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Just Dance 2017 (Musik & Party) – Tanzparty zur Premiere

Eine neue Konsole ist ein idealer Nährboden, um eine bekannte Marke einem neuen Publikum zu präsentieren. Umso mehr, wenn sowohl Spiel als auch Konsole auf Party-Unterhaltung ausgelegt sind – und das ist ja erklärtermaßen eine der Grundsäulen von Nintendo Switch. Ob Just Dance 2017 sich als einer der Geheimtipps des noch jungen Systems präsentieren kann, klären wir im Test.

© Ubisoft / Ubisoft

Was mich wirklich stört, ist die superschwammige Abfrage der Bewegung. Schon in den letzten Nintendo-Ablegern war die Toleranz bei der Erkennung über Remote sehr großzügig. Bis hin zu dem Punkt, an dem man im Sitzen spielen konnte, da ja letztlich nur die auf den jeweiligen Takten liegende Position bzw. Bewegung abgefragt wurde. Mit dieser Basis ist es natürlich unkompliziert,  die Unterstützung von Smartphones als alternative Kontrollgeräte zu integrieren, um evtl. fehlende Joy-Con zu kompensieren. Im Rahmen des Partyspaßes, der sich auch für Außenstehende einstellt, ein durchaus akzeptables Mittel, da die bis zu sechs Spieler, die sich hier vor dem Bildschirm oder dem Switch-Tablet zusammenfinden, vermutlich alle ein Smartphone besitzen. Allerdings muss auch ein WLAN vorhanden sein oder ein mobiler Hotspot aufgemacht werden.

Kontrollverlust


Doch dann funktioniert das Tanzen mit Telefon ebenso gut wie das mit Joy-Con – oder ebenso schlecht. Zwar hatte ich seit Urzeiten immer wieder mal das Gefühl, dass die Erkennung nicht nur unsauber, sondern auch unzuverlässig arbeitet – das typische „Ich hab doch die Bewegung im Takt gemacht“-Gefühl, das ich aber bislang letztlich immer meiner Wahrnehmung zugeschrieben habe.

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Im Mobilbetrieb sind die Anzeigen für die nächste Bewegung nur schwer erkennbar. © 4P/Screenshot

Doch die Probe in Just Dance 2017 auf Switch hat mich leicht schockiert. Wenn man beide Joy-Cons in eine Hand nimmt und die Bewegungen des Tänzers auf dem Bildschirm zu spiegeln versucht, die auch über die gelegentlich nicht aussagekräftigen eingeblendeten Karten vorgegeben werden, sollten für die beiden Spieler vielleicht nicht unbedingt identische, aber zumindest ähnliche Punktzahlen erreicht werden…

..aber weit gefehlt: Die Bewertung der Bewegung bekommt über gefühlt etwa 90 Prozent der Zeit die gleiche Bewertung (Perfekt, Gut, Ok). Die übrigen zehn Prozent jedoch kommt es zu Differenzen, die sogar bis zu Perfekt für den einen und nur OK für den anderen Controller reichen. Und dass sich das auch in der Endpunktzahl widerspiegelt, ist zwangsläufig – bis hin zu einer Differenz in der Sternewertung. Mit

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Die Choreografien sind mitunter fordernd, was allerdings von der uneinheitlichen und sehr toleranten Bewegungsabfrage torpediert wird. © 4P/Screenshot

mehreren Smartphones zeigt sich das gleiche Bild, eine Mischung aus Joy-Con- und Telefon-Controllern ist nicht möglich. Aber diese etwa zehn Prozent Diskrepanz sind mir persönlich zu hoch. Wer nur zum Spaß oder als Party-Zeitvertreib spielt und nicht in den Wettbewerb mit anderen geht, wird sich daran jedoch wenig stören.  Denn als ungezwungene Unterhaltung hat sich Just Dance auch mit der Ausgabe 2017 auf Switch seinen Charme bewahrt. Allerdings dürfte der Spaß vornehmlich zu Hause am Bildschirm stattfinden. Zwar funktioniert die Abfrage auch im Mobil-Modus so gut (oder schlecht) wie stationär, doch wenn sich mehrere Spieler vor dem kleinen Tablet-Screen tummeln, sieht das schon merkwürdig aus. Und abgesehen davon sind die Hinweiskarten auf die nächste Bewegung noch schwieriger auszumachen.

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