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Isle of Man TT Superbikes (Rennspiel) – Isle of Man TT Superbikes

Was für Autofreaks die Nordschleife des Nürburgrings bedeutet, ist für Motorradfahrer aus aller Welt die britische Isle of Man, auf der seit 1907 eines der größten Renn-Events für Zweiräder stattfindet. Jetzt wurde der über 60km lange Kurs akkurat für den PS2-Racer TT Superbikes umgesetzt. Doch macht eine interessante Strecke automatisch ein gutes Spiel?

© Jester Interactive / Jester Interactive

Langeweile macht sich breit

Neben der langen TT-Strecke und ausgewählten Abschnitten, steht auch der Kurs Southern 100 in den beiden Spielmodi Arcade und Herausforderung zur Verfügung. Im Arcademodus müsst ihr in jeder der sieben Motorradklassen gewinnen, um

Am Super Sonntag habt ihr auch mit dem Verkehr zu kämpfen.

neue Strecken(abschnitte) und Herausforderungen in der jeweiligen Klasse freizuschalten. Im Klartext: Ihr fahrt wieder und wieder die gleiche, langweilige Strecke, mit dem einzigen Unterschied, dass die Maschinen schneller werden. Während man die meisten anderen Klassen bereits aus ähnlichen Spielen kennt, könnt ihr bei TT Superbikes sogar Rennen mit Beiwagen bestreiten – wenigstens etwas Abwechslung bei den eintönigen Kursen. In der Realität mag die Streckenführung für Speed-Junkies ja einiges hergeben, da man auf den langen Geraden die Motorräder zu Höchstgeschwindigkeiten treiben kann. Im Videospiel ist das viele stupide Geradeausfahren dagegen einfach nur ätzend und langweilig, vor allem, wenn dabei überwiegend durchschnittliche Motorgeräusche aus den Lautsprechern ächzen, die mehr Ähnlichkeiten mit einem Insektenschwarm auf Ecstasy haben. Noch schlimmer sieht es mit der läppischen Musikbegleitung aus, die so irgendwie gar nicht zu einen Rennspiel passt, aber dennoch eine hervorragenden Figur abgibt, wenn es darum geht, die langweiligen Strecken und Rennen musikalisch einzufangen. Solltet ihr tatsächlich bis zur Freischaltung des Super Sonntag-Events durchhalten, könnt ihr euch auf Rennen mit Sonntagsfahrern und Gegenverkehr freuen, bei denen ihr genau wie bei Burnout durch Tricks wie Wheelies oder Beinahe-Zusammenstöße eine Schubleiste aufladen könnt. Leider zieht das den Karren bzw. das Motorrad auch nicht mehr aus dem Dreck. Ebenfalls nicht viel besser ist der Herausforderungsmodus: Hier gilt es, kleine Aufgaben zu lösen, indem ihr z.B. in einer vorgegebenen Zeit einen oder mehrere Streckenabschnitte schaffen oder bestimmte Fahrer besiegen müsst. Das Gute daran: Die Herausforderungen fallen meistens sehr kurz aus, so dass der Gähn-Faktor nicht ganz so schnell zum Tragen kommt wie in den Arcaderennen. Eine Auszeichnung hat sich 

Was guckst du?

das Spiel aber auf jeden Fall redlich verdient: Die Superbikes-Raserei verfügt über den scheußlichsten Ladebildschirm, den ich seit langer Zeit gesehen habe. Schon beim Anblick der langsam herunter fallenden Ruckel-Klötzchen hatte ich das starke Verlangen, die DVD aus dem Laufwerk zu reißen und gegen die Wand zu pfeffern- Glückwunsch!

Splitscreen-Raserei

Wenn schon die viel zu starken CPU-Biker und öden Strecken am Spielspaß nagen, sorgt ja vielleicht ein kleines Splitscreen-Duell mit einem Kumpel für etwas Fun. Doch auch hier ist TT Superbikes enttäuschend: Keine weiteren Gegner, vorgegebene Rundenzahl und eine längst nicht mehr so hohe Framerate wie im Solospiel sorgen dafür, dass ihr auch hier das Motorrad schnell wieder in der Garage abstellt. Da weder LAN noch ein Onlinemodus unterstützt wird, ist der Multiplayer-Part alles in allem kaum der Rede wert.