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Jacked (Rennspiel) – Jacked

Motorradfahren an sich kann eine aufregende Angelegenheit sein, wenn man mit wahnsinnigen Geschwindigkeiten über den Asphalt donnert und sich langsam aber sicher ein Tunnelblick einstellt. Stellt man sich dabei noch Handgemenge mit konkurrierenden Fahrern vor, klingt das nach einer haarsträubenden Actionraserei, oder? Leider zeigt uns Jacked, dass Theorie und Praxis manchmal sehr weit auseinander liegen…

© Sproing Interactive / Empire Interactive

Ein Spielmodus? Das reicht!

Nicht nur grafisch, sondern auch beim Umfang haben die Entwickler auf Sparflamme gekocht und spendieren Solo-Bikern lediglich einen einzigen Spielmodus, bei dem man in mickrigen acht Szenarien mit insgesamt 24 öden Strecken diverse Fahrmissionen absolviert. Diese sind immerhin abwechslungsreich geraten und reichen von einfachen Rennen über Hotlaps und Ausscheidungskämpfe bis hin zu Gang-Reibereien, bei denen ihr ähnlich Domination einen Gegenstand von einem Checkpoint zum nächsten transportiert, um zu punkten. Anscheinend haben die Entwickler Gefallen an dem PSP-Hit Pursuit Force gefunden, denn auch in Jacked könnt ihr die Maschinen eurer Gegner übernehmen. Prügelt sie zuerst weich, drückt dann im richtigen Moment die X-Taste und schon geht das Rennen auf der Konkurrenz-Maschine weiter. In manchen Missionen besteht sogar das Ziel einzig darin, innerhalb eines Zeitlimits den Konkurrenten zu „jacken“ – so die Bezeichnung für die Bike-Übernehmen-Aktion. Was in einem Fahrerpulk noch eine einfache Aufgabe ist, wird mit

Ein Handgemenge bei über 200 Sachen gehört bei Jacked zum Biker-Alltag.

nur einem Gegner aber massig Gegenverkehr eine deutlich schwierigere Angelegenheit, da man es nicht so schnell schafft, sich aufgrund des miesen Streckendesigns in eine günstige Position zu bringen. Überhaupt sind die Herausforderungen oft eine ziemlich harte Nuss. Eine Auswahl zwischen verschiedenen Schwierigkeitsgraden ist leider Fehlanzeige.

Da waren es zwei…

Kein Wunder, dass man als Solo-Biker hier schnell das Interesse verliert, doch reißt vielleicht der Multiplayer noch was raus? Nein. Ganz im Gegenteil: Die Auswahlmöglichkeiten bei der Splitscreen-Raserei sind einfach nur ein schlechter Witz. Ihr habt lediglich die Wahl, mit einem Freund bei einem Rennen oder Bandenkampf anzutreten, wobei ihr immer von KI-Fahrern begleitet werdet – ob ihr es wollt oder nicht. Der Oberhammer ist jedoch, dass ihr im Gegensatz zu den Einspielermissionen pro Szenario nur jeweils eine Veranstaltung wählen könnt. Im Klartext: Während ihr bei den Fahrmissionen in New York Rennen, Bandenkämpfe, schnellste Runden etc. absolviert, dürft ihr beim Multiplayer einzig ein Rennen bestreiten. In Oregon sind bei Splitscreen-Duellen dagegen lediglich Bandenkämpfe vorgesehen. Wer hier gerne ein normales Rennen bestreiten will, hat Pech gehabt – genau wie jeder, der sich dieses minderwertige Machwerk zulegt.
 

     

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