[GUI_PLAYER(ID=107952,width=300,text=Vor allem der Online-Modus wertet den Rhythmus-Spaß auf.,align=right)]Stöbert man ein bisschen, stellt man fest, dass seit der Wii-Premiere von Just Dance (JD) auf Wii im Jahr 2009 bis zur jetzigen Version Just Dance 2014 fast ein Dutzend Spiele in der Serie veröffentlicht wurden. Nicht eingerechnet sind u.a. die auf nahezu identischen Mechaniken beruhenden „Experiences“ zu Songs von Michael Jackson oder den Black Eyed Peas, dafür aber Ableger wie JD Disney Party oder JD Kids. Sprich: Die Rhythmusspiele sind für Ubi zu einer enorm wichtigen und erfolgreichen Reihe geworden. Doch wo liegt das Geheimnis? Ähnlich wie bei Konamis ehemals prunkvollen Tanzmatten-Spektakeln Dance Dance Revolution ist es u.a. der leichte Zugang, der auch die aktuelle Version kennzeichnet. Man kann ohne große Vorkenntnisse loslegen und mit den beinahe 50 Songs Spaß haben. Wie gehabt sollte man versuchen, die Choreografien auf dem Bildschirm zu „spiegeln“, um Punkte zu sammeln.
Dabei gibt es aber zwischen der Ganzkörper-Erfassung per Kinect auf der einen sowie dem Remote-Schwenken auf Wii U und PS3 ein paar kleine, aber feine Unterschiede: Während allen Versionen gemeinsam ist, dass die Erfassung der Bewegung generell sehr freizügig auf Fehler reagiert, können die Remote-Spieler weiterhin das eigentlich bewegungsintensive Spiel austricksen. Soll heißen: Im Zweifelsfall reicht es, die Move-Leuchte oder Wii-Remote auch ohne Vollkörperbewegung im Rhythmus zu schwenken, so dass mindestens 50 Prozent der Bewegung ohne große Anstrengung erkannt werden. Da es zudem keine Fehleranalyse gibt, hat man im Vergleich zu Spielen wie Dance Central immer noch nicht die Möglichkeit, die Choreografien bis ins kleinste Detail zu erlernen. Andererseits ist dadurch die Einstiegshürde deutlich geringer als bei den anderen Tanzspielen.
Spaß steht im Vordergrund
Doch ungeachtet aller bekannten Probleme, die sich auch in diesem Jahr zeigen, stellt sich schon bald das bekannte Gute-Laune-Just-Dance-Gefühl ein – vor allem, je größer die Spieleranzahl ist, die vor dem Bildschirm tanzt. Zu überzeugend und farbenfroh sind die Choreografien für bis zu vier Spieler, die zu den gut 50 (größtenteils originalen) Songs auf dem Bildschirm abgespult werden. Schade ist zwar, dass man bei dem jeweiligen Lied keinen Schwierigkeitsgrad auswählen kann, sondern der vom Track quasi vorgegeben wird. Doch wenn man zu aktuellen Hits wie Lady Gagas „Applause“, Robin Thickes „Blurred Lines“ abtanzt oder sich zu gut ausgewählten Klassikern wie „Could you be loved“ von Bob Marley, „I Will Survive“ von Gloria Gaynor oder Mungo Jerrys „In The Summertime“ verrenkt, ist einem der jeweilige „Song-Level“ egal.
Bei den grundlegenden Modi gibt man sich größtenteils konservativ: Sowohl den „klassischen“ Tanz zur Choreografie als auch den Battle (Tanz gegeneinander wie bei einem Prügler), die Mash-Ups, der Fitness-Modus „Just Sweat“ als auch die alternativen Choreografien, die man für viele Songs freischalten kann, sind bekannte Elemente der Just-Dance-Formel. Neu hingegen ist der „On Stage“-Modus: Hier übernimmt ein Spieler den Haupttänzer, während die anderen quasi die Background-Bewegungen übernehmen. In diesem Modus kommt die Karaoke-Funktion (die übrigens auch dem Spaßfaktor entsprechend passendes Singen belohnt, während Falschträllern ignoriert wird) besonders zur Geltung, da man hier wirklich so etwas wie Performance-Atmosphäre spürt.
Die Welt ist meine Bühne
Der Party-Master-Modus, der der Wii U (und im zum Release im November der Xbox One) vorbehalten ist, zeigt sich im Vergleich zum Puppet Master aus dem letzten Jahr leicht verbessert, ist für den Spieler am Wii U-Gamepad aber weiterhin ein eher reizloses Auswählen von Cheoreografie-/Figuren-Kombos, die die aktiven Spieler nachahmen müssen.
Wesentlich interessanter ist der „World Dance Floor“, eine quasi persistente Online-Tanzwelt. Die Playlist ist für alle in der Party gleich, jeder tanzt zeitgleich zum identischen Song und am Ende wird abgerechnet und über den nächsten Song abgestimmt. Zwar ist der Spaßfaktor mit Freunden zu Hause immer noch höher einzuschätzen, aber wer es etwas kompetitiver möchte, ist mit den Internet-Tänzen gut bedient. Zumal man hier auch mit gesonderten Herausforderungen zur Steigerung der Mojo-Punkte (wichtig zum Freischalten neuer Song-Variationen etc.) sowie einem Online-Level-System weitere Motivations-Faktoren findet.