Vielleicht habt ihr Kingdom Under Fire 2 schon gespielt, als es in asiatischen Regionen als Free-to-play-Titel erhältlich war. Erstmals angekündigt wurde es ja vor geschlagenen elf Jahren; die gesamte Entstehungszeit war bedeutend länger. Hierzulande kommt man aber offiziell erst jetzt dazu, da Entwickler Blueside das Spiel für die Veröffentlichung in westlichen Breiten noch einmal umgekrempelt und u.a. sämtliche Mikrotransaktionen entfernt hat, die mit der Charakterentwicklung und anderen zentralen Inhalten zu tun haben. Teile der Free-to-play-Mechaniken sind dabei noch vorhanden. Sie kosten allerdings kein Geld mehr – dazu später mehr.
Oger und Trauben
Zunächst das Wesentliche: Nachdem ihr eine Heldin oder einen Helden erschaffen habt, steuert ihr sie oder ihn auch schon auf eine feindliche Armee zu und dezimiert deren Truppen mit mächtigen Nah- und Fernkampf-Angriffen. Immerhin steht Kingdom Under Fire 2 für brachiale Action aus der Schulterperspektive, für die ihr physisches Kämpfen mit magischen Angriffen kombiniert.
Kingdom Under Fire 2 steht aber auch für Echtzeitstrategie, bei die ihr das Geschehen von oben betrachtet und bis zu drei weiteren Truppen Befehle erteilt. Das können eine Einheit Speerträger, Bogenschützen, Reiter oder Zeppeline sein, aber auch große Einzelkämpfer wie Oger oder riesige Skorpione. Sie alle verfügen über Spezialfähigkeiten, die ihr entweder aus der Vogelperspektive oder direkt im Scharmützel auslöst, wobei ihr jederzeit zwischen dem Schulterblick und dem von oben wechselt.
Auf diese Art schlägt man taktisch geprägte Massenschlachten in teils weitläufigen Gebieten, in denen besonders die Helden oft dutzende Gegner auf einmal von den Beinen hauen. Es gibt Momente, da sind sie von einer so dichten Traube an Fuß- und Bossvolk umringt, dass man überhaupt nicht erkennt, was man gerade überhaupt tut. Weil die Aktionsketten für starke Kombos dann aber längst in Fleisch und Blut übergegangen sind, sprengt man die Traube in einem frenetischen Sturm farbenfroher Effekte einfach auf – diese Momente sind ein berauschender Quell an Glückshormonen, der Spielern von Dynasty Warriors &. Co. höchst vertraut sein dürfte.
… und ein Online-Rollenspiel obendrauf
Nicht jede Aufgabe artet jedoch in Massenschlachten auf gigantischen Schlachtfeldern aus, da es verschiedene Missionstypen gibt, von denen manche in relativ eng begrenzte Levelschläuche führen, wo zudem nicht drei, sondern vielleicht zwei, eine oder gar keine Begleiteinheiten zur Verfügung stehen. Gelegentlich ist man sogar ausschließlich in der taktischen Perspektive unterwegs und die Helden haben Pause.
Gameforge nimmt am 26. Oktober die Server vom Netz, man kann es auch nicht mehr auf Steam erwerben:
https://store.steampowered.com/news/app ... 0966042342
"Interessanterweise" wurde das Game nie ganz Free-To-Play, sondern saß bis zu dieser Bekanntmachung mit einem Kaufpreis (von am Ende 9,99€) im Shop. Dementsprechend tun im Kommentarbereich auch so eingie Spieler ihrem Unmut kund und fordern eine Rückerstattung.
Fast 5 Seiten für diesen Schrott? Warum tut ihr euch so etwas an?
Also da stinkt irgendwas zum Himmel.
Überrascht mich etwas, da die meisten Steamreviews bislang recht positiv ausfielen.
Aber möglicherweise war die Erwartungshaltung nach 11 Jahren Entwicklungshölle auch nicht mehr sonderlich hoch, und man war froh, solange überhaupt noch irgendwas bei rauskam.