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Knights of Pen & Paper (Rollenspiel) – Knights of Pen & Paper

An einem Tisch sitzen drei Abenteurer, mitten auf einem Pfad, der in ein Dorf mit dahin gleitenden 8-Bit-Wolken führt. Haben die sich verirrt? Man erkennt lediglich ihre Rücken sowie Spitzhut, Hörnerhelm und Kapuzenumhang. Darunter stecken Nerd der Magier, Jock der Krieger sowie Mr. John der Dieb. Vor ihnen sitzt der Meister, der im Regelbuch schmökert. Tippt man es an, beginnt ein charmantes Rollenspieltheater.

© Behold Studios / Paradox Interactive

Rundenbasierte Gefechte

Die Oma als Dieb? Na klar, mit hinterhältigen Attacken und Doppelklinge!
Die Oma als Dieb? Na klar, mit hinterhältigen Attacken und Doppelklinge! © 4P/Screenshot

Zwei Fledermäuse flattern plötzlich hinter dem Meister und der rundenbasierte Kampf beginnt. Man muss sich vorher nicht bewegen, sondern geht direkt ins Gefecht. Die Initiative der Monster liegt bei drei und fünf, also werde ich mit meinem Dieb und dem Krieger zuerst aktiv: Soll ich einfach zuschlagen, einen Zauber oder Spezialangriff wählen, mich heilen, verteidigen oder gar fliehen?

Mein Dieb wählt „Vanish“ und verschwindet im Schatten – graue Pixelwolken wabern um seinen Kopf. Mein Krieger wählt den Spezialschlag „Cleave“, der Mana kostet und trifft beide Fledermäuse für vier Punkte – hurra! Jetzt wird er allerdings gebissen und seine rote Lebensleiste sinkt. Doch jetzt kommt der Auftritt des Magiers, der schon auf Level vier mit einem Meteorhagel verheerenden Schaden anrichtet – satte neun Punkte bei jedem Gegner!

Die Inszenierung ist schlicht, die Animationen simpel, aber aufgrund des kunterbunten Pixelstils wirkt alles sehr stimmungsvoll. Mein Dieb und der Krieger erledigen den Rest, ein goldenes „Victory“ strahlt mich an und neben 172 XP gibt es noch drei Dollar. Aber das war nur die erste Welle, jetzt kommt eine Riesenfledermaus, die mir alles abverlangt, aber 336 XP und vier Dollar einbringt. Siehe da: Level-up für meinen Dieb! Und was sagt der Meister? „Update your character sheet!“ Beim Aufstieg darf ich eine von vier Fähigkeiten verbessern. In diesem Fall Erschütterung, Doppelschlag, Vergiftung oder Schattengang.

Auferstehung im Dollarzeichen

Auf der Weltkarte tippt man die nächsten Ziele an.
Auf der Weltkarte tippt man die nächsten Ziele an. © 4P/Screenshot

Leider war das noch nicht die letzte Welle, denn drei hässliche Schleim-Monster versperren den Weg zum Händler – knapp 50 Kreaturen gibt es im Bestiarium, darunter alle Klassiker der Fantasy. Ich nehme die Schleimer auf die leichte Schulter, indem ich einfach bei allen drei Helden auf Attacke und dann jeweils den Feind antippe – die Taktik beschränkt sich weitgehend darauf, ob man seine Hiebe verteilt oder konzentriert. Und bei diesen Einzelschlägen merke ich, dass die Quest gefährlich wird: Ups, die haben viele Lebenspunkte! Ups, die teilen aber schweren Schaden aus! Dieses kleine Spiel mag harmlos aussehen, kann aber pieksen, wenn man sein Pulver zu schnell verschießt. Die Folge: Drei Lebenspunkteleisten befinden sich im Sinkflug und das Mana ist auch bald futsch. Und spätestens jetzt bereue ich, dass ich die Meteore schon gezündet habe. Mein Magier verspeist einen Apfel und rettet sich nur über eine Runde, dann beißt er wie Krieger und Dieb zuvor ins Gras. Mist, alle tot!

Die Wiederauferstehung kostet mich 24 virtuelle Dollar für alle Charaktere – gut, dass ich noch 35 habe und quasi bei jeder Quest welche hinzu gewinne. Allerdings befinden sich meine ins Leben zurück gerufenen Recken in schlechtem Zustand, was die Gesundheit angeht. Ich könnte jetzt ins Dorf zurück oder in der Wildnis campieren, wobei ein simulierter W20-Wurf entscheidet, ob dabei etwas passiert. Ich habe Glück, werfe eine 16. Jetzt darf ich entscheiden, ob ich die Quest mit dem Händler nochmal angehen will. Aufgrund der fehlenden Ausrüstung lehne ich ab. Aber ich komme wieder, wenn ich mich satt und souverän gekauft habe! Ein paar Möhren könnte ich mir leisten.

  1. PallaZ hat geschrieben:irgendjemand, der den letzten boss besiegt hat?
    Spoiler
    Show
    die mutter
    bin 35 mit der truppe und hab sie nur auf den kampf abestimmt und habe absolut keine chance.
    Hab ich besiegt, allerdings erst nach stundenlangem Grinden bis auf lvl40 und massig Schutzpotions. Kann man aber weglassen, ist im Prinzip nur ein lustiger Bonusboss.

