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Lone Survivor (Action-Adventure) – Lone Survivor

Ich gehe völlig auf dem Zahnfleisch. Mein Herz schlägt bis zum Hals, ichhabe Hunger und meine müden Augen nehmen ihre Umwelt nur nochverschwommen wahr. Ich habe nichts zu essen und kaum noch Leuchtkörper,um die entstellten Kreaturen von mir fernzuhalten. Trotzdem: Mit letzterKraft strecke ich das kreischende Untier nieder, das eine versteckteEcke bewacht. Wofür? Für eine Munitionsschachtel mit erbärmlichen zehnPatronen. Bin ich denn wirklich der einzige Überlebende, der LoneSurvivor?

© Superflat Games /

Angeblich sollen mir Pillen helfen, wenn „alles andere fehlt“. Eine vage Notiz, mal wieder. Ich schlucke eine der blauen Pillen, dann eine der grünen, aber nichts geschieht. Erst als ichmich schlafen lege, träume ich plötzlich von einer Bühne und einem Mann, der einen Pappkarton über dem Kopf trägt. Anschließend erhalte ich Munition oder etwas Essen.

Der Soundtrack


Jasper Byrne entwickelte übrigens nicht nur das Spiel – er schrieb auch die Musik. Gelingt es ihm, die Angst und die Verzweiflung stimmungsvoll einzufangen? Hier geht’s zur Soundtrack-Kritik. © 4P/Screenshot

Weil ich am selben Fleck stets Nachschub finde, entdecke ich die Medizin als letzten Ausweg vor dem unumkehrbaren Tod – wäre da nur nicht die drohende Sucht…

In einer langen Gasse, die auf der Karte als normales Zimmer eingezeichnet ist, treffe ich einen seltsamen Herren. Er nennt sich selbst Der Regisseur und redet, als wisse er, was hier geschieht. Greift er deshalb ins Spiel ein, wenn ich seine Hilfe benötige? „Er beobachtet dich“, sagt er.

Die Spannung von Kampf oder Schleichen steht für Jasper Byrne gar nicht im Vordergrund. Sein Spiel ist stimmungsvoll, aber nicht Angst einflößend. Tatsächlich bin ich irgendwann so schnell zum wiederholten Mal an bekannten Kreaturen vorbei gestürmt, dass die interaktive Herausforderung verloren ging.

Byrne geht es um etwas anderes: Er sucht noch immer einen Weg zu den Gedanken

Worum geht es eigentlich? Das herauszufinden macht Lone Survivor zu einem großen Teil aus.
Worum geht es eigentlich? Das herauszufinden macht Lone Survivor zu einem großen Teil aus. © 4P/Screenshot

der Hauptfigur – und über die in den Kopf des Spielers. Und er öffnet zwei Türen, um dieses Ziel zu erreichen: Er drängt mich im verzweifelten Überlebenskampf in die Ecke und fragt: Was tust du, wenn dein Ende naht? Immerhin kann ich mir die Zeit bei aller Hast sogar mit alltäglichen Dingen wie einer Art Gameboy vertreiben. Kapitulation oder heilsamer Status Quo?

Die zweite Tür öffnet sich hinter den verqueren Figuren. Mit wem reden sie? Mit meinem Alter Ego oder mit mir als Spieler? Der „Regisseur“, die auf einer Bühne sitzende Hauptfigur: Hier kommt eine Welt hinter den Kulissen zu Wort. Byrne weiß, wie Horrorspiele und -spieler ticken und nutzt dieses Wissen, um mir Fragen zu stellen, deren Antworten jenseits der digitalen Bilder liegen. Immer wieder ertappe ich mich, wie ich Wirklichkeit und Spiel zu entwirren versuche: Welche Frage führt die Geschichte fort und welche richtet sich an meinen Kopf? Wo hört die Realität auf, wo beginnt das Spiel?

Oder stecke ich längst mittendrin?

  1. habs gerade auf dem wiiu Gamepad durchgespielt und bin sehr begeistert (abgesehen davon, dass ich noch übers Ende grübel und ein bisschen mitgenommen bin)
    Ist einfach ein klasse Adventure Spiel..schöne Atmo, tolle Musik ..netter Überlebenstouch, durchdachtes Design.....wie im Test beschrieben, konzentriert sich das Spiel nicht zu sehr auf angsteinflößende Dinge und harten Survival Horror, was mir gefällt.

