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Little King’s Story (Taktik & Strategie) – Little King’s Story

Ha! Meine zittrige Faust fuchtelt triumphierend gen Himmel. „Ein Plötman! Ein Blöttman!!!“, hatte er zuletzt noch geflucht, „Ihr seit so plöt!“ Er wollte gar nicht mehr aufhören. Aber dann wurde der schwarze Kugelriese, der sich Teufelskönig schimpft, plötzlich stumm. Ein paar Pfeile meiner Jäger, ein paar Hiebe meiner Knappen – und schon gehörte sein Reich uns. Selber Plötman! Und wir haben endlich die Weltherrschaft an uns gerissen. HA!!!

© CING / Eidos

Die ganze, schöne Welt!

Ein drolliges Volk, wirklich, zum Liebhaben! Wer nicht als Teil meines „Rattenschwanzes“ durch die Weltgeschichte zieht, trottet durchs Dorf, unterhält sich angeregt, geht seiner Arbeit nach und läuft nach Hause, wenn die Nacht dämmert. Tagsüber schwingen dazu die Rossinis Wilhelm Tell, Tschaikowskis Nussknacker und ein bisschen Mozart im Takt der wippenden Baumkronen. Und wenn nur noch golden schimmernde Lichtsäulen das Gras erleuchten, geben zirpende Grillen und gurgelnde Uhus den Ton an. Schräges Mauerwerk, strahlende Blumenblüten, quietschende Schuhe

Fies: Die großen Gegner halten sogar Prinzessinen in ihrer Gewalt!
bei jedem Schritt… Kein Wunder, dass Hauser die Welt beherrschen will: Sie ist ein mit liebevollen Kleinigkeiten vollgestopftes Paradies!

 

Wenn da nur nicht diese vermaledeiten Teufel wären. Und die Undinger. Und überhaupt! Hauser hat schon Recht: Erst vertreiben wir die Undinger, dann bauen wir mehr Stadt, dann rüsten wir unsere Armee auf und dann, dann… kann der Teufelskönig ruhig kommen! Oder wir zu ihm. Bogenschützen hinten, Nahkämpfer vorn – drei Minuten später ist der dicke Legastheniker mit einem blöden Kommentar abgezischt. Die Weltherrschaft! Die ganze Welt!!! Die…



Ach, ich darf gar nicht dran denken. Hauser, du Nase! Von Geographie versteckt der Kerl weniger als seine Kuh. Wir jedenfalls – Sektglas in der einen, Tröte in der anderen Hand, Konfetti überall – feiern gerade unseren Sieg, als Pancho den Hauser umhaut und ihm was von der Welt flüstert. Von der GANZEN Welt! Die ist nämlich größer als unser niedliches Kleckerdörfchen – VIEL größer. Und jetzt kommt’s: Es gibt noch sechs andere Könige da draußen! Einen Vielfraß, einen Trunkenbold und ’nen Fernseh-Junkie – mal nur als Beispiel. Und jeder hält eine Prinzessin gefangen.

Die vierte Wand

Plötzlich wird alles viel größer! Es gibt da z.B. diesen Petitionskasten auf unserem Marktplatz, in dem meine Untertanen auf einmal nicht nur Fanpost einwerfen – jetzt könnte ich doch bitte auch noch Nebenmissionen erledigen. Oder die Wünsche der Prinzessinen erledigen. Oder hundert Bilder suchen, die man damals für einen Wettbewerb auf dieser „offiziellen Webseite“ einreichen durfte. Ein Wettbewerb? Und überhaupt: Wieso spielt das Spiel eigentlich auf die Welt da draußen an und spricht mich als Spieler an? Ich bin doch König Big (weil das Namensfeld nur sieben Zeichen zulässt)? Oder nicht?

Oder bin ich vielleicht ein ganz normaler Ü30-Zocker, der gar nicht gemerkt hat, wie er sich immer mehr in dieser warmherzigen Fantasiewelt für U16 verloren hat? Little King’s Story spinnt die Verbindung der beiden Welten jedenfalls noch weiter und stellt seine Spieler vor ein kniffliges Rätsel: Unser, also: des Königs Hofastronom Gary Galilei hat nämlich mit Entsetzen beobachtet, wie nicht nur die Erde wackelt, sondern

Hauser, Hauser, Hauser! Keine Ahnung von Geographie, aber als Hofberater arbeiten…

wie der ganze Himmel immer wieder von einem Beben erschüttert wird. Was steckt wohl hinter diesem Mysterium?

Münchhausens Schüler

Doch bevor ich das Geheimnis entschlüsseln werde, steht mir ein langer Weg bevor. Ein Weg, der mit dem Geld verschlingenden Ausbau meines Reichs, den deshalb zu empfehlenden Nebenmissionen sowie der Schatzsuche und schließlich natürlich dem Kampf gegen besonders dicke Brocken gepflastert ist. Immerhin schnaubt da schon eine ganze Weile diese schuppige Urechse bedrohlich viel feurige Luft übers Gras…

Und obwohl mir die Erfindung der menschlichen Kanonenkugel (köstlich!) die schlimmsten Laufwege abnimmt, sind die Ausflüge in die umliegende Welt doch mit erheblichen Laufwegen verbunden. Man stellt sich nicht vors königliche Podest, ruft die benötigten Soldaten herbei (praktisch!), säubert mit ihnen das feindliche Gebiet und kehrt später mit Brückenbauern und Goldgräbern dorthin zurück. Einmal besiegte Undinger stehen nämlich schon wieder Spalier, wenn man auch nur einen Bildschirm weiter zieht. Deshalb ist man lange Zeit mit demselben Team unterwegs, um irgendwann den Boss eines Areals erfolgreich zu vertreiben. Lediglich die kurzen zufällig erstellten – und leider auch sehr schnell sehr eintönigen – Nebenmissionen (plätte diesen Bösewicht, mach‘ jenen platt) lassen sich in zeitsparenden Schüben abarbeiten. Ansonsten dienen nur die vereinzelten Heilbäder dienen quasi als „Rücksetzpunkte“.    

  1. Ich kenne nur Pikmin 2, aber dank dem Test werd ich mit LKS auch holen. Scheint ein echtes Schmankerl zu sein. Hier gibt es das Teil auch schon für 32 € ;-)
    [Edit by 4P|Mathias --> Link entfernt...]

  2. Kauf dir langfristig beide, weil sowohl lks als auch Pikmin 2 klasse Games sind. :)
    Vielleicht solltest du dir erst lks kaufen weil von diesen Höhlen in Pikmin kommen noch viele.(mich stören die nicht).^.^

  3. Danke für die schnelle Antwort :)
    Pikmin 2 hab ich mal für ne halbe Stunde zocken. Das man dieses Zeitlimit entfernt hat find ich gut, nur dieses *In-die-tiefere-Ebene* find ich öde. :Spuckrechts: Bei LKS ist es so: Ich hab mir nur Trailer in Youtube reingezogen, habs also nie angespielt. Mein Budget reicht zurzeit nur für eins von beiden. Soll ich lieber LKS kaufen, oder erst, wenn es günstiger wird, oder gleich Pikmin 2 :sabber: ?
    :danke:

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