  2. Das Spielchen ist wirklich ganz süß, aber eigentlich sterbenslangweilig. Was ist daran toll?
    Grinden bis der Notartzt kommt, belanglose Quests, kaum Dialoge und ganz selten mal ein kl ach so lustiger Spruch.
    Iwie sind die Bewertungen bei mobilen Games in der Regel völlig fernab meines Geschmackes ... dabei find ich Jörgs normale Reviews/Meinungen sehr gut.

  3. chrisby hat geschrieben:Die Spieler bevorzugen im Mobil-Bereich wohl konkrete (kleine) Inhalte zu kaufen.
    Für Suchtspielchen à la "Du kannst in X Stunden wieder einen Button drücken (oder kaufe Dir einfach, was Du willst!)" und wettbewerbsorientierte Spiele mit großem Gruppenzwang-Potential mag das ja durchaus zutreffen. Für Spiele, die sich aber vornehmlich im Singleplayer oder zwangslos in kleinen Gruppen im Koop spielen lassen, glaube ich nicht, dass sich das allzu sehr von den großen Vorbildern auf PC und Konsolen unterscheidet.
    Da gibt es zwar einige Spiele, die mit dem Mikrotransaktionsmodell Erfolg haben, aber die große Masse verdient fast nix mit Mobile-Games. Ist ja nun nicht so, dass das die Goldgrube schlechthin ist. Da lässt sich (neben dem von den Entwicklern selbst heraufbeschworenen Preisdumping) auch vieles durch die Einfachheit der Spiele selbst begründen..

  4. Alter Sack hat geschrieben:Ja aber das genau hab ich ja gesagt. Und deshalb "muss" ich Spiele am Ende so designen das ich damit auch das Geld verdienen kann. Das mag vielleicht in dem einen oder anderen Spiel nicht der Fall sein aber ich denke das sind dann doch die absoluten Ausnahmen. Deshalb frage ich mich obs nicht andere Modelle gibt wie z.B. das gute alte Shareware. Im PSN funktioniert das auch noch gut bei einigen Spielen. Man lädt sich die Demo und wenns gefällt dann kauft man es. Das find ich sind gute Modelle. Hab ich letztens noch bei Trine 2 so gemacht.
    Und was die Pixelgrafik angeht ... also ich bin jetzt Mitte 40 und das hab ich hinter mir. Es muss keine Highenddrafik sein aber auch nicht ständig das Altbackene. Das ein oder andere mal ist der Retrolook ja noch ganz witzig aber mittlerweile sollte doch auch dieser Hype mal vorbei sein.
    Das Model einer kostenlosen Demo-Version und Freischaltung der Vollversion gibt es in den mobilen Stores ja, aber es scheint finanziell deutlich weniger erfolgreich zu sein, als das Modell des Ingame-Stores. Die Spieler bevorzugen im Mobil-Bereich wohl konkrete (kleine) Inhalte zu kaufen. Wenn man bedenkt, dass Clash of Clans und Co. pro Tag(!) eine Million umsetzt, sieht man, dass da durchaus Zahlungsbereitschaft da ist.
    Pixelgrafik gibt es ja auch in hübsch, aber die Grafik wirkt ziemlich hässlich. Vielleicht schaue ich mal rein, wenn es das Spiel für lau gibt. 1.79€ sind jetzt nicht so eine große Hürde, aber die Grafik schreckt mich doch ab.

  5. chrisby hat geschrieben: Das Problem ist, dass im mobilen Markt ohne Ingame-Shop mit Spielen in der Regel kein Geld verdient werden kann. Diejenigen, die sagen, sie wollen lieber ein komplettes Spiel gegen Vorausbezahlung sind in der Minderheit. Das Spiel ist eher ein Nischenprodukt, also muss es pro Spieler mehr Geld einbringen, um profitabel zu sein. Die Spieler sind allerdings nicht bereit, den notwendigen Durchschnittspreis vorab zu bezahlen (unbekannte Marke, usw.) - daher muss man ihnen das Geld dann während des Spielens abnehmen. Das eröffnet zudem die Möglichkeit, durch spätere Preisreduktion auf Null auch Zufallsspieler außerhalb der Nische zu finden.
    Und so schön Pixelgrafik sein kann, bei diesem Spiel wirkt sie etwas altbacken, ähnlich wie bei 10000000 kommt es mir vor, als ob man hier billiges Artwork als Nostalgie verlaufen will.
    Ja aber das genau hab ich ja gesagt. Und deshalb "muss" ich Spiele am Ende so designen das ich damit auch das Geld verdienen kann. Das mag vielleicht in dem einen oder anderen Spiel nicht der Fall sein aber ich denke das sind dann doch die absoluten Ausnahmen. Deshalb frage ich mich obs nicht andere Modelle gibt wie z.B. das gute alte Shareware. Im PSN funktioniert das auch noch gut bei einigen Spielen. Man lädt sich die Demo und wenns gefällt dann kauft man es. Das find ich sind gute Modelle. Hab ich letztens noch bei Trine 2 so gemacht.
    Und was die Pixelgrafik angeht ... also ich bin jetzt Mitte 40 und das hab ich hinter mir. Es muss keine Highenddrafik sein aber auch nicht ständig das Altbackene. Das ein oder andere mal ist der Retrolook ja noch ganz witzig aber mittlerweile sollte doch auch dieser Hype mal vorbei sein.

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