das Gelesene reflektiert. Über die Methode dies zu erwirken, kann man allerdings geteilter Meinung sein…

  1. Dass der Vorgänger so extrem in den Himmel gelobt wurde, wundert mich eh.
    Nur weils eine von 5 Visual Noveln ist, die auf Steam erscheint UND (oh wer hätte es gedacht) das Thema Frauenunterdrückung generalisiert, kriegt das Werk quer durch die Medien 10/10.
    Extra den Steam-Support angeschrieben um mir das Machwerk von der Bibliothek gänzlich entfernen zu lassen.

  2. Spricht gar nichts dagegen wie gesagt hab ich den Titel auch selbst nicht gespielt sondern ich rede allgemein vom genre VN und da ist Gameplay nunmal irrelevant, viele sehr gute VNs haben kaum irgendwelche interaktionsmöglichkeiten manche sogar gar keine, vielmehr ist es wichtiger wie gut die Geschichte und das Gesamtkonzept ist.
    Wenn du der meinung bist das diesem Titel mehr interaktion gutgetan hätte kann das durchaus richtig sein ändert aber nichts daran das Genre nicht auf interaktion aufgebaut ist sondern einfach darauf eine gute und interessante geschichte zu erzählen und diese visuell darzustellen und danach sollte es auch bewertet werden.

  3. @tet1: und was bitte spricht dagegen, dass einem eine visual novel nicht mehrere und häufigere wahlmöglichkeiten bieten darf? ich hätte es bei hate plus jedenfalls begrüßt, da es sowieso keine chronologisch gebundene erzählstruktur gab. bei einem anderen titel mag das aber wieder ganz anders aussehen und letztendlich ist's ohnehin geschmacksache... ;)

  4. Naja ist wirklich ein bissel weit hergeholt eine reine VN wie ein normales Spiel zu bewerten da es eben eigtl keines ist sondern ein interaktiver Roman.
    Ich selbst habe weder dieses noch den vorgänger gespielt aber ich habe einige sehr gute japanische VN gespielt wie Steins;Gate,Ever 17,Umineko und Higurashi ,Tsukihime und Fate zb. keines davon bietet wirklich Gameplay ausser ab und an ein paar antwortmöglichkeiten die den weitergang der story beeinflussen, in einer VN geht es einfach nur darum eine tolle story mit etwas artwork,musik und voiceovers zu verbinden also soetwas wie ein spielbarer Anime oder Manga.
    Wer also wirklich einer VN wegen mangelndem Gameplay abstraft hat meinung nach das Genre (was natürlich schwer ist da es ausserhalb Japans nie wirklich ein thema war) einfach nicht richtig verstanden und äusserungen wie "ein solch passives und interaktionsarmes Abenteuer wäre als Roman oder Graphic Novel letztendlich weit besser aufgehoben "
    verstärken diesen eindruck enorm, daher würde ich es dem author dieses tests doch nahelegen sich vielleicht worher mal zu dem genre zu informieren (hier zb. http://de.wikipedia.org/wiki/Japanisches_Adventure )

  5. LP 90 hat geschrieben:@ den Tester:
    Das ganze Genre nennt man deswegen ja auch Visual Novel ;)
    Und ganz kurz Klugscheißen: In Koreanischen heißt es Manhwa, nicht Manga^^
    yup, genauso wie es "im" koreanischen und nicht "in" koreanischen heißt ^ ^
    so oder so bin ich mit hate plus einfach nicht richtig warm geworden, obwohl ich text-abenteuern, anime-stil oder von mir aus manhwa aenimeisyeon & co gegenüber alles andere als abgeneigt bin...
    vielleicht hätte es ja schon gereicht, wenn die unterhaltungen mit der KI als einzige echte interaktionen einfach weniger linear und oberflächlich gewesen wären... trotzdem bin ich gespannt, was sich miss love als nächstes ausdenkt :D

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