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Hatoful Boyfriend (Simulation) – Der Planet der Vögel

„Schau dir unbedingt Hatoful Boyfriend an!“, haben sie gesagt. Hatofu… nie gehört. Was ist das? „Es ist skurril, witzig und hat eine tolle Geschichte“, meinten sie. Oha. „Wenn du es ein paarmal durchgespielt hast, siehst du das richtige Ende“, hieß es. Also habe ich es ein paarmal durchgespielt und dann das richtige Ende gesehen. Hätte ich nur nicht auf sie gehört!

© Moa Hato / Mediatonic / Devolver Digital

Klischees und ein Rätsel

Das soll nicht heißen, dass die Geschichte langweilig wäre. Einige Charaktere bieten unerwartet interessante Einblicke, mit jedem gewinnt die Handlung an Farbe. Von Romantik über Tragik bis hin zu einem alles durchdringenden finsteren Geheimnis ist alles dabei.

Nur mit dem seichten Humor konnte ich wenig anfangen. Über einige Gags habe ich geschmunzelt – wieso manche Spieler allerdings den Witz hervorheben, bleibt mir aber ein Rätsel. Auch Anspielungen auf die Gegenwartskultur, darunter aus Videospielen bekannte Klischees, sind zu wenig pointiert. Viel weniger als z.B. in dem westlichen Erzählspiel To the Moon.

Tragik statt Romantik

Nachdem ich ein paarmal den Abspann gesehen hatte, wollte ich deshalb aufhören. Ich war satt, etwas Wesentliches änderte sich durch die immer neuen Enden ja nicht. Da fragt mich das Spiel im x-ten Neustart, ob

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Hm… © 4P/Screenshot

ich die normale Geschichte erleben oder das „Versprechen“ erfüllen will. Und schau an: Nach ein paar der bekannten Entscheidungen kippt die Geschichte in eine völlig unvorhersehbare Richtung. Darüber schreiben kann ich kaum, weil es zu viel vorweg nehmen würde. Die Frage ist aber: Nimmt Hatoful Boyfriend damit Fahrt auf?

Zunächst tut es das tatsächlich. Denn mit Romantik hat die Erzählung jetzt kaum noch zu tun. Aus dem leichtfüßigen Geplänkel wird ein düsterer Krimi, wenn auch auf dem Niveau eines Groschenromans. Zumal ich die meisten Figuren bereits ausführlich kennengelernt habe. Das verstärkt Emotionen und mein Verständnis für ihre Tun. Zuvor unscheinbare Hinweise verdichten sich zu tragischen Ereignissen, eine Offenbarung ergibt die nächste…

Klack, klack…

Genau darin liegt aber das Problem. „Klack, klack, klack“ rattert die Leertaste jetzt noch schneller. „Klack, klack, klack, klack, klack“  stundenlang. Das Hundertste führt zum Tausendsten. Die Figuren jagen einer Mohrrübe

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Die Geschichte nimmt später Fahrt auf, bleibt aber langatmig und trocken. © 4P/Screenshot

hinterher, die nach jedem Aufessen durch eine neue ersetzt wird. „Klack, klack.“ Einzelheiten, die ich nie erfahren wollte. „Klack, klack, klack, klack. Buchstäblich stundenlang dauert die Erzählung. Nicht schlecht oder? Je mehr Story, desto besser.

Oh, nein! Denn so gut ist die Geschichte bei weitem nicht. Das Jagen der Mohrrübe, das unbequeme Klackediklack an Maus oder Tastatur, während nur durchschnittlich gut geschriebene Texte über den Bildschirm ziehen, das ist kein Spiel, das ich spielen möchte!

„Du musst doch gar nichts machen. Dir wird doch alles vorgekaut.“ So heißt es irgendwann im Rahmen einer Anspielung. „Lehn‘ dich zurück und genieß‘ einfach“, scheint sie zu sagen. Doch das kann ich nicht, wenn sich mein Zutun auf das Anpeitschen von Bildschirmtexten beschränkt.

 

  1. tacc hat geschrieben:
    Ja, es hat viel damit zu tun, dass ich mit so genannten "Visual Novels" schwer warm werde.
    Warum dann der Test?
    Wigggenz hat geschrieben:
    Kajetan hat geschrieben:
    Warum nicht?
    Weil das gegen die 4Players-Bewertungsphilosophie spricht.
    Fair bedeutet, dass wir ein Spiel nur von Redakteuren unter die Lupe nehmen lassen, die sich in einem Genre heimisch fühlen.
    Was ist aber wenn es kein Redakteur gibt der sich im Genre heimisch fühlt und die User aber trotzdem gern ein Test lesen würden?

  2. Stimmt tatsächlich. Allerdings habe ich mir in letzter Zeit aus Interesse verschiedene Visual Novels angeschaut - Steam empfiehlt mir sogar schon Visual Novels. ;) Und Hatoful Boyfriend ist einfach die aktuellste davon (vom Europatermin ausgehend). Interesse ist also auf jeden Fall vorhanden - und im erweiterten Fall kann das auch mal als "heimisch" gelten. Man muss den Horizont ja auch mal erweitern. :)
    Zumal im Fall von HF nun wirklich nicht alles rosig aussieht. Wie beschrieben hebt es sich durchaus durch einige Negativpunkte von anderen Lesespielen ab.

  3. Wigggenz hat geschrieben:
    Kajetan hat geschrieben: Warum nicht?
    Weil das gegen die 4Players-Bewertungsphilosophie spricht.
    Fair bedeutet, dass wir ein Spiel nur von Redakteuren unter die Lupe nehmen lassen, die sich in einem Genre heimisch fühlen.
    Stümmd.

  4. Kajetan hat geschrieben:
    tacc hat geschrieben:
    Ja, es hat viel damit zu tun, dass ich mit so genannten "Visual Novels" schwer warm werde.
    Warum dann der Test?
    Warum nicht?
    Weil das gegen die 4Players-Bewertungsphilosophie spricht.
    Fair bedeutet, dass wir ein Spiel nur von Redakteuren unter die Lupe nehmen lassen, die sich in einem Genre heimisch fühlen.

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