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Hell Let Loose (Shooter) – Schroffe Massenschlachten im Netz

Das rund um den Erdball verstreute Indie-Studio Black Matter bietet derzeit ein Gegenkonzept zur unkomplizierten Freiheit in Battlefield 2042. In Hell Let Loose gibt es streng getrennte Klassen und Aufgaben, rund 80 Seiten Feldhandbuch und bis zu 100 Spieler, die sich bei jedem unvorsichtigen Schritt eine tödliche Kugel einfangen können. Im Test überprüfen wir auch die technischen Herausforderungen.

© Black Matter / Team17

Respekt vorm Tötungswerkzeug

Hell Let Loose schafft wieder Respekt vorm Tod. Kein lautes Treffer-Feedback, kein stylisches Pling, kein HUD-Schnickschnack. Wie ein nasser Sack fällt mein wenige Pixel großes Gegenüber in sich zusammen und bleibt regungslos auf dem normannischen Acker liegen. Warum musste er auch so unvorsichtig in mein Versteck hinter der langen Hecke spazieren, nachdem er mich entdeckt hatte? Ich fühle mich fast ein wenig schuldig bei meinem ersten Kill. Auf pazifistische Weise kann ich es jetzt nicht mehr durch die Wirren des Krieges schaffen – anders als mein Opa in seinen alten Geschichten aus Frankreich, in denen er letztendlich niemanden erschießen musste.

Manch einer mag sich über den ernsthaften Einstieg in diesen Test wundern, doch auch Hell Let Loose nimmt seine Sache äußerst ernst dabei, eine möglichst authentische Schlachtfeld-Atmosphäre einzufangen. Eine sich verschiebende Frontlinie, verstreute Gehöfte, diverse Befestigungen im hügeligen Wald und das Anrennen gegen verschanzte Gegner am Strand: All das wurde visuell deutlich authentischer umgesetzt als im Großteil der Weltkriegs-Shooter. Wir haben auf der PlayStation 5 getestet, auf der sich PS-Plus-Abonnenten den Online-Shooter im Oktober kostenlos herunterladen können.

Weit und wuchtig

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Cineastische Filter lassen sich glücklicherweise auch auf der PS5 deaktivieren – außer natürlich beim Sperrfeuer, welches sinnvoll die Sicht des Gegners erschwert. © 4P/Screenshot

Auch technisch schlagen sich die schnörkellosen Kriegskulissen dort gut. Ich geriet zwar nirgendwo ins Staunen über Details oder Effekte, aber die sehr weiten Panoramen mit bis zu 100 Spielern werden größtenteils sauber eingefangen – vom gelegentlichen Aufploppen der Detailstufen abgesehen.

Die mit viel Tiefbass rumpelnden Panzer und Artilleriegeschütze haben mich manchmal sogar ein wenig zusammenzucken lassen. Auch die räumliche Abmischung ist hochpräzise – mit verräterischen Schrittgeräuschen und an die Wand klatschenden Querschlägern. Eine gut eingemessene 5.1-Anlange kann also den entscheidenden Vorteil bringen, während man um verschiedene Gebiete kämpft. Die zackige Marschmusik im Hauptmenü ist übrigens ebenfalls zäher als gedacht. Selbst nach dem Ausschalten in den Optionen schepperte nach der kommenden Runde wieder ein strammes „Eeerika!“ aus den Boxen.

  1. Ich kann Jedem den das Thema interessiert wirklich nur ans Herz legen sich Post Scriptum anzuschauen. Meiner Meinung nach Hell Let Loose deutlich voraus und taktischer, offener, immersiver, asymetrischer.
    Was einem bei der Grafik auf dem ersten Blick als nüchtern im Gegensatz zu HLL scheinen mag, ist meiner Meinung nach ein großer Vorteil. Alles ist mit weniger Post Processing belastet und sieht klarer, nüchterner aus. Das schlägt weniger auf die Augen und vermeidet Verwechslungen mit CoD. Die Community ist klein und hängt an dem Spiel, viel Kommunikation, wenige bis gar keine Nervtöter.
    Das Schießgefühl, die Sounds, die Maps, einzigartig.

  2. Hell Let Loose auf Konsole Spielen ist wie Suppe mit ner Gabel essen.
    Ich spiels aufm PC und es ist halt ein simiger WW2 Shooter: sperrig, nicht immer schnell und mit insgesamt sehr stark schwankendem Spielerlebnis und voll auf Teamwork ausgerichtet.
    Aber wenn mal alles zündet, mit Divebombern, Artillery Support, Sturmangriffen und Flankenverteitigung und und und, ist das Spielerlebnis einmalig, episch und mitreißend. Das schafft kein CoD und auch kein BF.

  3. Allein wegen des Berichts zu diesem Spiel habe ich mich nach Jahren täglicher Besuche bei 4Players registriert, um den Bericht kommentieren zu können.
    Ich spiele Kriegsshooter seit 2003 (Tom Clancys Rainbow Six 3: Raven Shield), kenne CS, ARMA, alle Battlefields, alle CoDs, PBUG etc. in- und auswendig, mit mehr 4000h insgesamt auf meinem Konto. Soweit möglich habe ich immer Hardcore gespielt.
    Kein einziges hat mir so gut gefallen wie HLL. Ich bin im The Art of Warfare-Clan mit zwei Pflichtspielen pro Woche. Ohne ein Clan funktioniert dieses Spiel nicht. Es ist kein Casual-Spiel wie BF, bei dem man den Rechner anschmeißen und zwei Runden spielen kann. Bei unseren Pflichtspielen gibt es ein Vorab-Briefing mit der Taktik, die implementiert werden soll, in der Regel mit einem 15-minütigen Video und einer separaten Truppenbesprechung.
    HLL ist ein Kriegsspiel. Alles andere sind Arcade-Shooter.
    Meine persönliche Bewertung: 92% mit Clan; 75% ohne Clan.

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