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Mario + Rabbids Kingdom Battle (Taktik & Strategie) – Bwaaas??

Wie jetzt – die bekloppten Minispielhasen? Zusammen mit Mario? Und dann noch als Rundentaktik im Stil von XCOM? Das erste Leak erinnerte noch an einen bizarren Aprilscherz, doch jedes Event und Infohäppchen nährte den Verdacht, dass hinter Mario + Rabbids Kingdom Battle etwas sehr Fesselndes stecken könnte. Im Test überprüfen wir, ob Ubisofts Experiment für die Switch aufgeht.

© Ubisoft / Ubisoft

Knuffiges Dreamteam

Warum genau Creative Director Davide Soliani den Drang verspürte, Marios Freunde mit den Rabbids ins Taktik-Genre zu stopfen, weiß vermutlich nur er selbst – aber so viel vorweg: Ich bin verdammt froh, dass er es getan hat! So seltsam das Konzept klingen mag, auf dem Schlachtfeld fühlte ich mich auf Anhieb wohl. Es wirkt fast so, als wollte er auch solche Spieler anlocken, die das Genre bislang nur sporadisch oder überhaupt noch nicht beackert haben. Der Einstieg ist derart simpel, dass die ersten Duelle fast schon über die wahre Tiefe späterer Schlachten hinwegtäuschen. Man fühlt sich fast wie vor einem Brettspiel, wenn man die ersten Züge mit Mario, Rabbid-Peach und Rabbid-Luigi unternimmt: Ein Sprung auf den Gegner hier, ein Schüsschen dort – und zum Abschluss platziert man sich hinter der Deckung und aktiviert einen Schild, um sich vor dem Gegenschlag des Feindes zu schützen.

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Neue Helden braucht das Mushroom Kingdom! © 4P/Screenshot

Moment mal, Rabbid-Peach? Rabbid-Luigi? Ja, im Mushroom Kingdom ist nach einer Katastrophe einiges anders als man es gewohnt ist. Plötzlich regnet es bizarre Kreuzungen aus Nintendos Maskottchen und Ubisofts Krawallhasen. Auch der Rest des Königreichs ist aus den Fugen geraten: Gumbas kleben zappelnd an Gebäuden und einst stolze Kugelwillis stecken in dreckigen Unterhosen fest. Kurz gesagt: alles steht Kopf. Das Intro verrät bereits auf charmante Weise, wie es zu diesem Chaos kommen konnte – und auch die Familie Bowser hat wieder ihre Finger im Spiel. Überall marodieren seltsam mutierte Häschen durch das Land und müssen auf den Schlachtfeldern besiegt werden. Die Rabbids im Design von Marios Clique erweisen sich dagegen als freundlich und schließen sich Nintendos Helden an. Das frisch gegründete Grüppchen macht sich also auf die Jagd nach dem Verursacher und sucht dabei verlorene Freunde, mit denen sich später das Team verstärken lässt.

Enorme Anziehungskraft

In punkto Inszenierung zahlt es sich wirklich aus, dass mit Ubisoft ein großes Unternehmen mit üppigen Ressourcen hinter dem Titel steckt, denn die zahlreichen Storysequenzen erweisen sich als durchaus unterhaltsam. Die Geschichte bleibt zwar Mario-typisch schmückendes Beiwerk, Ubisoft hat aber einen schönen Weg gefunden, den üblichen Plattitüden einen modernen Rahmen zu verpassen. Er hängt mit dem Auftauchen der Rabbids zusammen – worauf ich lieber noch nicht weiter eingehe. Für das Crossover hat Ubisoft den Krawallfaktor der Anarcho-Karnickel ein wenig entschärft: Ganz so wahnwitzige Streiche wie in Rabbids Go Home bekommt man nicht zu Gesicht. Statt durchgeknallter Jazz-Themen gibt es einen deutlich klassischeren Orchester-Soundtrack zu hören.

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Ist man nicht gerade mit dem Feuern beschäftigt, kann man jederzeit mit der „Tacticam“ die Umgebung abchecken. Das klappt recht gut, auch wenn man ruhig etwas weiter herauszoomen können sollte. © 4P/Screenshot

Im Gegenzug wurden die Häschen und alle anderen Figuren richtig liebevoll animiert: Auf dem Schlachtfeld schneiden sie immer wieder Grimassen oder winseln beim bevorstehenden Gegenschlag um Gnade. Die Welt drumherum sprüht ebenfalls vor charmanten Details: Am Rande prügeln sich versprengte Rabbids, über die Wiesen fliegen fluffige Pollen und die Vegetation wiegt sich sachte im Wind. Von ein paar seltenen Rucklern und Sound-Aussetzern abgesehen zaubert Ubisoft ein technisch sehr ansehnliches Ergebnis auf den Schirm, welches den Grafikchip offenbar ordentlich in Wallung bringt: Gestern Abend z.B. vergaß ich, die Switch auf Standby zu schalten und fragte mich heute Früh beim Aufwachen, wer sich neben meinem Fernseher die Haare föhnt. In Wahrheit war’s natürlich nur der auf Hochtouren rotierende Switch-Lüfter.

 

  1. Finde in dem Spiel schlecht, das man während dem fight nicht extrem weit rauszoomen kann.
    Selbst in dem Beobachtungsmodus am Anfang geht das nur eingeschränkt.
    Dazu in der freien Welt immer die Kamera Sperrung wenn man an gewissen Stellen lang läuft...extrem nervig.
    Zudem sind manche Charaktere extrem viel stärker als andere...

  2. Gut, ich dachte vielleicht kommen irgendwann auch mal größere Gebiete, mehr Gegner oder andere Elemente hinzu. Immerhin ist ja unten in der Liste wo sich die Helden anordnen noch viel Platz (bin erst in Welt 3.) und 8 Plätze, da dachte ich das die Größe auch mal ansteigt.
    Aber vielleicht in einem Nachfolger. ;D
    Freue mich schon auf die DLCs, denn bisher hab ich mit dem Titel wirklich viel Spaß. Das Leveln macht aber nur begrenzt Sinn, da ist das Ausrüsten der Waffen bei mir eher entscheidend wen ich mitnehme. Aber bei einer 3er größe ist wohl genau das so gewohlt, das man sich über die weiteren Charaktere mehr Spezialisten zulegt für bestimmte aufgaben. Aber weil alle immer gleich viele Punkte bekommen, egal ob sie im Team sind oder nicht. Finde ich die Entscheidung trotzdem seltsam.
    Spiel von euch schon jemand den extra schweren Modus?

  3. Es bleibt bei drei Charakteren, aber man braucht auch nicht mehr.
    Durch geschicktes Zusammenspiel und Ausnutzen der Fähigkeiten kann man mit drei Mann extrem viel Zerstörung säen.

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