25 Jahre zu spät?
Wäre dieser Titel Anfang bis Mitte der 1990er Jahre für Super Nintendo, Mega Drive oder gar Neo-Geo erschienen – er hätte wohl Kultstatus erlangt! Mit seinen detaillierten Levelkulissen, den saftigen Gewaltspitzen, den irren Endgegnern und unzähligen Wohlfül-Momenten für Fans von Schwarzenegger, Willis, Stallone oder Lundgren. Im Jahr 2020 spricht Huntdown natürlich nur eine vergleichsweise kleine Gruppe von Retro-Liebhabern an: Solche, die von der Pixel-Welle im Indie-Bereich noch nicht die Nase voll haben und sich Nachschub im Stil von Contra, Metal Slug oder Turrican wünschen. Dazu jene, die sich immer noch einmal pro Jahr die alten RoboCop-Filme oder True Lies reinziehen und alle 307 Kills aus John Woos Hongkong-Hit Hard Boiled auswendig kennen.
In letzter Zeit war es ruhig um das Projekt – selbst Fans altmodischer 2D-Ballereien waren überrascht, als die Macher am 2. Mai verkündeten, dass Huntdown bereits am 12. Mai erscheinen werde. Zu behaupten, der Titel wäre auch dem Nichts gekommen, trifft aber nicht ganz zu: Bereits 2016 tauchte das Spiel, allerdings noch in weniger hübscher Form, auf Square Enix’ Indie-Starthilfe-Plattform The Collective auf, 2017 gab es passend zur E3 den ersten interessanten Trailer zu sehen. Danach wurden die Bühnen kleiner: 2018 bekamen Huntdown-Interessierte im Rahmen der Dreamhack oder auf dem schwedischen Spielefestival Birdiecon neue Szenen präsentiert. Doch es sollte weitere zwei Jahre dauern, bis Entwickler Easy Trigger Games und Publisher Coffee Stain endlich Vollzug vermelden. Hat sich das Warten gelohnt? Definitiv!
Traumhaft!
Zuallererst fällt natürlich die spektakuläre 2D-Optik ins Auge – Huntdown sieht aus wie der Spiel gewordene feuchte Traum vieler Actionfilm-Fans: Die drei coolen Kopfgeldjäger Anna Conda, John Sawyer und Mow Man brettern mit Sportwagen durch die düsteren Gassen einer Großstadt zwischen Streets-of-Rage-Neonglamour und abgefucktem Cyberpunk-Charme. Nach einem kurzen, aber stylischen Mission Briefing, in dem die charismatischen Gangleader – eure Ziele – vorgestellt werden, steigt das Trio aus und hinterlässt eine Schneise der Zerstörung in der digitalen Metropole. Mit Uzi, Schrotflinte, MG, Minigun, Granatwerfer und vielen anderen brachialen Spaßbringern zerlegen die drei Killer ganze Heerscharen illustrer Krimineller – dazu gesellen sich ein paar (recht nutzlose) Nahkampf-Totschläger und eine individuelle Wurfwaffe pro Charakter. Die Spielfigur kann hinter Autos oder Kisten in Deckung gehen, per Dashmanöver behände ausweichen und sich sogar in Nischen an die Wand lehnen und so feindliche Schüsse umgehen – das erinnert an das Deckungsfeature im brutalen Blizzard-Frühwerk Blackthorne (SNES, DOS, 32X).
Wie meinen?
Das Spiel spielt sich wie einen Michung aus Contra,Robocop und Elevator Action Returns.
Mir gefällt diese Mischung und die Spielgeschwindichkeit.Dazu sieht es auch noch verdammt gut aus und der Soundtrack kann sich höhren lassen.
Nur schade das man kein Online Koop mit eingebaut hat.
Wer allerdings so einen überdrehten und hektischen Titel wie Assault Android Cactus und Co. erwartet, für den ist es tatsächlich wohl zu gemächlich.
Die Level sind sowas von kurz das es mich manchmal an 90er Jahre Shareware als Werbung fürs komplette Spiel erinnert, das wirkt wie ein Snippet vom Ganzen.
Man kommt einfach nicht in den Flow bei dem Spiel weil die Level irgendwie 3-5Minuten lang sind, danach Boss der sich immer mit einer kurzen Pause ankündigt bei dem sich die Energieleiste füllt und er einen dummen Spruch ablässt bevor man dann weiterspielen darf.
Nicht falsch verstehen, das Spiel ist gut. Musik super, Grafik cool, animationsbasiertes Gameplay gefällt aber irgendwie ist mir das Ganze etwas zu lahmarschig.
ja, ging um den "Retro Faktor". klar das...