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Jerusalem – Die Heilige Stadt (Adventure) – Jerusalem – Die Heilige Stadt

Jerusalem – Die Heilige Stadt ist selbst für ein klassisches Adventure reichlich linear und leider nur wenig interaktiv. Zwar sind Gespräche mit den Personen im Spiel möglich. Die finden dann aber zumeist in der Form von Monologen statt, bei denen Ihr nur stumme Zuhörer seid. Zudem handelt es sich oft nur um historische oder religiöse […]

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Jerusalem – Die Heilige Stadt ist selbst für ein klassisches Adventure reichlich linear und leider nur wenig interaktiv. Zwar sind Gespräche mit den Personen im Spiel möglich. Die finden dann aber zumeist in der Form von Monologen statt, bei denen Ihr nur stumme Zuhörer seid. Zudem handelt es sich oft nur um historische oder religiöse Belehrungen, die bisweilen aber etwas arg trocken ausfallen. Wer will, kann die auslassen, da sie farblich abgehoben sind. Die von Cryo zuvor groß angekündigte uneingeschränkte Handlungsfreiheit ist leider nicht in die Tat umgesetzt worden. Im Besucher-Modus könnt Ihr zwar die Original-Schauplätze (z.B. den Felsendom) auch nur anschauen, wenn Ihr nicht rätseln wollt, dies ist aber eigentlich keine In-Game-Funktion mehr.

Eindeutig gelungen ist jedoch das eingebaute Lexikon, das in 75 kurzen Artikeln die historischen und religiösen Belehrungen im Spiel sinnvoll ergänzt. Hier könnt Ihr noch mehr über Jerusalem, das Heilige Land und die drei Weltreligionen erfahren. Überhaupt ist es recht löblich, dass Jersualem – Die Heilige Stadt eine Atmosphäre von Toleranz gegenüber fremden Religionen und Kulturen vermittelt. In unseren turbulenten Tagen ist solche Aufklärung wohl notwendiger denn je. So könnte man das Spiel fast auch als Lernmittel in der Schule einsetzen. Wohl einmalig in der oft zynischen Computerspiele-Welt: Politisch korrekt wird ein Euro des bezahlten Entgelts für ein Entwicklungshilfe-Projekt in Burkina Faso verwendet!

Grafik

Echte 3D-Elemente sucht Ihr im Spiel zwar vergebens, Jerusalem – Die Heilige Stadt bietet Euch aber die aus dem Hause Cryo fast schon obligatorische Render-Grafik, die vor allem prächtige Hintergründe schafft. Die einzelnen Schauplätze wirken jedoch manchmal arg leer und hätten ein wenig mehr Leben vertragen können. Auch die häufig auftretenden animierten Zwischensequenzen sind detailreich und schön anzusehen. Nur die animierten Figuren sehen bisweilen wie Marionetten aus und nicht wie lebendige Menschen, die sie ja darstellen sollen.

Sound

Angenehm fällt auch der arabische Soundtrack mit tollen Klängen von den bekannten französischen Musikern Benoit de Mesmay und Olivier Louvel auf. Diese Musik ist – entgegen landläufiger Meinung – auch auf Dauer nicht aufdringlich und bleibt im Hintergrund. Wie überhaupt das ganze Adventure, so wurde auch die Sprachausgabe gut lokalisiert.

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