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K11 – Kommissare im Einsatz (Adventure) – K11 – Kommissare im Einsatz

Braucht eine Billigserie wie K11 ein Spiel? Die Versoftungsmaschinerie von ProSiebenSat 1 sagt unbedingt und wirft ein Adventure gleich für PC, Wii und DS auf den Markt. Scheinbar rechnet sich das wie K11 selbst, bei dem man sich auch fragt, wer das täglich anschaut. Wir haben das Elend unter die Lupe genommen.

© Sproing Interactive / SevenOne Intermedia

Vom Billigen das Beste?

Bei deutschsprachigen Krimiserien gibt es eigentlich nur zwei Vertreter – gute und schlechte. Klar, dass es mehr schlechte als gute gibt, aber das ist eigentlich immer so. Zur besseren Fernsehpolizei zählt etwa der neue Polizeiruf 110 aus Rostock,

Wenn dieser Vorspann über den Bildschirm flimmert, schalten echte Krimi-Freunde lieber ab. Alle Bilder stammen übrigens aus der PC-Fassung.
Im Angesicht des Verbrechens von Dominik Graf oder Schnell Ermittelt aus Wien. Wer richtig schlechte Krimis sehen möchte, muss sich nur den Billigmüll geben, der auf den Privatsendern so vor acht Uhr über die Kiste flimmert. Allein die Titel der austauschbaren Serien wie Niedrig und Kuhnt sind ein Witz, ganz zu schweigen von Story, Schauspielern oder Machart. Für solche Filme wurde vermutlich der Begriff „unterirdisch“ geprägt.

Eigentlich ist es keine Frage, zu welcher Kategorie K11 gehört. Allerdings tut man bei Sat 1 so, als sei die Serie mit den angeblichen Kommissaren Alexandra Rietz und Michael Naseband noch eine bessere, denn schließlich habe sie Realitätsbezug. Die „Crime-Doku“, wie der Sender das Format schimpft, soll echte Polizeiarbeit zeigen, ist aber eigentlich nur die Fälschung von Authentizität. In K11 erfährt man nichts, was man nicht vorher schon wusste. Das Format bringt selbst Polizisten zum Abschalten. Außerdem haben sie kurz von 20 Uhr Besseres zu tun: Rasen sprengen, aufs Klo gehen oder Kinder ins Bett bringen.

Tod eines Busfahrers

Im Spiel alles wie gehabt: Man ist einmal mehr der Neuling bei der Polizei, der sich erst im Team hocharbeiten muss. Das
In dieser atemberaubenden 3D-Ansicht kann man nach Spuren suchen. Sie zu finden, ist allerdings eher Glückssache.  
 
geschieht über „learning by doing“, da man ins kalte Wasser geworfen wird, auch wenn es ein Tutorial gibt. Das ist eigentlich auch überflüssig, denn der Spielinhalt ist ohne jeden Anspruch. Selbst jemand, der noch nie die TV-Serie gesehen hat, weiß sofort, was zu tun ist. Es ist das, was auch schon der gute Sherlock Holmes tat, als Krimis noch Niveau hatten: Zum Tatort düsen, dort alles Wichtige einsammeln und dann Zeugen befragen. Der ganze Kladderadatsch landet dann in der virtuellen Fallakte, wo man alles durchschauen muss, damit es weitergeht.

Der erste von fünf Fällen ist „mächtig spannend“, denn es stirbt ein Busfahrer! Damit nicht genug werden eine tote Ratte, ein Handy und eine Plastiktüte gefunden. War der Mörder etwa ein Punk? Na ja, der absolut langweilige Fall ist jedenfalls nach rund zehn Minuten gelöst und da ist schon die Zeit enthalten, die man braucht, um alle Möglichkeiten beim nervigen Kollegen-Quiz durchzuprobieren. Das Schwierigste daran ist das bloße Auffinden der Spuren, weil die Bedienung umständlich ist. Auf dem DS tut man sich etwas leichter, weil die Sachen größer dargestellt sind – dafür ist das Umherblicken mit dem Stylus im Bus ein Krampf. Wem das zu viel Arbeit ist, der kann sich von seiner Kollegin sagen lassen, was er suchen soll.

Sex and Crime

Hat man alles gefunden, wird’s untersucht. Mit obercoolen Erkenntnissen, wie man sie vielleicht nach zu viel CSI erhofft, hat das wenig zu tun. Stattdessen dreht und wendet man die Sachen in einer 3D-Ansicht, um irgendwelche Hinweise zu finden. Dabei entdeckt
Nicht nur Verdächtige werden in die Mangel genommen sondern auch der Spieler, der simple Fragen beantworten muss. Ins Schwitzen kommt man dabei nie. 
man glatt Geld, das blutbesudelt ist. Wie könnte es anders sein in der volkstümlichen Sendung auf Barbara Salesch-Niveau? Noch passender wären allein Spermaspuren, aber die hat man sich diesmal gespart. Vermutlich wird jetzt gleich der einzige Entlastungszeuge reinkommen, um seinen Opa zu beschuldigen. Man gibt jedenfalls eine Probe des Blutes ins Labor, worüber einen der Laborheini prompt informiert. Mit echter Arbeit hat das nichts zu tun, allenfalls bei Fingerabdrücken muss man überhaupt tätig werden. Man vergleicht sie zwar, was aber auch jemand hinbekommt, der nur am Rande weiß, was Fingerabdrücke überhaupt sind.

