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Injustice 2 (Prügeln & Kämpfen) – Grandioses Prügel-Kino

Nachdem sich noch im Jahr 2010 die DC-Superhelden mit den Recken aus Mortal Kombat geprügelt haben, konnten Superman, Batman & Co. 2013 mit Injustice: Gods Among Us einen erfolgreichen Beat-em-up-Auftritt ohne Liu Kang und Kollegen aufs Parkett legen. Jetzt  kehrt Warners Netherrealm Studio erneut in das Comic-Universum zurück. Im Test verraten wir, warum sich Injustice 2 im bevorstehenden Prügelduell mit
Tekken 7 sehr gut positioniert.

© NetherRealm Studios / Warner Bros. Interactive Entertainment

Super-Balance und Super-Konflikte

Die findet ihre Höhepunkte regelmäßig in den so genannten Super-Angriffen. Ausgelöst über die unteren Schultertasten und nur möglich, wenn die vier Bereiche der „Super“-Leiste komplett gefüllt sind, wird eine Sequenz gestartet, an deren Ende der Gegner gut 15 bis 20 Prozent seiner gesamten Lebensenergie einbüßt. Aufgefüllt wird die Super-Leiste durch gelungene Kombos sowie über eingesteckten Schaden. In einem mehr oder minder ausgeglichen Kampf sollten die Kontrahenten jeweils zwei Mal Gelegenheit bekommen, den Spezialangriff auszuführen. Aber zum einen kann er mit einem simplen Block (wie mittlerweile Standard: Bewegung vom Gegner weg) aufgehalten werden, zum anderen spielen die einzelnen Segmente auch noch in zwei anderen mechanischen Bereichen eine Rolle. Denn man kann einen Bereich der Leiste z.B. auch für besondere Ausweichmanöver nutzen. Und kommt es zum so genannten Konflikt, kann man in einem Minispiel entscheiden, wie viele Bereiche der Anzeige man aufs Spiel setzt. Währenddessen schmeißen sich die beiden Kämpfer Beleidigungen an den Kopf und wenn sich der Konflikt schließlich in einem Partikelsturm entlädt, wird je nach Einsatz und Initiator entscheiden, ob der Feind massiven Schaden erleidet oder man teilweise geheilt wird. Sprich: Man sollte gelegentlich der Versuchung widerstehen, auf die Konflikte einzugehen oder nicht all zu viele Segmente einsetzen. Denn im Zweifelsfall kann es sich als sinnvoller erweisen, entweder auf die Komplettfüllung zu warten oder etwas Superenergie in Reserve zu behalten.

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Atrocitus gehört zu den neuen Figuren in Injustice 2. © 4P/Screenshot

Mit diesen einfachen Grundlagen im Hinterkopf entwickeln sich auch dank der genauen Steuerung schnell explosive Duelle, die zusätzlichen Reiz durch die Option gewinnen, den Gegner an bestimmten Stellen à la Dead or Alive in einen neuen Bereich prügeln zu können. Symptomatisch für die Beat-em-ups von Netherrealm bleibt zwar immer ein Restzweifel und das Gefühl, das auch kopfloses Knopfhämmern ausreichen könnte. Doch spätestens wenn Anfänger, die auf dieses System setzen, auf Fortgeschrittene und Profis treffen, kommen Move-Kenntnisse und das Erkennen von Abständen, Situationen usw. ins Spiel und gewinnen schließlich die Oberhand. Ganz zu schweigen von den Gefechten gegen die bereits ab der mittleren Stufe durchaus kompetente KI, die sich auch nicht zu schade ist, gelegentliche Bewegungsschleifen abzufeuern, denen man mitunter nur mit Einsatz eines Supersegments entkommen kann. Ebenfalls typisch für Netherrealm: Die Kollisionsabfrage ist zwar genau, aber orientiert sich mitunter eher an leicht groben „Erfassungskästen“ denn an den tatsächlichen Pixeln. Und nach wie vor gibt es kein physikalisch korrektes Trefferfeedback, sondern nur vorberechnete Animationen, die in Einzelfällen unpassend aussehen. Doch im Großen und Ganzen sorgen die unkomplizierten und hinsichtlich der Geschwindigkeit über dem letzten Mortal Kombat liegenden, explosiv inszenierten Auseinandersetzungen sowohl bei Neueinsteigern als auch bei Veteranen für Spaß.

