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Homeworld Remastered Collection (Taktik & Strategie) – Space Opera für Taktiker

Gearbox Software kaufte dem insolventen Publisher THQ im April 2013 für 1,35 Millionen Dollar die Rechte an Homeworld ab. Das Team um Randy Pitchford wollte nicht nur die Kulisse der beiden Klassiker von 1999 und 2003 modernisieren, sondern eine umfangreiche Neuauflage anbieten. Deshalb nannte man die Sammlung nicht Homeworld HD, sondern Homeworld Remastered Collection. Wenn sie erfolgreich ist, denkt man vielleicht über ein Homeworld 3 nach. Was steckt drin in diesem digitalen Paket für 30 Euro? Und können die Gefechte heute noch überzeugen?

© Gearbox/Relic / Gearbox

Audiovisuelle Modernisierung

Hinzu kommt ein unheimlich markantes Artdesign, das verdammt coole Raumschiffe durchs All jagen lässt, deren Modelle ich am liebsten in XXL von LEGO nachbauen würde. Gearbox veredelt die beiden Klassiker technisch so gut, dass ich mich immer wieder dabei ertappe, wie ich pausiere und die Kamera langsam um die Jäger oder Fregatten herum drehe, bevor ich sie wieder losdüsen lasse. Es macht mir als Kenner der Originale einfach Spaß, die

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Ihr könnt auch das originale Homeworld (1999) oder Homeworld 2 (2003) separat starten. Allerdings nicht im Breitbildformat. © 4P/Screenshot

verfeinerten Modelle anzuschauen. Dazu gehören aber auch die eleganten Flugmanöver: Man hat fast das Gefühl, dass man Insektenschwärme beobachtet, wenn man drei Verbände mit Jägern und Fregatten in die Schlacht schickt, die im Kollektiv wenden und dann im beschleunigten Sturzflug feuern. Ein Highlight sind auch die Kapermanöver: Versucht mal mit einer Fregatte einen flinken Jäger zu fangen – das ist wie eine schwere Hummel, die eine flinke Biene umschwirrt.

Vor allem das erste Homeworld profitiert technisch enorm davon, dass Gearbox dort die modernere Engine sowie etwas intuitivere Steuerung aus Homeworld 2 arbeiten lässt. Zwar erreichen die Raumschiffe selbst bei höchsten Details nicht die maximale Brillanz, die heute auf dem PC möglich wäre. Aber vor allem das partikelreichere Licht, die schärferen Konturen, die stimmungsvollen Schatten und vor allem viel mehr erkennbare Kleinigkeiten an den Raumschiffmodellen sorgen für eine sehr ansehnliche Kulisse, die bei voller Auslastung mit all den bunten Schweifen kleine Gemälde im All entstehen lässt.

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Neben einem Tutorial könnt ihr die Kampagnen, Gefechte gegen den Computer oder online mit bis zu acht Spielern antreten. In den Grafikoptionen könnt ihr zig Details anpassen und auch die Unschärfe deaktivieren. Hier ein Blick auf das Mutterschiff aus Homeworld 2 Remastered. © 4P/Screenshot
Die Klassiker im Original spielen

Wer den grafischen Fortschritt selbst erleben will, kann das auf einen Klick im Hauptmenü tun: Die Kollektion enthält auch die ursprünglichen Versionen Homeworld (1999) sowie Homeworld 2 (2003) , die für aktuelle Betriebssysteme optimiert werden sollten – ein toller Service, denn die Klassiker sind schwer zu bekommen. Allerdings hatten wir beim Spielstart des ersten Teils des Öfteren Probleme mit Abstürzen. Und im Gegensatz zu der modernisierten Version läuft er auch nicht per se im Breitbildformat, sondern maximal in 1280×1024. Homeworld 2 zickte nicht so rum und lief umgehend ohne Probleme in 1920×1200. Schade, dass Gearbox hier nicht noch eine entsprechende Option für 16:9 & Co hinzugefügt hat – so muss man das manuell über Registry & Co einstellen.

