Fazit
Ja, Heaven’s Vault wirkt zunächst wie eine leidlich animierte Graphic Novel. Aber unter der Oberfläche steckt eines der erzählerisch besten Adventure der letzten Jahre – eine faszinierende Mischung aus Outcast und Myst. Auf sehr motivierende Art entziffert man eine alte Sprache und kann über archäologische Funde die Rätsel der eigenen Vergangenheit lösen. Während sich Wort für Wort ein Mosaik aus Erkenntnissen bildet, kann man die verborgenen Winkel der Spielwelt frei in seinem Raumschiff erkunden, Entscheidungen mit Konsequenzen treffen und erlebt mit dem robotischen Begleiter nicht nur hervorragend geschriebene Dialoge, sondern auch einige skurrile bis unheimliche Überraschungen. Neben den technischen gibt es zwar auch spielmechanische Limitierungen sowie einige sperrige Momente: Das Fliegen ist öde, an Bord passiert zu wenig und die Einblendung der Lebensleiste in pseudo-gefährlichen Situationen hätte man sich sparen können. Aber irgendwann entfaltet diese orientalisch angehauchte Science-Fiction sogar den Charme eines alten Zeichentrickfilms, während man immer tiefer in die Geheimnisse von Sprache, Religion und Kultur vordringt. Das ist kein lineares Abklappern von Rätseln plus Story, sondern ein offenes, kreativ verwobenes Abenteuer mit klasse Dialogen, dem die Symbiose von Storytelling und Knobelei besser gelingt als Rime oder The Witness – sogar das Gilgamesch-Epos lässt grüßen. Ihr wollt euch wie ein Entdecker fühlen? Ihr sucht erstaunliche Momente? Oder endlich mal wieder ein Spiel, das nicht nur den Sammler und Kämpfer, sondern auch den Denker und Forscher in euch anspricht? Dann macht euch auf die Reise mit der Nightingale! Ach so: Falls irgendjemand ein kreatives Studio mit einer Investiton weiter entwickeln möchte oder BioWare hinterher trauert: Ich würde alles auf die inkle studios setzen. Diese Briten bereichern die Spielewelt seit Jahren.
Wertung
Eine faszinierende Mischung aus Outcast und Myst: Auf sehr motivierende Art kann man eine alte Sprache und über archäologische Funde die Rätsel der Vergangenheit entschlüsseln.
Eine faszinierende Mischung aus Outcast und Myst: Auf sehr motivierende Art kann man eine alte Sprache und über archäologische Funde die Rätsel der Vergangenheit entschlüsseln.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Es gibt keine Käufe.
Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.
Ohne deutsche Lokalisation ist es halt für viele Spieler nicht zu gebrauchen.
tolles Spiel. Könnt gut mein Goty werden. Die mischung aus Rätseln, Erkunden und spielerisch recht simpler Graphic Novel hat mir sehr gut gefallen. Atmo, Charaktere, Design, Musik sind auf höchstem Niveau....... Auch wenn es kein komplexes Spiel ist, hat es ne unglaubliche Neugierde und Faszination erzeugt.
Schlechte Nachrichten für Interessierte auf GoG, dort wurde das Spiel abgelehnt:
https://twitter.com/inkleStudios/status ... 6765259776
Kann mich der Wertung so nicht anschließen.
Das Spiel hat sicherlich Stärken, die ja auch im Test erwähnt werden, aber es ist derzeit leider nicht so gut wie Jörg hier suggeriert.
Meine Eindrücke nach dem durchspielen (PC Version):
Die schwachen Animationen, Gestik und Mimik sowie generell die Umgebung in der man sich bewegt wirken veraltet bzw. technisch überholt. Für mich jetzt kein Problem, allerdings die Flugsequenzen zwischen den einzelnen Monden sind spätestens nach der hälfte der Spielzeit nur noch dazu da die Spiellänge zu strecken, in einzelnen Passagen kann das echt sehr frustrierend sein. Es gibt zwar die Möglichkeit manchmal schnell zu Reisen, wird aber nicht vernünftig ungesetzt und funktioniert nur für die Hauptmonde.
Was ebenfalls nervt sind manche "Pseudo-entscheidungen" und ihre Konsequenzen die teilweise nicht logisch sind. Beispiel: auf der oberfläche trigger ich etwas was dazu führt das ich den Mond verlassen muss... und kann ihn dann auch nicht wieder besuchen obwohl ich vieles noch nicht erkundschaftet habe... werde also aktiv am Forschen gehindert (ist mir sogar mehrmals passiert).
Dadurch das es nur einen Speicherstand gibt kann auch nicht nochmal die Stelle geladen werden um es anders zu machen. Dem einen mag es so gefallen ich fand es in vielen Situationen als ärgerlich.
Warum auch nur ein Bruchteil der Texte vertont wurde bleibt mir ein Rätsel... nichtmal die Hauptperson die man spielt wurde voll vertont. Die Dialogoptionen sind auch eher simpel zwischen "Question" und "Remark".
Teile der Story blieben nach zweimaligen durchspielen (New Game + mit längeren Sätzen zum entschlüsseln aber mit aus dem vorherigen Spielstand übernommenen gefundene Wörter) immernoch unklar, außerdem empfand ich das Finale als sehr schwach.
Immerhin würde ich noch 72 punkte geben.
Leider ist auch kein GOG-Release geplant, weshalb ich mich mit der Kaufentscheidung noch etwas ziere, auch wenn ich das Spiel schon lange auf der Watchliste habe...