Gilden, Multiversen und Ausrüstung


Und damit dieser möglichst lange vorhält, gibt es einen ganzen Batzen an Spielmodi. Die Story hält einen mit ihren weit über 70 Kämpfen gut achteinhalb bis zehn Stunden bei Laune, überrascht mit zwei Enden, wobei jedes für sich stimmig ist und beide auch eine weitere Fortsetzung möglich machen. Die Option, in manchen Abschnitten zwischen zwei Kämpfern wählen können (z.B. Black Canary oder Green Arrow) sorgt ebenfalls für wohltuende Abwechslung innerhalb der straff inszenierten, aber für einen Prügler sehr gut geschriebenen Geschichte. Und danach werden sich

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Die Ausrüstung hat nicht nur kosmetischen Wert, sondern verbessert auch die Charakterwerte. © 4P/Screenshot

Solisten in erster Linie an dem sich permanent mit neuen Aufgaben verändernden Multiversum probieren, um zusätzliche  Erfahrungspunkte für sich als Spieler sowie für seine Figuren zu sammeln, die allerdings über alle Spielmodi ausgeschüttet werden. Das Multiversum baut auf den Türmen aus Mortal Kombat X auf und bietet täglich neue Herausforderungen sowie spezielle Ziele, die man bewältigen muss und die nicht nur mit sekundären Aufgaben wie „Nutze keine Sprungangriffe“ warten, sondern auch fiese Modifikatoren bereithalten können. Dazu gehören z.B. eine ständig kippende Arena oder zusätzliche Umgebungseinflüsse, die die Kontrahenten stören. Mein Favorit bisher sind allerdings die Riddler-Symbole, hinter denen sich ein ganzer Batzen unterschiedlicher Einflüsse verbirgt. Spontane Abzüge oder Zuwächse der Lebensenergie kann man hier ebenso feststellen wie Verlangsamung und Beschleunigung der Bewegungen. Dass dies besonders fatal sein kann, wenn man selbst in Zeitlupengeschwindigkeit kämpft, während Bane als Gegner schneller als Flash über den Bildschirm rast und einen nach Strich und Faden vermöbelt, versteht sich von selbst. Andererseits hat man in der Zeitlupe Gelegenheit, die feinen Animationen noch detaillierter genießen zu können.


  1. Ich habe nun auch mal Bock auf ein Beat em up bekommen und habe lange überlegt ob nun Tekken 7 oder Injustice 2 aber letztendlich habe ich mich wegen der besseren Kampf-Animationen und der attraktiveren weiblichen Chars für Tekken 7 entschieden.

  2. Hab nun ein paar Tage mehr damit verbracht, spielt das einer online hier?
    Der Onlinemodus ist irgendwie sehr unzuverlässig... Geht 5-6 Matches hintereinander gut, danach direkter Freeze nach Kampfstart. Immer wieder. Oder er findet gar keinen Gegner. Wirkt als wenn die Connection flöten geht. Es geht dann wieder wenn man das Spiel abschießt und neustartet. Oft laggts in den Matches trotz gutem Ping, meist ab der zweiten Runde.. In jedem Fall ärgerlich und Luft nach oben...

  3. Wollte nur mal berichten, hatte mir Injustice 2 am Samstag doch gekauft, war eh gerade in der Stadt und dachte mir warum nicht. Was soll ich sagen, ich hab mächtigen Spass mit dem Spiel, wie gesagt früher aufm Neo Geo viel geprügelt, ansonsten nur Mortal Kombat X vor 2Jahren mal eine Woche gespielt-das hier macht richtig viel Fun, hat für mich genug Tiefe und halt einen Super Singleplayer Content. Darüberhinaus siehts in bewegung echt gut aus, die Beleuchtung in den Stages ist knaller und die etwas hakeligen Animationen sind nach einer Zeit Eingewöhnung auch ok.
    Klar ist auch hier nicht alles Gold was glänzt, durch das Loot System ist halt ziemlich viel RNG im Spiel wenns darum geht seinen Charakter auszustatten, da muss man dann sagen: scheiß drauf, andersweitig muss/kann jeder Charakter bis auf lvl 20 gespielt werden, bis dahin hat man den auch relativ gut drauf-ist wie freies Training. Gibt auch einen guten Trainingsmodus. Und man kann den Computer für sich kämpfen lassen, da lernt man auch ein paar Tricks bei. Hab nun sogar ein paar Duelle online gewonnen, hätte ich nicht gedacht. Dieses Konflikt System mit dem Quick Time ist nicht so der Brüller, aber naja seis drum. Bin im ganzen aber echt begeistert, das Game ist richtig gut!

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