Fazit
Vivendi hat mit der radikalen Preiskürzung richtig gehandelt, denn Lords of the Realm III kann trotz lobenswerter Ansätze nicht in der ersten Liga der Echtzeit-Strategie mitspielen. Obwohl man sich zunächst vom dynamischen Spielfluss verzücken lässt, der dank europäischer Szenarien, historisch belegter Formationen und einem auf Personen beruhenden Reich sehr viel authentisches Flair verströmt, fehlt auf Dauer einfach der Pfeffer – optisch und spielerisch. Im Kern besteht das Gameplay daraus, Armeen zu verschieben und Schlachten auszutragen. Und gerade in den Kämpfen enttäuschen nicht nur KI-Aussetzer sowie das lemmingartige Erstürmen von Mauern, sondern auch die fehlenden Details im Handgemenge sowie stark gleitende Bewegungen. Das führt dazu, dass man irgendwann trotz der wirklich wunderbaren Formationen alle Gefechte automatisch austragen lässt. Wenn jetzt Aufbau und Diplomatie komplexere Strategien ermöglichen würden, wäre das nicht weiter schlimm. Aber beiden Teilen fehlt der motivierende Zauber tieferer Gestaltungsmöglichkeiten, die Rise of Nations oder Civilization III so reizvoll machen. Impressions Games hat ein kurzfristig unterhaltsames und günstiges Spiel abgeliefert, das für Neueinsteiger jedoch weitaus befriedigender sein dürfte als für altgediente Fans der Reihe – schade, hier habe ich sehr viel mehr erwartet.
Erst einmal vielen Dank für die erste brauchbare Kritik!
Ich habe so manche Stunde mit dem Vorgänger verbracht - und schließe mich der Kritik an! Vor allem ist Schade, dass man sich die Mühe macht historisch genau zu sein und dann keine Gestaltungsmöglichkeit zuläßt! Nur mittelprächtiges Gekämpfe, kein Handel, kein Aufbau - und die verschiedenen Sparten bleiben Kulissen ...
Schön wäre es, wenn Diplomatie, Handel und Religion ebenfalls zu Erfolgen führen könnten und nicht bloße Staffage bleiben würden ...
Und das von dem Team, das z.T. auch bei Stronghold mitgemischt hat, denn im Gegensatz zur Kritik finde ich die Grafik erbärmlich v. a. wegen der enormen Systemanforderung (Grafikkarte - wofür eigentlich?)
deine Kritik ist willkommen und sogar berechtigt. Liebhaber der Reihe werden ein anderes Spielerlebnis haben als damals. Im Test müsste jedoch klar werden, dass LotR III eindeutig in Richtung Echtzeit-Risiko mit Personenmanagement geht als in die Imperiumbau-Schiene mit Rohstoffmanagement.
Mir hat dieses dynamische Spiel allerdings kurzweilig Spaß gemacht, denn es hat einige interessante Aspekte.
Ach ja: Die vernichtende und ungewöhnlich hämische Kritik der GameStar, die ja etwa deinem Urteil entspricht, wurde aus einer sehr traditionalistischen Perspektive geschrieben, die quasi das Erbe der altehrwürdigen Reihe durch die Echtzeitdynamik und andere Dinge verletzt sieht - was okay ist. Meine Perspektive ist eine andere.
Das Spiel hat leider fast nichts mehr mit den Vorgängern zu tun, nachdem ich circa zwei Stunden gespielt hatte, hab\' ich es desillosionert wieder deinstalliert.
Nehmt\'s nicht als bösgemeinte Kritik an eurem 4P-Urteil, aber mein Rat an alle, die sich LotR in aktuellem Grafikgewand wünschen ist: Lasst unbedingt die Finger von LotR III und träumt weiter von alten oder neuen besseren Zeiten. Ich seh lieber mal ob LotR 2 auf xp läuft...
h
Ah, danke für die Antwort. Also wie auch der Rest des Spiels für alte Fans der Vorgänger eher enttäuschend... Schade. Da versuch ich doch lieber, den 1. Teil nochmal zum Laufen zu bringen.
Hallöle,
der Burgenbau ist über den Editor möglich, der diverse Turm-, Tor- und Mauertypen bietet. Diese selbst erstellten Festungen kann man dann auch ins Multiplayerspiel importieren.
Aber ehrlich gesagt sehen die Burgen weder besonders spektakulär aus noch macht der Editor mir richtig Spaß. Es fehlen einfach noch mehr Details wie Gräben oder Zugbrücken.