  2. 4P|Benjamin hat geschrieben:
    Hipster hat geschrieben:Und mich hätten mal die Unterschiede zur Urversion interessiert die ja bei Steam erhältlich ist. habe irgendwo mal gelesen, dass Lichteffekte verbessert, Items und neue Abschnitte hinzugefügt wurden.
    Die wichtigsten Unterschiede stehen neben dem Text auf den ersten beiden Seiten . :) Tatsächlich ist Lone Survivor mit und ohne die Neuerungen das gleiche Spiel. Die Änderungen sind lobenswert, insgesamt aber marginal.
    Ha, tatsächlich. Der Kasten auf der zweiten Seite entzog sich meiner Wahrnehmung. Dafür bitte ich vielmals um Verzeihung.
    Hier ein Auszug aus dem noch aktuellen Eintrag vom 24.09.2013 auf superflatgames.com:
    general features:
    whole new lighting engine, also supports 1 extra hardware light
    many locations have additional lights and / or tweaked lighting
    anamorphic lens flare for the flashlight
    new sleeping and game over music
    new title screen and game over screen
    2 additional locations
    hundreds of small bug fixes, balance tweaks and improvements
    automatic monster-facing on gun-draw
    a few small easter eggs
    new short sidequest
    ending ‘collection’
    ‘The Ritual’
    specific to New Game+:
    around 6 new locations
    2 completely new endings
    3 new songs
    over 20 new items
    2 new sidequests
    new enemy
    new dialogue for all characters in the game
    many other easter eggs that are better left unspoilt

    specific to PlayStation:
    trophies (including a platinum)
    cloud-save (cross-play)
    French & German languages (EU)
    Cross Buy (buy on one format, get both PS Vita and PS3 versions)
    controller support!
    specific to PS Vita:
    touchscreen controls for inventory, option screen & textboxes
    specific to PS3:
    rumbbbbbbbllllle
    Ich finde, bei einem vor anderthalb Jahren bereits einmal besprochenen Titel wäre es das Wichtigste gewesen, auf die (von mir) fett markierten Neuerungen einzugehen; für den Rest hätte man, wie es auch sonst hier Usus ist, auf die bereits online gestellte Besprechung verweisen können.
    Aber ich bin selbst Fan von Lone Survivor und kann gut verstehen,...

  3. 4P|Benjamin hat geschrieben:
    Hipster hat geschrieben:Und mich hätten mal die Unterschiede zur Urversion interessiert die ja bei Steam erhältlich ist. habe irgendwo mal gelesen, dass Lichteffekte verbessert, Items und neue Abschnitte hinzugefügt wurden.
    Die wichtigsten Unterschiede stehen neben dem Text auf den ersten beiden Seiten . :) Tatsächlich ist Lone Survivor mit und ohne die Neuerungen das gleiche Spiel. Die Änderungen sind lobenswert, insgesamt aber marginal.
    Stimmt! Habe nur auf den Text geachtet und nicht auf die Fenster am Rand. Danke für den Hinweis!

  4. Hipster hat geschrieben:Und mich hätten mal die Unterschiede zur Urversion interessiert die ja bei Steam erhältlich ist. habe irgendwo mal gelesen, dass Lichteffekte verbessert, Items und neue Abschnitte hinzugefügt wurden.
    Die wichtigsten Unterschiede stehen neben dem Text auf den ersten beiden Seiten . :) Tatsächlich ist Lone Survivor mit und ohne die Neuerungen das gleiche Spiel. Die Änderungen sind lobenswert, insgesamt aber marginal.

  5. Bei der hier besprochenen Version von Lone Survivor handelt es sich um eine aufgebohrte - den Director's Cut. Dass auf die Vorzüge dieser Version/die Unterschiede zum PC-Original nicht eingegangen wird, zeugt von ungenügendem Journalismus.
    Ich mag Benjamin für seine Art, an Spiele heranzugehen, grundsätzlich sehr, aber das hier ist einfach viel zu mager und völlig am Neuen der PS3-/Vita-Version vorbei. Umso unverständlicher ist dieser gravierende Mangel für mich, da die Urversion 2012 ja bereits vom selben Redakteur angegangen wurde. Dieser Test hier ist also im Grunde nichts als eine Paraphrasierung der 18 Monate alten ersten Kritk.

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