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Jagged Alliance: Back in Action (Taktik & Strategie) – Jagged Alliance: Back in Action

Die alten Söldner sind endlich zurück! Jagged Alliance: Back in Action muss sich als Remake eines der besten Spiele aller Zeiten natürlich mit dem Vorgänger im Geiste messen. Und es ist gerade dieser Vergleich, der die modernisierte Neuauflage verdammt alt aussehen lässt. Wie kann man mit einer ausgezeichneten Vorlage im Rücken so einen Murks entwickeln?

© Coreplay Game Development / bitComposer Games und Kalypso Media

Von Milizen und Kürzungen

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Doch der Kahlschlag im Strategiemodus nimmt noch weitaus größere Ausmaße an, denn angeschlagene Söldner werden nun automatisch geheilt und Reparaturen an der Ausrüstung finden nur noch im Sektor selbst statt. Des Weiteren gibt es kein gezieltes Training von Fertigkeiten oder Talenten mehr, was die gezielte Charakterentwicklung von den Söldnern stark beschränkt. Zumindest nicht wegrationalisiert wurden die Milizen, die einen eroberten Sektor verteidigen, wenn Deidranna mal Patrouillen vorbeischickt. Diese Verteidigungskräfte müsst ihr nicht mehr selbst ausbilden, sie sind einfach da und müssen lediglich von euch mit Waffen ausgerüstet werden.

Auf der Karte wird der weitere Fortschritt geplant ... viel mehr aber nicht.
Auf der Karte wird der weitere Fortschritt geplant … viel mehr aber nicht. © 4P/Screenshot

Das Ausrüsten der Milizen ist jedoch an Umständlichkeit nicht mehr zu überbieten, denn ihr müsst jedem Milizionär auf der jeweiligen Sektorkarte eine Knarre in die Hand drücken. Wenn ein großer Sektor wie Cambria von einem Dutzend Milizen verteidigt werden soll, die noch verteilt auf der Karte stehen und man überall mit den Söldnern (die zu ihrer Primärwaffe nur drei andere Knarren tragen können) hinlaufen muss und denen beim Laufen über die Karte unterwegs die Puste ausgeht, ist das einfach nur nervtötend. Nein, es gibt kein Sektoreninventar (via Patch angedacht), keine Option alle entdeckten plünderbaren Gegenstände mitzunehmen und keine Funktion die Waffen in der strategischen Ansicht direkt zu verteilen. Apropos Milizen: Diese im Grunde genommen praktischen Kämpfer sind trotz Bewaffnung meist ein Haufen Nieten, die von den Söldner nicht trainiert oder in irgendeiner Talentform verbessert werden können.

Welche Söldner sollen es denn sein? Die Auswahl ist wirklich vielfältig und kann sich sehen lassen! Dennoch tendieren die 3D-Portraits der Charaktere zur Hässlichkeit - vor allem im Vergleich zu den 2D-Vorbildern.
Welche Söldner sollen es denn sein? Die Auswahl ist wirklich vielfältig und kann sich sehen lassen! Dennoch tendieren die 3D-Portraits der Charaktere zur Hässlichkeit – vor allem im Vergleich zu den 2D-Vorbildern. © 4P/Screenshot

Neben dem Anwerben von Söldnern, der Beschaffung von Munition und Waffen sowie dem Planen der nächsten Angriffsroute ist auf der Übersichtskarte nicht mehr viel zu tun. Ach ja, man kann noch sehen, wie viel Geld pro Tag eingenommen wird und welcher Sektor, wie viel Vermögen pro Tag einbringt. Ansonsten ist es schön zu sehen, dass die relativ eckige Karte ziemlich weitläufig ist, längst nicht alle zu erobernden Bereiche schon zu Anfang sichtbar sind und man selbst aussuchen kann, welcher Sektor wann und von wem attackiert werden soll. Von der strategischen Tiefe und den Handlungsmöglichkeiten im Strategiemodus ist nicht mehr viel übrig geblieben, wobei das restliche Spielskelett hauptsächlich durch die Kampfmissionen zusammengehalten wird.