Multiplayer aus einem Guss

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Neun Formationen von der Phalanx über die Fregattenlinie bis hinzu Delta, Klaue und Kugel stehen in beiden Homeworld-Teilen zur Verfügung. © 4P/Screenshot

Ihr wollt euch online bekriegen? Auch das ist kein Problem: Bis zu acht Spieler können sich im neuen Mehrspielermodus im LAN oder über Steam einheizen – und das lief bisher sehr flott. Dabei habt ihr die Wahl zwischen den drei Varianten „Homeworld Remastered“ sowie „Homeworld 1 Deathmatch“ und „Homeworld 2 Deathmatch“ – je nach Wahl könnt ihr aus dem Vollen aller Völker schöpfen oder beschränkt euch auf das Angebot an Schiffen & Co aus dem jeweiligen Teil. Gearbox hat aber überall die audiovisuellen Verbesserungen integriert. Falls ihr üben wollt, bieten sich Gefechte inklusive Teambildung in vier Schwierigkeitsgraden gegen den Computer an. Auch hier habt ihr die Wahl zwischen den vier Fraktionen Hiigaraner, Vaygr, Kushan sowie Taiidan auf immerhin 23 Karten.

Außerdem könnt ihr je nach Spielmodus viele Regeln anpassen: Die meisten Optionen habt ihr, wenn ihr das komplette Paket in Remastered spielt – nämlich vierzehn. Vom Rohstoffmultiplikator, der Einheitenbegrenzung und den Start-Ressourcen bis hin zu Beute, Forschung und Trägerschiffe. Besonders schön: Man kann zusätzlich zur Schwierigkeit auch die KI-Strategie von defensiv, normal über aggressiv bis dynamisch einstellen. Außerdem lassen sich Blitzangriffe auf fünf, zehn oder fünfzehn Minuten nach Start eindämmen, wenn man erstmal etwas aufbauen will. Last but not least: In Zukunft werden auch Mods unterstützt, so dass sich demnächst eine Community bilden kann.

  1. Eventuell mit Mods, muss du mal im Steam Workshop gucken, da dürfte es inzwischen schon eine stattliche Anzahl von geben. Das Spiel hat ja schließlich richtig guten offiziellen Mod Support bekommen. Vielleicht ist auch schon ein Mod in Arbeit, der HW1 wieder mehr zu HW1 macht. ^^

  2. Hallo, habe eben nochmal in das original Homeworld 1 reingeschaut. Ich finde es schade dass das Auftanken wegfällt. War für mich gerade das besondere an Homeworld 1.
    Was noch nicht erwähnt wurde oder ich habe es überlesen, ist es in der remasterten Version möglich die Einheitenbegrenzung auszuschalten?

  3. Dank Mods kann es wieder so sein. ;)
    Das Spiel wurde wohl einfach an die heutigen Gepflogenheiten mit angepasst, weil sonst die breite Masse wieder am jammern wäre es wäre zu schwer.

  4. Dank geliehenem Steam-Account habe ich auch das Glück HW Remastered durchzuspielen.
    Technisch ist es Top, einfach traumhaft anzuschauen. Aber man merkt ganz deutlich das es NICHT mehr Homeworld ist, sondern das halt die Kampagne in HW2 nachgebaut wurde.
    Der Anspruch bzw. das stetige Gefühl der Bedrohung, welches Homeworld u.A. auszeichnet, fehlt hier irgendwie. Ich finde es, verglichen mit dem Original, sehr sehr einfach. Schiffe klauen ist supersimpel, Micromanagenment nicht mehr so wichtig bzw. dank dämlicher KI gar nicht möglich, ich schwimme im Geld, verluste sind kein Drama.. Einfach ne Masse Schiffe haben und sie auf den Gegner jagen, der Rest regelt sich schon irgendwie.. das war mal anders!!!

  5. beatnicker hat geschrieben:Sind nicht eher die Nostalgiker, welche das Spiel schon damals rauf und runter gezockt haben, die Remastered Collection ausführlicher damit vergleichen und gewisse Unterschiede dadurch eklatanter wahrnehmen, die, die Kritik üben?
    äh ja? dann les dir doch mal die bewertungen durch und du siehst wer negativbewertungen abgibt und warum.
    deshalb kann ein spiel dass damals die wertung "ausgezeichnet" verdient hat, heute nicht mit der gleichen bewertung versehen werden. das remake weist nicht die gleichen, geschweige identischen qualitäten auf wie das original.
    jeder amateur kann pauschal bewerten.

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