Veröffentlicht inTests

Hotshot Racing (Rennspiel) – So geht driften!

Einfarbige Polygone, beschwingte Beats und Karikaturen von Rennfahrern, die mit markigen Sprüchen das Geschehen kommentieren: Hotshot Racing katapultiert den Stil in Ehren ergrauter Klassiker in die Gegenwart. Ein Rückfall in alte Arcade-Tugenden? Absolut. Und wie sich im Test zeigt, eins der besten Rennspiele dieser Tage!

© Lucky Mountain Games, Sumo Digital / Curve Digital

Das Beste wird besser

Kennt ihr Outrun? Nicht den Oldie von anno dazumal, sondern Teil zwei mit seiner grandiosen Drift-Mechanik und bis heute einer der besten Arcade-Racer überhaupt. Schon an dessen Um- und Fortsetzungen war das britische Studio Sumo Digital maßgeblich beteiligt – doch jetzt stellt euch mal vor, dieses Sumo hätte die coolen Drifts der letzten Outruns in ein neues Spiel gepackt. Wobei, nein: Stellt euch vor, die Entwickler hätten sich Outrun nicht nur genau angeschaut, sondern dessen elegantes Querstehen gleich auf eine neue Stufe gehoben. Denn genau das ist hier passiert.

Lasst euch vom Äußeren bloß nicht täuschen: Die Stärke von Hotshot Racing liegt nicht in seinen texturlosen Polygonen der Marke Virtua Racing, sondern vielmehr in seinem grandiosen Fahrgefühl. Ich kenne jedenfalls kein anderes Spiel, in dem man so sanft vom Geradeausfahren ins Driften übergeht, den Wagen in der Kurve noch präzise kontrolliert und anschließend wieder genauso sauber gerade stellt. Ein kurzes Antippen der Bremse reicht übrigens aus, um das Rutschen einzuleiten. Ridge Racer kommt dem am nächsten, setzt insgesamt aber andere Prioritäten. Eine abwechslungsreiche Streckenführung unterstützt das Reifenverbrennen dabei hervorragend, da man einen Drift auf der richtigen Linie locker über mehrere Kurven halten kann. Richtig cool finde ich kleine Unebenheiten, über die man das Fahrzeug oft gefühlvoll versetzen muss. Dort spürt man nämlich, dass die Boliden sogar Gewicht haben.

Arcade-Technik und Physik

[GUI_STATICIMAGE(setid=89258,id=92623873)]
Die besten Drifts seit Outrun 2 und Ridge Racer: Freut euch auf ein grandioses Fahrgefühl! © 4P/Screenshot

Mit anderen Worten: Hotshot Racing gehört zu jenen Vertretern seines Genres, die ein spaßiges Konzept mit einer… plausiblen Physik kombinieren. Noch mehr als in Outrun 2 ist es hier ja nicht damit getan das Vehikel im letzten Moment brutalstmöglich ins Schleudern zu versetzen. Bedeutend schneller ist man stattdessen, wenn man das Querstehen so früh wie möglich beginnt und auf einer Ideallinie mit möglichst großem Radius, aber selbstverständlich genau am Scheitelpunkt entlangführt.

Dass es sich trotzdem um reines Arcade handelt, wird ja spätestens bei Techniken deutlich, die den Rundenzeiten erst ihren entscheidenden Kick verpassen. Immerhin lädt man während des Schlitterns einen Turbo auf und je länger man quer zur Fahrtrichtung steht, desto weiter füllt sich der Boostbalken. Man darf nur den Kurvenausgang nicht versemmeln, denn touchiert man die Begrenzung, verliert man einen Großteil der mit dem aktuellen Drift gesammelten Energie. Je mehr Risiko man geht, desto höher also die potentielle Belohnung. Man sollte nur sehr genau wissen, wann man einen Boost zündet und wo man ihn lieber zurückhält.

Genau genommen wurde Hotshot Racing natürlich nicht von Sumo Digital im Alleingang entwickelt. Tatsächlich handelt es sich um ein Projekt von Trevor Ley, der vor etwa zehn Jahren ein Spiel namens Racing Apex konzipierte. Als das britische Studio dann, wohl auf Anraten von Publisher Curve Digital, einen Großteil der Entwicklung übernahm und das Spiel in die eigene Engine übertrug, blieb Ley als Creative Director an Bord. Der fertige Racer profitiert also ebenso von seiner Vision wie vom Know-how des etablierten Studios. © 4P/Screenshot

Das heißt nichts anderes, als dass man Fahrzeug und Strecke tatsächlich beherrschen bzw. kennen muss, um Bestzeiten herauszuholen. Natürlich kann man sich auch nur zum kurzweiligen Vergnügen hinters Steuer klemmen, mit der Bremse im Anschlag die flotte Musik genießen und fertig ist der Lack! Selbst ohne Rennen zu gewinnen, schaltet man dabei etliche Lackierungen, Spoiler und andere Verzierungen frei, zu denen auch Anhänger für den Rückspiegel gehören. Immerhin nimmt man wahlweise in schick designten Cockpits Platz, wo man noch näher am Geschehen ist.

„Die Japaner haben das Driften praktisch erfunden!“

Nur die kleine Statue von einem der acht Fahrer erhält man erst, nachdem man in jedem seiner Autos einen Grand Prix gewonnen hat. Keine Sorge: Die Alter Egos besitzen weder irgendwelche Fähigkeiten noch sonst irgendeinen spielerischen Einfluss. Sie begrüßen einen aber mit quirligen Sprüchen und melden sich auch während der Rennen ständig zu Wort. Das verleiht dem Rennzirkus diesen markanten Arcade-Anstrich.

 

  1. Kein Wort in der Übersicht zum elendigen Gummiband?
    Also mir geht das ziemlich auf den Spielspaß. Da kann ich doch nicht der Einzige sein🤔?
    Im Prinzip heißt es, Boost bis kurz vor dem Ziel sparen und dann locker gewinnen🤨.

  2. Kann Dir nur zustimmen! Das game macht einfach Spass! Bis jetzt leider nur Solo, aber bald zu 4t.
    Bin gespannt ob die Motivation anhält wie bei Mario Kart.

  3. Gestern mit dem vergolden fertig geworden und kann dem Tester in allen Punkten zustimmen.
    Lässt sich auch gut mit der automatischen Schaltung meistern. Doch das Auto sollte dann weise gewählt werden. Drift und Top-Speed könnten ev. eine leicht ungünstige Kombination sein.
    Auf alle Fälle:
    Seit PGR habe ich nicht mehr so viel Spass in Online-Rennen gehabt. Einfach geil!

  4. achso, ok
    Aber so oder so, wenn der Entwickler es als ansprechendend empfindet (ob nun weil retro oder sonst was), dann gibt es sowas halt auch und ich sehe da auch nichts falsches dran ^^'

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1