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MechAssault 2: Lone Wolf (Action-Adventure) – MechAssault 2: Lone Wolf

Mit dem Ende 2002 veröffentlichten MechAssault haben die Day 1 Studios für Microsoft eine zeitgemäße und leicht arcade-oriente Variante imposanter Roboter-Action geschaffen, die vor allem als Xbox Live-Titel Furore machen konnte. Mit dem Nachfolger MechAssault 2: Lone Wolf soll alles schöner, größer und besser werden. Ist das Vorhaben gelungen?

© Day 1 Studios / Microsoft

Damit liegt man sogar unter der Spieldauer des Vorgängers, was andererseits auch darin begründet liegt, dass die Day 1 Studios vorrangig die Mehrspieler-Duelle über Xbox Live im Visier hatten. Was sicherlich auch erklärt, dass die zahlreichen neuen Features wie die BattleArmor erst online ihre ganzen Stärken ausspielen können, aber dennoch gut in die Kampagne integriert wurden. Doch trotzdem bleibt das Gefühl zurück, dass die Einzelspieler-Missionen nicht mehr als ein Training sind.

Wie im Vorgänger liegt der Hauptschwerpunkt bei MechAssault 2 im Multiplayer-Modus pber Xbox Live. 

Denn auch die Story hält sich vornehm zurück und liefert nur selten die Motivation zum Weiterspielen: Sie wird zu plakativ und ohne jegliche Spannungsbögen erzählt sowie mit Charakteren ausgestattet, die weder eine Entwicklung durchmachen noch sonst irgendwelche Identifikationspunkte bieten.

Clan-Heilsbringer

Dementsprechend geht erst über Xbox Live so richtig der Punk ab: Mit zehn unterschiedlichen Spieltypen, angefangen vom normalen Deathmatch über Last Man Standing und Capture the Flag bis hin zum Stützpunktkrieg wird ein Feuerwerk abgefackelt, in dem die Waffenrohre glühen und sämtliche Stärken und Schwächen der über 30 Fahrzeuge richtig zur Geltung kommen. Vor allem in den teambasierten Auseinandersetzungen treten völlig neue taktische Komponenten zu Tage: Im Zusammenspiel von VTOL und BattleArmor lassen sich unheimlich schnell auch größte Entfernungen überbrücken. Und dass der Flieger auch in der Lage ist, Mechs aus der Luft mit Upgrades zu versorgen, ist an der Frontlinie nicht zu unterschätzen.

Mit dem auf lange Sicht ansprechenden Conquest-Modus, in dem ihr euch (vorzugsweise mit eurem Clan) einem der Häuser aus dem Mech-Universum anschließt und fortan um ganze Planeten kämpft, kommt schließlich noch eine ganz neue Komponente ins Online-Spiel.
Jeder Planet hat seine spezifische Karte und einen festgelegten Spieltyp, so dass nur die Häuser Erfolg haben, deren Kämpfer Allround-Talente sind.

Ist der Gegner geschlagen, verabschiedet er sich in einer imposanten Explosion.

Und trotzdem bleibt MechAssault 2 auch der Multiplayer-Award verwehrt. Denn zum einen lässt sich die Dynamik des auf monatelanges Spielen angelegten Conquest-Modus noch nicht komplett einschätzen. Zum anderen liegt der Fokus deutlich auf den sich durch Xbox Live 3.0 anbietenden Clan-Features wie Hierarchie- und Kommunikationsstrukturen, die zwar in sich durchdacht sind, aber für die Gelegenheits-Livespieler vollkommen uninteressant bleiben.
Trotzdem kehrt man für ein kleines Spielchen zwischendurch gerne zu MechAssault 2 und Xbox Live zurück. Eine vollständige Entschädigung für die kurze Kampagne ist damit aber nicht gelungen.

Technik-Wunderland

Bereits der Vorgänger konnte vor gut zwei Jahren mit einer richtig feinen Kulisse auftrumpfen. Und mittlerweile hat die Grafikabteilung gewaltig an der Schraube gedreht und scheint die Xbox bis zum Letzten auszureizen: aufwändig gestaltete Fahrzeugmodelle, umfangreiche und größtenteils zerstörbare Umgebungen sowie eindrucksvolle Explosionen machen einiges her. Doch auch wenn die in ihre Einzelteile zerlegbaren Gebäude um einiges imposanter in sich zusammen fallen als in Teil 1, bleibt ein pompöses Aha-Erlebnis aus. Doch das stellt sich umgehend ein, wenn der erste Mech in einer gigantischen Explosion seinen Geist aufgibt: Selbst beim x-ten Abschuss verliert dieser Effekt nicht an Reiz.
Da zudem die frenetische Action sowohl solo als auch mit minimalen Einschränkungen über Xbox Live ohne Geschwindigkeits-Einbußen auf den Bildschirm projiziert wird, kann MechAssault 2 durchaus als technische Messlatte für kommende Third-Person-Action dienen.

Akustisch gibt man sich ebenfalls keine Blöße: Sauber lokalisiert spielt die Sprachausgabe aber nur die zweite Geige und wird von brachialen und punktgenauen Soundeffekten sowie harten Gitarrenriffs, die wunderbar zur Adrenalin-Action passen, in den Hintergrund gedrängt.    

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