Platz da
Wie bei den meisten Starttiteln braucht man auch hier zunächst vor allem eins, bevor man sich in die insgesamt vier Abenteuer-Disziplinen stürzt: Platz. Schon allein muss man gut zwei Meter vom Sensor entfernt stehen, um im idealen Spielfeld zu landen – zu zweit ist entsprechend mehr Raum nötig, da einige der Minispiele bewegungsintensiv ausfallen. So z.B. Rallye-Ball, was die meisten schon von den ersten Präsentationen kennen dürften, als Kinect noch auf den Namen Natal hörte. Denn hier
gilt es, einen Ball nach vorne zu schleudern, um Kisten und Ziele zu treffen. Dabei kommen teilweise gleich mehrere Bälle zurück, die man im Idealfall alle wieder zur Wand zurückschlagen sollte, um möglichst schnell das Level abzuschließen. Die Flusssause ist der Höhepunkt in der enttäuschenden Auswahl an Minispielen.
Leichte Verzögerung
Gerade hier wird manchmal die Verzögerung deutlich, mit der das System zumindest in dieser Disziplin zu kämpfen hat. Die Bewegungen werden nicht schnell genug erfasst und umgesetzt, so dass man den Ball nur selten wieder zurückschleudern kann – und das, obwohl man neben beiden Armen auch den Rest seines Körpers verwenden darf. Besser sieht es bei der Flusssause aus, die für mich gleichzeitig das beste „Adventure“ der Sammlung markiert. Im Vergleich zur gamescom-Version wurde der Lag hier spürbar verringert und es macht jetzt viel mehr Spaß, die wilden Parcours mit geschickten Sprüngen sowie Richtungswechseln zu meistern – vor allem im Team. Auch grafisch gehört die Wildwasserfahrt zu den Höhepunkten der Sammlung, da die Unreal Engine mit ansprechender Wasserdarstellung und idyllischen Kulissen zumindest ansatzweise die Muskeln spielen lässt.
Ein ähnliches Spielkonzept wie bei der Flusssause wird beim Reflex-Bergkamm verfolgt: Dabei steht jeder Spieler allerdings getrennt auf einer Plattform und muss diversen Hindernissen ausweichen – und das entweder durch Ducken, Springen oder Schritte zur Seite. Eigentlich hätte dieses Minispiel mindestens genau so viel Spaß machen können wie die Flusssause, wenn man hier nicht zum Beschleunigen ständig hüpfen müsste. Dadurch kommt man ständig aus dem Flow, da man ja parallel
dazu auch noch den besagten Hindernissen aus dem Weg gehen muss. Es wäre zwar weniger anstrengend aber für den Spielverlauf sehr viel besser gewesen, wenn man auf die nervige Hüpfbeschleunigung verzichtet hätte. Der Tiefpunkt: In der Schwerelosigkeit muss man Blasen zerplatzen lassen – gähn.
Wasser & Weltraum
Den spielerischen Tiefpunkt markiert allerdings der Ausflug in den Weltraum im Minispiel „Raumknall“. Im schwerelosen Raum muss man Blasen zerplatzen lassen, indem man sie berührt. Schwingt man seine beiden Arme wie ein Vogel, hebt man ab und erreicht somit auch höher gelegene Blasen. Legt man die Arme am Körper an, während man sich in der Luft befindet, geht es wieder flott in Richtung Boden. Die Positionierung im Raum spielt ebenfalls eine Rolle, auch wenn sich der mäßig animierte Avatar den Gang nach vorne oder hinten ziemlich wackelig umsetzt. Das letzte Minispiel wirkt dagegen wieder etwas runder, wenn auch nicht besonders toll: Unter Wasser attackieren aggressive Fische die Taucherglocke und es gilt, die entstehenden Lecks zu stopfen. Dafür hält man entweder seine Hände vor die Löcher oder tritt mit seinen Füßen darauf – selbst mit dem Kopf verhindert man den Wassereintritt. Teilweise muss man sogar alles gleichzeitig einsetzen und quasi die richtige Pose zeigen. Klar, dass meist in solchen Momenten Fotos von der Kinect-Kamera geschossen werden, die lokal auf der Festplatte gespeichert werden, aber sich auch hochladen und mit der ganzen Welt teilen lassen.
Abenteuer-Reise
Neben dem freien Spiel und Herausforderungen verbringt man die meiste Zeit im Karrieremodus, in dem bereits diverse Abenteuer in den drei Schwierigkeitsgraden zusammengestellt wurden. Schade nur, dass oft die gleichen Disziplinen mehrmals hintereinander kommen, auch wenn zumindest verschiedenen Kulissen geboten werden. Als Belohnung bekommt man lebendige Statuen, die man anschließend in Aufnahme-Sessions selbst vertonen und durch Bewegungen animieren kann. Lustig, aber mehr als ein Gimmick ist dieses Feature nicht.
Kinect Adventures! (Geschicklichkeit) – Kinect Adventures!
Wer sich ab Mittwoch zum Kauf von Kinect entscheidet, wird neben der Hardware auch Kinect Adventures in der Packung vorfinden. Aber kann Microsoft mit dieser ersten Minispiel-Sammlung die gleiche Faszination für die neue Technik entfachen wie Nintendo damals mit Wii Sports?
Zwar wird relativ wenig Abwechslung geboten, was die verschiedenen "Disziplinen" angeht, aber die Spielmodi haben es m.E. schon in sich.
Für mich ist die Langzeitmotivation in jedem Fall da, da es neben dem Abenteuermodus noch einen Zeit- und Freies-Spiel-Modus gibt, bei dem u.a. eins der Achievements darauf abziehlt, dass man in jedem Level eine Platinmedaille holt. Und das ist wirklich fordernd.
Von einem Lag hab ich, wie auch all meine Bekannten und Freunde, die bisher mit der Kiste gespielt haben, nichts gemerkt und wohl noch nie zuvor hat mich ein Spiel so aus der Puste gebracht.
Und an alle Hater, die blind den 4-Players-Sermon nachbeten: Solltet ihr einen Freund oder eine Freundin mit Kinect in der Bekanntschaft haben, dann setzt doch mal die Fanbrille ab und testet das Spiel höchstselbst aus.
Mir sagt es in jedem Fall zu.
würd mich auch intersiern
ich denke aber schon
Gibt es denn wenigstens Gamerscore für die ganzen Kinect-Spiele ?
Naja. Panzer Dragoon waer schon mal ein Spiel. Aber letztlich bleibt es auch mit Kinect nur ein Film, der einem abgespielt wird mit etwas Bewegungsmöglichkeiten. Mehr als so ein Film ist eben mit Kinect (ohne Controller) nicht drin. Und irgendwann wird es auch der letzte sehen, daß sich inhaltlich nichts verändert, nur eben der Titelname. Und genau daran wird Kinect auch scheitern. Die Flachheit der "Games", der sogenannten, springt schon auf Screenshots ins Auge.