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Hell Yeah! Der Zorn des toten Karnickels (Arcade-Action) – Hell Yeah! Der Zorn des toten Karnickels

Nicht einmal im Jenseits hat man Ruhe vor Facebook & Co: In Hell Yeah! wird der Prinz der Hölle höchstpersönlich zum Opfer sozialer Netzwerke. Ein Nacktfoto im der Badewanne stellt seine Vorliebe für Gummienten zur Schau. Überschrift: „The Prince is a pussy!“ Seine Lösung für das Dilemma: Alle Zeugen müssen sterben! Und zwar auf möglichst brutale oder alberne Weise.

© Arkedo Studio / SEGA

Höllenfürst und Qiuetscheentchen
[GUI_PLAYER(ID=97832,width=475,text=Arkedo-typisch gibt es auch diesmal knallbunte Areale voller Anspielungen auf pixelige Videospiel-Klassiker.,align=left)]
Schon in Big Bang Mini und Nervous Brickdown wuselten Aurélien Regards obskure Viecher über den Schirm und auch diesmal erkennt man sofort die Handschrift des französischen Designers: Kräftige Farben, violette Hintergründe und natürlich unheimlich knuffige Figuren, diesmal mit ungewohnt morbidem Einschlag. Der Rachefeldzug führt schließlich durch eine Unterwelt voller ewiger Pein, Qualen und dämlicher Wortspiele.

Normal ist an diesem Spiel nur die grundlegende Mechanik: Ähnlich wie in Metroid oder Castlevania erkunde ich Höhlensysteme, welche sich durch den Einsatz neuer Gadgets und Waffen immer weiter verzweigen. Ich schlüpfe in die Rolle von Ash, dem langohrigen Herrscher der Hölle. Sein mit Tentakeln versehener Lakai Nestor hat ihm ein nützliches Vehikel gebastelt: Das Kreissägen-Jetpack. Wie der Name schon sagt, verbindet es die Vorteile von Kreissäge und Jetpack. Es fräst sich nicht nur durch Felsgestein, Fleisch und Knochen, sondern lässt meinen Kaninchen-Satan auch erstaunlich hoch springen sowie ein Stückchen durch die Luft gleiten.


Metroidvania auf Drogen

 

Die aufgemotze MG und andere Wummen sind mit unendlicher Munition gesegnet, können aber überhitzen.
Die aufgemotze MG und andere Wummen sind mit unendlicher Munition gesegnet, können aber überhitzen. © 4P/Screenshot

Es dauerte einige Minuten, bis ich mich an das Händling gewöhnt hatte, doch dann realisierte ich, dass sich das Gagdet prima zur Fortbewegung im Höhlensystem eignet. Fummelig wird es nur auf schmalen Plattformen und bei kniffligen Bosskämpfen: Dann reagiert das etwas träge Gefährt nicht flott und präzise genug, was zu frustigen und unverschuldeten Toden führt.

 

Manche Gegner werden direkt mit dem Sägeblatt bearbeitet, andere stehen unter Strom und müssen aus der Distanz attackiert werden. Zum Glück besitzt der mit Goldkettchen behängte Hiphop-Roboter beinahe an jeder Ecke in Ashs Reich einen Shop. Dort steigere ich meinen Energievorrat, decke mich mit immer dickeren Wummen wie MGs, Raketen- und Granatwerfern ein und kaufe alberne Kostüme. Auch die Kreissäge lässt sich verkleiden: Besonders gut gefällt mir der rotierende Entenschwimmring nebst passender Surfer-Tolle fürs Karnickel.


Schnapp sie dir alle!

 

Ash hat eine Vorliebe fürs Grillen.
Gut durch, bitte! © 4P/Screenshot

Ziel des Spiels ist es, die 100 in den Untiefen der Hölle versteckten Monster ausfindig zu machen und sie auf kreative Weise zu erlegen. Der erste Boss sieht mit seinem Flammengesicht zwar grimmig aus, ist aber eigentlich ein ganz netter Kerl und um das Wohlergehen seiner diabolischen Nachbarn besorgt. „Die Decken hier hängen viel zu niedrig. Was sagt die Arbeitssicherheit dazu?“. Auch Ash begrüßt ihn herzlich und gibt zu, dass er ihn eigentlich ganz gut leiden kann. Nützt aber alles nichts, denn wer ihn nackt gesehen hat, muss sterben.

 

Also hüpfe ich über den Kopf des Monsters und gebe ihm aus der Luft mit der MG Saures. Als seine Energie leer ist, starte ich einen der unheimlich kreativen und hanebüchenen Finisher. Das Spiel gibt eine Todesart vor – ich muss lediglich wie in WarioWare einen kleinen Reaktionstest bestehen. Im richtigen Takt drücke ich ein paar Knöpfe und schon geht es los: Manche Feinde werden durch eine riesige Robo-Hand zerquetscht, andere von einem Truck plattgewalzt oder von einem Dino gefressen. Besonders absurd ist die Hai-Rakete: Sie fliegt ins All bis zu einem Satelliten, verbeißt sich in dessen Superlaser, welcher kurz danach das Höllenmonster grillt: „Toastiiiie!“. Cool auch das „Quiz of Doom“: „Wie lange lebt ein totes Kanninchen durchschnittlich?“ Die richtige Antwort ist natürlich keine Zahl, sondern Antwort Nr. 4: „WTF??“.

  1. also auf der ps3 gibt es auch heftige audio-aussetzer bzw. ruckler. und nach einer kurzen google-recherche geht es wohl nicht nur mir so. macht das spiel stellenweise leider ein bisschen kaputt. :(

  2. In den Credits erfährt man übrigens, warum es so viele Kooperationen zwischen Pasta Games und Arkedo gibt: Die arbeiten offenbar im gleichen Bürohaus.

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