Danach befragt einen die Kollegin mit dem tiefen Ausschnitt, ob man alles verstanden hat. Das ist wie alle Dialoge im Spiel weder schwer noch gut gemacht. Man muss immer alle Themen abklappern, so dass die Gespräche auch nicht wirklich interaktiv sind. Wer darüber hinaus denkt, dass mit der was laufen könnte, hat erstens noch nie K11 gesehen und überschätzt zweitens die Möglichkeiten des spröden Adventures von Sproing Interactive, denn alles, was privat und damit interessant wäre, bleibt außen vor. Man erfährt also nichts über sie, was man nicht schon aus der Serie wüsste. So bleiben die Kollegen Abziehbilder, die austauschbar sind.

Kommt nicht ran

Leider erreicht das Spiel auch bei der Präsentation nicht mal das Niveau einer durchschnittlichen K11-Folge, was angesichts der unterirdischen Qualität der Serie schon verwundert. Man schafft es nicht mal, das ordentlich umzusetzen. Trotz Originallizenz fehlen gescheite Filmschnipsel, denn das, was an Videos geboten wird, ist schlicht indiskutabel. Dort schwebt man etwa durch ne abgesperrte Garage, die unecht aussieht. Kein Wunder, denn die Grafik ist natürlich ebenfalls ein Witz, was auch und insbesondere für die DS-Version gilt. So sind die Kollegen auch weniger an den steifen Gesichtern zu erkennen, als an ihrem schemenhaften Auftreten.

Normalerweise beklagen wir immer, dass es kaum Sprachausgaben auf dem DS gibt. Dieses Mal ist das sogar ein Vorteil, denn die Sprache ist missraten. Es sollen wohl die originalen Stimmen der Polizisten sein, aber sie klingen irgendwie seltsam fremd. Vielleicht liegt es daran, dass ohnehin keine tragenden Stimmen zu hören sind. Die laienhaften Hauptdarsteller dürften ohnehin nur ganz eingefleischte Fans der Sat1-Serie kennen. Unterm Strich wirkt das Spiel einfach billig, unabhängig davon ob man es auf PC oder DS betrachtet.
              

  1. Also wenn das Spiel so ist, wie die Serie, dann sollte man am besten das Spiel verbrennen, zerschreddern, zerstückeln, zertrampeln, zerhacken, mit Säure übergießen, im Klo runterspülen, vergraben, in den Hochofen werfen, dem Haustier zum Fressen geben,...Hauptsache das Spiel nimmt dadurch möglichst viel Schaden sodass es unspielbar wird.
    Und dies hat einen einfachen Grund: Die Serie ist grotten schlecht, also ist es das Spiel zu 100% auch.
    Hoffentlich wird das Game nicht zu oft verkauft, weil sonst kommen die Entwickler womöglich auf die Idee, eine Fortsetzung zu produzieren....

  2. "Der erste von fünf Fällen ist "mächtig spannend", denn es stirbt ein Busfahrer!"
    Achso, nur ein Busfahrer? Dachte schon es wäre jemand wichtiges gestorben ...
    Leute, das tönt reichlich abwertend und der "Test" selbst - wenn man ihn denn so nennen kann - ist eher eine Hasspredigt gegen eine gewisse Gattung von Krimiserien.
    Aber was rede ich ... typisch 4Players. Gebe eurem Test die selbe Wertung wie dem Spiel und euch kümmert das genauso wenig wie eure 15% die Macher des Games kümmert und die seltsamerweise zufriedenen Käufer bei Amazon.

  3. Rumpelwicht hat geschrieben:
    Hometubs hat geschrieben:So? Inwiefern denn?
    indem sie versuchen einen unterbewusst irgendwelche Meinungen und Ansichten zu vermitteln.
    einfach mal lesen...
    http://www.science-at-home.de/referate/fernsehen.php
    Ne, ist mir viel zu lang ; )
    Btw.: Diese Sendungen vermitteln wirklich NICHTS und wer das glaubt, hat so eine Sendung wohl noch nie gesehen.
    Hometubs hat geschrieben:
    Paranidis68 hat geschrieben:Meine Güte, bin ich froh, nie diesem Virus begegnet zu sein.
    Ich schau wirklich keine Privatsender mehr, die Morgens,Mittags und Abend die Leute mit Gehirnerweichung abhängig machen wollen. Und auch keinen, die dann in der Nacht den Leuten mit Telefonabzocke den Rest geben.
    Ich hab die zwei Laaaaiiiii...Lachnummernschauspieler nur bei Zappen mal erwischt und.....meine Gott....Es Lebt.....
    Da reichten 2 Sätze und der Seelische Absturz war fast geschafft. Zum Glück konnte ich mich noch nach Arte und Phoenix retten.
    Achja, das Spiel.... :Häschen:
    Naja, also als "Rettung" würde ich das nicht bezeichnen. Arte und Phoenix sind mit die langweiligsten Sender überhaupt. RTL, RTL II, SAT1 usw. unterhalten wenigstens mit ihren Shows.
    bei Phoenix und Arte laufen aber Dokus usw, die bilden einen eher als zu verdummen :)
    Ich finde das einfach nur lächerlich, wenn Leute so viel von sich selbst halten, weil sie "niveauvolles" Fernsehen gucken. Wer Dokus gucken will, schön, soll er tun. Aber das Gleiche sollte auch für Leute gelten, die sich K11 und Konsorten antun. Denn Fernsehen dient eben nicht der Bildung (obwohl Bildung bei Dokus eh noch ein anderes Thema ist...), sondern ist lediglich ein Medium zum Übertragen verschiedener Inhalte. Wieso sollten Sendungen wie K11 da keine Daseinsberechtigung haben?
    Wenn du zu einem Kollegen gehst und siehst, dass er "Es" liest, meinst du zu ihm ja auch nicht, er solle gefälligst nicht so einen nieveaulosen Müll lesen, sondern lieber sein Mathebuch auswendig lernen, oder?

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