Plan&Go ist „in Ordnung“

Das Waffenarsenal bietet allerlei Schießprügel, hält den Vielfältigkeitsvergleich mit dem Klassiker aber nicht stand.
Das Waffenarsenal bietet allerlei Schießprügel, hält den Vielfältigkeitsvergleich mit dem Klassiker aber nicht stand. © 4P/Screenshot

Auch die taktischen Kämpfe in den Sektoren bzw. den Hotspots sind vereinfacht und zugleich „modernisiert“ worden. Dabei fällt die größte Änderung, das „Plan & Go“ getaufte pausierbare Echtzeitkampfsystem, positiv auf: Die Schusswechsel mit den gegnerischen Schergen sind tatsächlich spannend und erfordern stellenweise raffinierte Schachzüge und taktisch durchdachtes Vorgehen – schließlich sind euch die Gegner in der Regel zahlenmäßig deutlich überlegen. Ihr müsst also das Gebiet clever erkunden und euch Kniffe einfallen lassen, wo die Feinde am besten anzugreifen sind und wo nicht gleich das komplette Lager auf euch aufmerksam wird. Spannend wird es vor allem, wenn ein Raum mit mehreren Bösewichten gestürmt werden soll. Was allerdings ziemlich auf die Stimmung schlägt ist, dass die Positionen aller Feinde jederzeit auf der Karte zu sehen sind. Ihr müsst nicht mehr erkunden, wo sich die Gegner aufhalten, sondern könnt vorweg alles planen – was natürlich auf Kosten von Spannung und Erkundungsdrang geht. Daher wird es wohl zunächst die einsam und allein stehenden Gegner treffen …

  1. 55 ? das soll wohl ein schlechter witz sein , ich erwarte keine 80 aber 55 ? Ich Bitte Euch.
    Das Spiel ist nicht perfekt und ist nichts für Jedermann,aber trotzdem weit weit besser als 55.

  2. MrMetapher hat geschrieben:Seit gestern ist der zweite Patch draußen - jetzt ist das Spiel das, was man sich erwünscht hätte.
    Vielleicht was die talentlosen Entwickler, respektive der geldgeile Publisher sich gewünscht haben, aber noch keinesfalls, was die Fans ERWARTEN.
    Alle Skeptiker sollten jetzt nochmal reinschauen
    Nö.

  3. Glaube die wichtige Frage hier ist einfach:
    Bietet dieses Remake irgendwas, was besser ist?
    Ist ein Remake nötig, und bietet das Remake etwas, was JA2 im Original nicht bieten kann?
    Ein Pseudo-Realtime Kampfsystem mal ausgenommen lese ich immer nur, dass Inhalte FEHLEN, nicht hinzu gekommen sind. Ausserdem ist es genau die gleiche Story.
    Warum sollte man dieses Spiel kaufen, wenn man JA2 im Regal hat?
    Will mir bisher nicht so ganz einleuchten.

  4. Seit gestern ist der zweite Patch draußen - jetzt ist das Spiel das, was man sich erwünscht hätte. Alle Skeptiker sollten jetzt nochmal reinschauen - von mir kriegts jetzt ne 9/10.
    Best,
    MrMetapher

  5. ChriZ_d3luXe hat geschrieben:Schön, dass der Test so umfangreich ausgefallen ist, obwohl dieser seichte JA-Aufguss dem Redakteur offensichtlich wenig bis gar keinen Spaß bereitet hat.
    :)
    Deckt sich wohl mit der Meinung der Breiten Masse..
    Es ist ja nicht mehr als eine JA2 Version mit neuem Kampfsystem aber fehlenden Inhalten.
    - Miliz ausbildung
    - Drassen Monster =)
    um 2 wichtige zu nennen.
    Und dann noch die Fehler, Grafik Spalten oder Abstürze beim Laden von Karten oder Spielständen.
    Nach der langen Entwicklungszeit finde ich die Wertung wirklich als unfair.

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