Mehr Aufgaben im Weltraum
Kein Spiel in meiner Steam-Bibliothek hat mich länger gefesselt und mich seit dem Early-Access-Start im Jahr 2013 mehr beschäftigt als die knuffige Hardcore-Weltraum-Simulation Kerbal Space Program. Und das nicht nur gefühlt, sondern auch durch harte Spielzeit-Zahlen belegt. Das Spielprinzip aus anarchischem Raketenbau und verhältnismäßig realistischer Weltraumerforschung inklusive Slingshot-Manövern, Rover-Landungen und Andocken in der Umlaufbahn fasziniert mich bis heute, zumal das Kerbin-Sonnensystem eine Vielzahl von Landeplätzen auf Monden, Planeten und Asteroiden bietet.
Mit Making History fügt Entwickler Squad der freien Weltraum-Erkundung eine Facette hinzu: War der Aufbruch in die unendlichen Weiten der bisherigen Karriere eine Mischung aus Sandbox-Wirtschaftssimulation inklusive Mini-Aufgaben sowie einer großen Portion Eigenmotivation, gibt es jetzt umfangreiche Missionen, die das Weltraumprogramm der knuffigen grünen Trottel-Astronauten mit einem erzählerischen Rahmen versehen.
Dabei wird natürlich keine wendungsreiche epische Geschichte erzählt, aber in den mehrstufigen Einsätzen, die eine historische Entwicklung der Raketentechnik auf Kerbin suggerieren, müssen mal Kerbals aus ungünstigen Situationen gerettet, Raumfähren richtig getimed gestartet oder Mondlandungen durchgeführt werden. Das ist cool, zumal nicht länger nur das eigene Unvermögen zum Scheitern einer Mission führt – Ausfälle von Elektronik und Bauteilen illustrieren die Gefahr der Weltraumerkundung recht anschaulich. Dazu passend wurde die ohnehin bereits ansehnliche Palette aus Tanks, Triebwerken und Crew-Kapseln um frische Bauteile sowie Raumanzüge ergänzt, die an reale Bestandteile des Apollo- oder Lunik-Programms angelehnt sind.
Ein mächtiges Werkzeug
Zusätzlich wurde ein vielseitiger Missions-Editor hinzugefügt, mit dem man in Eigenregie umfangreiche Einsätze vom einfachen Start eines Satelliten bis hin zum komplexen Basenbau im Orbit eines der Planeten entwickeln kann. In dem Logik-Tool lassen sich unzählige Bedingungen, Zwischenfälle und Wahlmöglichkeiten erstellen. Zudem können dem Spieler auch vorkonstruierte Fluggeräte vorgesetzt werden, mit denen er die Missionen meistern muss. Ein starker Baukasten für die ohnehin aktive Community – auch wenn zum Testzeitpunkt noch keine selbstkonstruierten Einsätze vorlagen.
Doch obwohl die Missionen durchaus überzeugen, enttäuscht Making History dennoch mit seinem etwas mageren Umfang. Mit nur sieben mitgelieferten Einsätzen (die zugegebenermaßen zum Teil sehr lange dauern können) köcheln die Entwickler auf Sparflamme, denn immerhin kostet die Download-Erweiterung zum Start 15 Euro. Warum hat man den Blick nicht auf den interstellaren Raum gerichtet? So hätte man dem Spieler z.B. mächtige Werkzeuge an die Hand geben können, um Sonden oder Schiffe auf Basis theoretischer Antriebe zu einem fernen Planetensystem zu schicken. Zudem wäre ein komfortables Errichten von planetaren Basen oder gar ein rudimentäres Kolonie-Management denkbar gewesen.
Das klingt vielleicht zunächst übertrieben, aber Kerbal Space Program erhält ohnehin mit jeder Versionsnummer umfangreiche mechanische sowie inhaltliche Updates, wie z.B. zuletzt eine vollständige Lokalisierung und eine Wagenladung neuer Bauteile, aus denen dieses 15-Euro-Paket nicht unbedingt hervorsticht. Hier hat Squad eine riesige Chance vertan, ein ohnehin großartiges Spiel auf eine neue Stufe zu heben.
Einen Mod kann ich nicht Speziell empfehlen, aber sie haben mittlerweile ganz passable Tutorials im Spiel drin.
Es gibt Mods wie Mechanical Jeb (die für sich schon ein komplexes Interface haben), der als Autopilot viele Sachen erledigen kann. Für mich macht es viel aus Sachen selbst hinzubekommen, aber gerade am Anfang ist es evtl. eine gute Option einige Sachen dem Autopilot zu überlassen.
https://forum.kerbalspaceprogram.com/in ... arch-2018/
hm. vielleicht nehm ich das zum anlass es nochmal mit ksp zu probieren. habs bis jetzt leider nie geschafft richtig reinzukippen. für nebenbei war es zu komplex.
mal schaun, mal schaun.
kennt jemand mods die einen ein bissl an die hand nehmen?
Tja das Squad von heute ist ja auch nur noch ein Schatten seiner selbst. Da sind ja fast alle Entwickler vor nem Jahr oder so weg. Seit dem ist es zwar nicht direkt still geworden, aber ich hatte schon den eindruck da ist viel Dampf verloren gegangen. Hinter den Kulissen ist da mit Sicherheit einiges passiert was nicht an die Öffentlichkeit gekommen ist.
Ich persönlich finde das was die Erweiterung bietet reicht mau für das Geld das sie verlangen. Ich hab mit Sicherheit 1000+ Stunden in KSP verbracht. Ein paar Teile finde ich nicht überragend, da liefern viele Mods mehr. Der Missions Editor...joa ka was ich davon halte.
Ich würde mir ehr einen richtigen Story Karriere Modus wünschen. Wo man Teile nicht einfach mit ominösen Science Punkten freischaltet sondern das ganze einen natürlichen Fluß hat. Mods wie RP-0...sind zwar cool, aber haben eben die Limitierungen welche das basis Spiel mitbringt um die sie nicht drum herum kommen.
Klingt ja nicht schlecht. Solche Tools für Communitys schaffen immer wieder Großes hervorzubringen. Weiß jemand ob der DLC auch für die PS4 erscheint?