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Hatsune Miku: Project Mirai DX (Musik & Party) – Pop-Sternchen zum Mitnehmen

Vor etwa einem Jahr hat sich die virtuelle Pop-Diva Hatsune Miku auf PS3 zu einem Gold-Award trällern können. Nun steht der Vocaloid-Star auch auf 3DS bereit, um mit J-Pop die Fans von Rhythmusspielen anzuheizen. Kann Hatsune ihre Erfolgsserie fortsetzen und vielleicht sogar den Theathryhthms gefährlich werden? Der Test gibt die Antwort.

© Good Smile Company / SEGA

Kleine Probleme, großer Umfang

Obwohl die Stylus-Steuerung mehr Spaß macht, habe ich mich immer wieder dabei ertappt, wie ich die Knopfsteuerung ausgewählt habe – vor allem bei Songs, die häufig mit Auf-, Ab- oder Seitwärtswischen arbeiten. Denn ausgerechnet hier macht die Berührungserkennung ab und an Zicken. Mal wird man durch die vorherigen „Tipper“ in einen Bereich des Bildschirm geführt, aus dem heraus man kaum genug Platz hat, um die Streichbewegung akkurat durchzuführen – selbst auf einem XL-Gerät. Daran kann man sich zwar gewöhnen und darauf achten, seinen „Bewegungsradius“ auf dem Touch-Bildschirm so klein wie möglich zu halten. Es gab aber auch vereinzelte Momente, in denen die Aktion überhaupt nicht erkannt wurde. Schade ist auch, dass es für den Verlauf des Songs oder das Klangbild keinen Unterschied macht, ob man die Noten richtig trifft oder nicht.

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Man steuert entweder klassisch per Tastendruck oder mit Stylus auf dem Touchscreen. © 4P/Screenshot

Dem gegenüber stehen jedoch satte 48 Songs (darunter auch zahlreiche bekannte Lieder), an denen man sich jeweils in verschiedenen Schwierigkeitsgraden versuchen kann, wobei das komplette Repertoire erst nach und nach freigeschaltet werden muss. Zählt man Varianten hinzu, bei denen sich ein anderer Sänger das Mikrofon schnappt, kommt man auf über 70 Tracks – das reicht, um auch langfristig für spaßige sowie fordernde Rhythmus-Unterhaltung zu sorgen. Der Umfang ist auch insofern bemerkenswert, da jedes Lied mit einem eigenen „Video“ (in Spielgrafik) präsentiert wird. Dabei wird hinsichtlich der Abwechslung bei Schauplätzen ebenfalls viel aufgeboten, so dass die jeweiligen Lieder einen sehr gelungenen Eindruck hinterlassen – trotz J-Pop und Nendoroid.

Spiel mit mir, Hatsune

Doch hier hört Project Mirai DX noch nicht auf. Ähnlich wie in Project f 2nd gibt es zahlreiche zusätzliche Aktivitäten. Die haben zwar nicht wie auf Konsole einen Einfluss auf den Freundschaftsstatus von Spieler und Vocaloid-Star, geben Fans aber viel Bonusmaterial. Neben einem Musikplayer, in dem man die Tracks abspielen kann, darf man die Domizile der virtuellen Sänger einrichten, die Stars neu einkleiden oder shoppen gehen. Im Theater gibt es die Möglichkeit, die Videos auch ohne Punktzahlenzwang zu betrachten.

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Die beinahe 50 Songs werden in abwechslungsreichen Kulissen präsentiert. © 4P/Screenshot

Hier kann man auch nur zum Zeitvertreib versuchen, die Rhythmus-Anforderungen zu erfüllen und hat sogar die Option ich Echtzeit über Tasten- bzw. Styluseingaben zu den Songs zu jammen.

Wer sich kreativ austoben möchte, kann eigene Musikvideos herstellen, in denen man als Regisseur vorgibt, wie sich Hatsune und ihre Freunde zu bewegen haben. Man darf die Vocaloids in Reversi und dem Klassiker Puyo Puyo zum Duell herausfordern. Und man hat sogar die Möglichkeit, per AR-Option die Puppen auf dem Schreibtisch, im Wohnzimmer oder sonstwo tanzen zu lassen. Die Erkennung der Karten funktioniert gut und reagiert auch auf größere Bewegungen ordentlich. Vorbildlich: Wer die digitale Version im eStore erstanden hat, findet auf der offiziellen Seite zum Spiel das komplette AR-Kartenset zum Ausdrucken.

  1. Nur weil das ganze Spiel einfach(er) gemacht wurde, um auch sechsjährigen Kinder nicht zu überfordern, die einen 3DS zu Weihnachten geschenkt bekommen haben, wird das Spiel nicht automatisch besser.

  2. Dass die Erkennung der Wischbewegungen manchmal ungenau ist, ist auch mein größter Kritikpunkt. Ansonsten ist dieses Spiel das beste Rhythmusspiel seit langem, meiner Meinung nach. Die beiden Project-Diva-Teile steckt es locker in die Tasche, vor allem weil hier die Songauswahl gelungener und der Schwierigkeitsgrad ausgewogener ist.
    Aber der Grafikstil ist tatsächlich Geschmackssache, das stimmt^^ Ich stehe zum Glück auf niedlichen Japano-Kram, deswegen stört es mich nicht.

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