Teilt man nicht gerade auf den solide designten Schlachtfeldern wie einer Schlucht, einer Brauerei oder einem Wohnwagenpark aus, tüftelt man in der Schmiede an neuen Waffendesigns, bei denen man erfreulich viele Freiheiten besitzt. Das geht schon beim Namen für die eigene Wunderwaffe aus und erstreckt sich über Anpassungen an den sieben Modulen, aus denen die Wummen bestehen. Dabei entscheidet man sich zunächst für ein „Fahrwerk“, das die generelle Grundausrichtung bestimmt. Soll es ein Gewehr oder ein Raketenwerfer sein oder setzt man lieber auf futuristische Puls- und Strahlengeschosse? Die Wahl der Ladung ist ebenfalls wichtig: Neben Standardmunition kann man der Waffe mit einer Tesla- oder Pyro-Erweiterung Extra-Power verleihen oder man entscheidet sich, das gute Stück in eine Heilungskanone umzufunktionieren, mit deren Hilfe man seine Mitstreiter unterstützt. Auch das Baden in der grünen Suppe von Heil-Granaten füllt die Energieleiste wieder auf – alternativ hält man neben Munitionskisten Ausschau nach Erste-Hilfe-Paketen, die auf der Karte verteilt werden und nach Verwendung kurze Zeit später wieder auftauchen. Aber zurück zu den Waffen: Auslöser (Trigger), Magazin, Lauf (z.B. Scharfschütze), Vorrat (z.B. Rückstoßdämpfung) und Umfang (z.B. optischer Zoom oder Röntgenblick) dürfen ebenfalls nach eigenen Wünschen zusammengebaut bzw. modifiziert werden. Selbst die Charakteristik der Geschosse lässt sich festlegen.
Bis zu zwei Waffen werden mit in die Schlacht genommen. Zusätzlich ist ein weiterer Slot für Ausrüstung wie Handgranaten, Schutzschild, Springstiefel, eine Tarn
vorrichtung, Geschützturm oder andere Gimmicks reserviert. Zu Beginn darf man sich lediglich ein Loadout zusammenstellen – weitere zwei sind mit Levelaufstiegen möglich, für die man allerdings einige Zeit investieren muss. Wer schneller mehr Platz haben und alternativ zahlen will, darf sich außerdem bis zu sieben Slots dazu kaufen, wobei man pro Loadout 6000 Spacebux zahlen muss, was umgerechnet knapp acht Euro entspricht. Ganz schön stolze Preise…
Teure Mikrotransaktionen
Aber das ist nur der Anfang: Wie bei fast allen Free-to-play-Titeln gibt es auch hier mehr als genug Möglichkeiten, sein Echt-Geld loszuwerden – vor allem, um das Aussehen der Figuren zu verändern. Selbst für die günstigste Gesichtsmaske legt man schon knapp zwei Euro hin. Soll es ein fesches T-Shirt oder eine schicke neue Hose sein, muss man auch schon mal sechs oder mehr Euro berappen. Und wer seine Gegner per Tastendruck richtig schön verspotten möchte, muss für die eine oder andere Beleidigung schon mal über zehn Euro löhnen. Unfassbar – auch wenn man die Spacebux optional in Sparpaketen erwerben kann. Das teuerste von ihnen kostet bei einer Ersparnis von 24 Prozent 15,99 Euro, für das man im Gegenzug 16000 Spacebux bekommt. Und es versteht sich quasi von selbst, dass die Mikrotransaktionen immer schön mit ungeraden Beträgen verrechnet werden: Ein dämlicher Zahnstocher kostet z.B. 999 Spacebux, eine Schweißerbrille 1499 Spacebux und Arm-Tattoos bekommt man für 6499 Bux. Wer übrigens das Maximum an Plätzen für Loadouts und Waffen freischalten möchte, ist mit knapp über 80 Euro dabei. Das sind unverschämte Wucher-Preise, aber okay: Man muss für diesen Unsinn ja kein Geld ausgeben und verschafft sich keine Vorteile. Das gilt auch für die Avatare, die man gegen Bezahlung freischalten darf.
Anders sieht es bei den Boosts aus: Doppelte Erfahrungspunkte für einen Tag, ein oder zwei Wochen oder gar 30 Tage lasse ich mir noch gefallen, aber darüber hinaus werden auch Kombinationen mit Blute-Boosts oder sogar separate Blute-Verdoppler angeboten. Und hier hört der Spaß auf, wenn man erst einmal weiß, wofür diese Ingame-Währung neben den Spacebux genutzt wird. Mit dem Blute-Vorrat schaltet man Ausrüstungen und Upgrades im Techbaum frei, um sein Arsenal aufzuwerten. Zwar bekommt man auch nach jeder gespielten Partie Blute-Punkte gutgeschrieben, aber mit Hilfe der Boosts peppt man seine Wummen entsprechend schneller auf und verschafft sich damit durchaus Vorteile, auch wenn man weitere Ausbaustufen nur mit XP und damit spielerischen Fertigkeiten erreicht. Trotzdem ist ein Pay-to-Win-Ansatz hier nicht von der Hand zu weisen, auch wenn es hier unterm Strich fairer zugeht als in den meisten anderen Free-to-play-Abzockereien. Hier kann man durchaus viel Spaß haben, ohne auch nur einen Cent zu zahlen. Die gute Online-Stabilität trägt ihren Teil dazu bei: Zwar kam es vereinzelt zu Abstürzen vor Match-Beginn, doch startet die Partie erst, kann man sich auf ein lagfreies Ballervergnügen freuen. Hatte man in der Anfangsphase noch mit massiven Problemen und Wartezeiten beim Match-Making zu kämpfen, fluppt es jetzt und man landet flott in der Partie, die in der Regel mit einem unterhaltsamen Shootout beginnt, in der sich alle Spieler direkt gegenüberstehen.
Selbst Serverbrowser bieten "Zufalls Matches".
Das ist einfach nur der Wunsch nach Kontrolle
Habe es nun getestet - vom Gameplay her sehr spaßig, auch wenn das Herumspringen in Ego-Perspektive mehr Spaß machen würde, doch das Matchmaking nimmt einem immer jede Freude.
Ich will doch einfach nur richtige Server, Lieblingsmaps- und Modi auswählen und nicht abhängig sein von einem Zufallsgenerator, der mir "passende" Matches findet. Einen Scheiss.
Aber habe ja auch hier schon gelesen, dass das einige ganz toll finden, weil sie zu dumm für einen Serverbrowser sind. Willkommen in der neuen Zockerwelt, bitte so simpel und kastriert wie möglich.
Ich hätte für diese gar nicht so schlechte Spiel lieber 20 € bezahlt und die Modder liefern den Rest.
Aber halt, dann könnte man ja gar keine Zusatzitems verkaufen ... wobei, das würden die auch bei 50 € machen.
ARRRRRRRRRRRRRRG! Scheisswelt.
Weil es ein 3rd Person Shooter ist. Deswegen.
Und wieso genau sollte es für Konsoleros sein? Spiele in 3rd Person gibt es auch zu Hauf für PC.
Mal wieder Third-Person für die Konsoleros, na danke.
Warum nicht wenigtens eine OPTIONALE Ego-Perspektive?
Das Freischalten von gameplayrelevanten Inhalten in einem matchbasierten Multiplayerspiel finde ich schon schlecht und nervig. Da sind mir die F2P-Ansätze in Dota 2 oder PoE lieber. Insofern für mich gerechtfertigte Kritik.
Das Gameplay an sich sah aber spaßig aus und das Spiel nimmt sich nicht so ernst, was bei Shootern auch ganz erfrischend ist.