Veröffentlicht inTests

Magicka (Arcade-Action) – Magicka

Von Zeit zu Zeit gibt es sie: Die Spiele, die sich nicht einfach in Schubladen packen und kategorisieren lassen. Die Spiele, die nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Die Spiele, die im Gedächtnis bleiben. Magicka, ein Indie-Titel aus Schweden, der von Paradox auf die große Publishing-Bühne geholt wird, ist ein solches Spiel. Doch reicht das Prädikat „außergewöhnlich“ auch, um ausgezeichnet zu unterhalten?

© Arrowhead Game Studios / Paradox Interactive

Da jedes Element einer bestimmten Taste zugeordnet ist, wird man in der Anfangsphase schnell überfordert – vor allem auch, da die Magie keine Unterschiede zwischen Freund und Feind macht. Zivilisten oder helfende Soldaten können ebenso schnell zum Ziel eines Blitzes werden wie Monster. Und im Gegenzug kann ein Heilzauber auf die falsche Figur angewendet

Schicke Effekte und verheerende Ergebnisse können nicht verschleiern, dass die Kulisse unter dem Strich sehr altbacken wirkt.

ein vollkommen falsches Ergebnis zur Folge haben. Doch sobald man sich an diese Methodik gewöhnt und einige interessante Kombinationen zu Tage gefördert oder auswendig gelernt hat, zaubert man sich durch Midgard, als ob man nie etwas anderes getan hätte, lässt Gegner explodieren, in Flammen aufgehen oder als Eisblöcke zerschellen.

Unfaire Abwechslung

Kleine Rätsel, bei denen man bestimmte Objekte wie z.B. brennende Barrikaden mit einem Gegenzauber löschen muss oder einen Fluss vereisen muss, lockern das kampflastige Spielgeschehen auf. Doch selbst die guten Bosskämpfe, bei denen man meist den Spagat aus organisierter Verteidigung und konzentrierten Angriffen bewältigen muss, während die Finger über die acht für die Zauber verantwortlichen Tasten fliegen und man auf der Suche nach der für diesen Gegner viel versprechendsten  Kombo ist, können eine technische Ernüchterung nicht verhindern.

Die Kulisse ist gelinde gesagt veraltet und unter dem Strich trotz cleveren Einsatzes von Partikeln etc. nur wenig weiter als ein WarCraft 3. Bunt? Ja! Idyllisch? Ja! Aber veraltet! Dass es zudem nur eine einzige Kameraperspektive gibt, die weder gezoomt noch gedreht werden kann, führt zu weiteren Problemen: Mitunter kann es passieren, dass der Held und die Gegner hinter Objekten verschwinden. Und während der Held meist wenigstens durch eine Silhouette gekennzeichnet wird (allerdings auch nicht immer), verschwinden Gegner auch gerne mal komplett aus dem Blickfeld.

Als ob das nicht reichen würde, darf man sich auch nicht an plötzlichen Toden nach nur einem gegnerischen Treffer oder unfairen Momenten stören. So etwa, wenn ein bestimmter Gegnertyp auf einen zustürmt, man durch die Kollision weggeschleudert wird und dabei über eine Klippe in die Tiefe rauscht. Immerhin sind die Kontrollpunkte bis auf Ausnahmen fair gesetzt.

Bis zu vier Magier können kooperativ (inkl. Friendly Fire) durch Midgard ziehen.

Der Mehrspielermodus ist leider nur wenig mehr als eine belanglose und draufgestülpte Variante der auch für Solisten zugänglichen Herausforderungen bzw. Kampagne. Zwar kann man hier mit zusätzlichen taktischen Elementen punkten, so z.B. durch die Verstärkung (oder Anullierung)  bestimmter Zauber beim Kreuzen der Ströme (die Ghostbuster lassen schön grüßen), doch meist arten die gemeinsamen Midgard-Wanderungen in ein hektisches Tohuwabohu aus.
Dass Magicka auf eine alternative Pad-Steuerung setzt, ist löblich. Dass diese der akkuraten Tastatur-Variante vollkommen unterlegen ist und ich nur davon abraten kann, ist weniger löblich. Denn hier werden die Zauber über Viertelkreis-Bewegungen des rechten Sticks definiert, die im Eifer des Gefechtes nicht nur immer wieder ein unerwünschtes Ergebnis hervorrufen und einen im schlimmsten Fall verteidigungslos zurücklässt, weil sich bestimmte Zauber gegenseitig ausschließen. Das Pad ist im Vergleich zudem hoffnungslos langsam. Und das kann auch nicht durch die direkte Steuerung der Figur über den linken Stick ausgeglichen werden.
 

  1. Wenn man in der Gruppe spielt, gibt es auch keine Probleme mit Gamepad. Alleine bin ich da einfach nicht schnell genug. Auch nicht, wenn ich die Spellauswahl modifiziere und so jeder Spell auf einem Button liegt. Mit Hardwarevoraussetzungen meinte ich vordergründig die extreme Beanspruchung der Uploadbandbreite.

  2. artmanphil hat geschrieben:Ich sag nur QWASA Leertaste im Sekundentakt. Nerdcore vom Feinsten :roll:
    Mit Tastatursteuerung scheint es einfacher zu sein. Ich spiels aber gerne vom Sofa aus mit Gamepad.
    Cool sind auch die verschiedenen Spieltaktiken mit unterschiedlichen Stäben.

  3. @Anforderungen: Sind schon relativ hoch, gemessen an den Texturen. Wohingegen die Partikel ne Menge GPU fressen und fressen müssen. Klar, es könnte viel optimierter sein, aber ich würde einfach noch abwarten. Wie gesagt, es ist ein kleines Team und dann einen Multiplayer 3D-Titel, das ist die Hölle.

    WICHTIG: Keine Onboard Grafik wird unterstützt, also keine Subnotebooks oder Netbooks, nur Standalone Grakas gehen. Das sollte dringend in den Test unter sonstiges.

    Interessant: Bis zu vier Leute an EINEM PC, auch mit Online kombinierbar. Entweder 4 Gamepads oder 3 Pads und einer mit Tastatur/Maus.
    @Bugs: Hab nur einen einzigen erlebt, bei dem einer aus der Party nach Chapter 6 nen Freeze hat. Leider gibt es (noch) keine Kick oder TimeOut Funktion, auch Rejoining klappt nicht. Deshalb ist danach nochmal Chapter 6 für alle angesagt, da der vierte nicht connected und die anderen im Ladebild festhängen.
    @Gameplay: Es ist sehr befriedigend, dass "nur" der Skill des Spielers wichtig ist, man fühlt sich einfach endgeil, wenn man die Horden plättet und Deine Kollegen am absterben sind :) Ich sag nur QWASA Leertaste im Sekundentakt. Nerdcore vom Feinsten :roll:

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1