Hetzjagd fürs Netzwerk
Das Team hat sich schon vor einigen Jahren auf Arcade-Renner spezialisiert. Von ihnen stammt z.B. das simpel gestrickte aber lustige Gear Grinder. Auch ihr aktueller Titel ist voll und ganz auf die schnelle Runde auf der LAN-Party ausgelegt. Wer Flatout 2 oder Nail’d nicht mehr sehen kann, sollte Insane 2 ruhig als Netzwerk-Alternative in Erwägung ziehen. Steuerung und Regeln beherrscht man auch um 5 Uhr morgens auf Anhieb, daher kann der Spaß sofort beginnen.
In einer Reihe unlizenzierter Offroad-Fahrzeuge kabbelt man sich entweder um die Flagge, hetzt von einem Checkpoint zum nächsten oder kämpft in einem der übrigen zehn gelungenen Modi um den Sieg. Besonders lustig ist die Jagd nach einem Hubschrauber: Nur wer im Lichtkegel seines Suchscheinwerfers bleibt, sammelt Punkte. Der Boost füllt sich dabei stets von alleine. Statt akrobatische Verrenkungen oder andere Tricks hinlegen zu müssen, wartet man also einfach ab, bis die Nitro-Leiste wieder voll ist.
Abkürzen erlaubt!
Da sämtliche Rennen in offenen Arealen stattfinden, kann man geschickt abkürzen: Ein waghalsiger Sprung über den Canyon und schon hat man den Gegnern ein Schnippchen geschlagen. Landet man auf dem Dach, ist auch das nicht weiter wild, weil es nach einer Explosion sofort weiter geht. Die schlammige Steppe, steinigen Wüsten-Canyons und verschneiten Feldwege sehen idyllisch aus. Auch Effekte wie feiner Staub, Hitzeflimmern oder aufgewirbelter Schnee unterstützen den Eindruck, in freier Wildbahn unterwegs zu sein.
Etwas mehr Fantasie hätten die Entwickler in solch einem arcadelastigen Spiel aber beweisen können. Im Vergleich zu den Loopings, Tunnels und abgefahrenen Steilwand-Konstruktionen in nail’d oder Mad Riders wirkt das Terrain geradezu bieder. Außerdem bekommt man am Horizont gelegentlich Pop-Ups zu sehen. Auch das Fahrverhalten erzeugt nicht gerade den Eindruck, dass man durch unwegsames Terrain pflügt. Das Spiel stellt zwar nicht den geringsten Anspruch an Realismus, trotzdem wäre es schön gewesen, wenn sich die Fahrzeuge etwas schwerer anfühlen würden und man den zerklüfteten Untergrund wie in Pure förmlich spüren könnte. Stattdessen erinnert die Steuerung eher an ein Mario-Kart im Gelände. Auch die Musikuntermalung klingt zu belanglos: Die instrumentalen Rock- und Trance-Stücke passen zwar zum Thema, plätschern aber ohne Wiedererkennungswert vor sich hin.
Kein Dauerbrenner
Zwischen Klassen wie Buggy, SUV oder Monstertruck gibt es beim Fahrverhalten nur leichte Unterschiede. In der Karriere schaltet man nach und nach neue Modelle frei und rüstet sie mit einfachen Tuning-Paketen auf. Man merkt auf Anhieb, dass der Einzelspieler-Modus bei der Entwicklung nicht im Fokus stand: Den Umfang hat Targem gestreckt, indem Unmengen sich stark ähnelnder Veranstaltungen aneinander geklatscht wurden. Die ersten 20 mal macht es noch Spaß, mit der KI um die Flagge oder Positionen zu kämpfen, doch dann wird es fade. Nervig ist auch, dass das Verpassen eines Checkpoints nicht nur bestraft wird, sondern man komplett zum Tor zurück düsen muss. Das ist vor allem deshalb ärgerlich, weil die Computergegner einen gerne kurz vorher zur Seite rammen. Davon abgesehen macht es aber Spaß sich mit den aggressiven Bots zu bekämpfen. Löblich ist auch, dass man dank blitzschneller Menüs und kurzer Ladezeiten schnell neustarten kann.
Der Online-Modus gibt sich ähnlich minimalistisch wie die LAN-Option. Statt einer Online-
Karriere oder ausgefeilter Community-Features gibt es lediglich eine simple Funktion zum Aufsetzen eines Servers für ein einfaches Rennen mit bis zu acht Spielern. Dort lassen sich die wichtigsten Details wie Strecke, Modus oder Bot-Anzahl einstellen. Rennserien oder ähnliches stehen nicht zur Verfügung. Falls ihr online fahren wollt, solltet ihr euch außerdem mit Freunden absprechen, denn auf gut Glück findet man nur selten Gegner. Vor dem Start ist übrigens das Einlösen des beiliegenden Steam-Codes Pflicht. Wer das Spiel lediglich von der DVD installiert, darf nicht ins Netz gehen. Wenn ihr vor einem einzelnen PC gegen einen Freund antreten wollt, dürft ihr das im vertikalen Splitscreen, allerdings nur zu zweit.
Sieht eigentlich prima aus. Mit dem alten Insane haben wir in der WG damals die Nächte durchgezockt. Für 30€ hätte ich mir allerdings etwas mehr Inhalt erhofft - einen sinnvollen SinglePlayer-Modus zum Beispiel.
Nunja... wenn's mal billig im Steam-Sale zu haben ist, werden wir sicher mal wieder ein Ründchen drehen.
Das die Upgrades kaum Einfluss auf das ausgewählte Fahrzeug nehmen, nervt wirklich tierisch weil dort einfach der Sinn der ,,Aufwertungspunkte'' die man in einem erfolgreichen Rennen gewinnen kann, komplett den Sinn verlieren. Desweitern sieht für mich das Spiel einfach zu billig aus und das Gameplay der Fahrzeuge nervt enorm.