Sherlock Holmes lässt grüßen
Nach dem seichten ersten Kapitel wird es etwas unterhaltsamer. Nachdem man Max gesteuert hat, verschwindet er nach Drohungen und einem fingiert wirkenden Unfall von der Bildfläche. Da eine Hubschrauber-Suche und andere Anstrengungen keine Ergebnisse erzielen, begibt sich die verstörte Lara nach Lyon. Dort merkt sie, dass ein geheimnisvoller Mordfall und einige Blutgemälde mit dem Verschwinden von Max zusammenhängen. Bei ihren Ermittlungen verschlägt es sie an den Tatort im von Erdbeben verwüsteten San Francisco sowie nach Finnland. Je nachdem, welche Entscheidungen man im Laufe des Abenteuers trifft, erlebt man ein anderes Ende.
Eine der größten Stärken von Memento Mori 2 ist die Detektivarbeit. Zusammen mit den Kollegen meiner Abteilung sitze ich z.B. am Präsentationstisch, untersuche mit dem Laserpointer Blutspuren sowie andere Indizien auf den Fotos und vergleiche sie mit unheilvollen Engelsbildern. Ich fühlte mich ein wenig wie bei Phoenix Wright – natürlich ohne die albernen Gags und auf Realismus getrimmt.
Hinweismangel
Später untersuche ich den Tatort – die Kellergemäuer einer Kirche – auch höchstpersönlich. Flüchtiges Überfliegen von Akten führt zu fatalen Fehlern, denn dort stehen wichtige Informationen zum Deuten der Indizien. Zum Glück weist mich ein Kollege vorm Betreten der Konferenz darauf hin, ob ich auch wirklich alle Informationen gründlich studiert habe.
An anderer Stelle ist das Spiel aber viel zu knausrig mit Hinweisen, was die Unmengen gewöhnlicher Inventar- und Umgebungsrätsel zur nervigen Geduldsprobe macht. Einige Objekte und alle eingesammelten Genstände lassen sich zwar drehen und untersuchen (was mitunter versteckte Details zu Tage fördert) – wenn man sie anklickt, gibt die Spielfigur aber oft nur belanglose Beschreibungen von sich. Hier hätten die Entwickler sich ein Beispiel an die geschickt eingebundenen Hinweise in Harveys Neue Augen nehmen sollen. Bis auf die Hotspot-Anzeige und gelegentliche Tagebuchnotizen bietet Memento Mori auch keine Hilfe-Funktion.
Hinweismangel
Manche Kopfnüsse erweisen sich daher als frustrierend: Um z.B. an eine Gartenschere in einem hohen Blumenkasten zu gelangen, muss ich erst einmal auf seltsame Weise einen Gartenschlauch präparieren. Ein Zigarrenschneider muss gefunden und entriegelt werden, dann schneide ich einen Ring vom Schlauch ab und bearbeite das runde Stück Gummi anderswo mit einem Papierschneider. Erst dann kann ich den geschaffenen „Versiegelungsring“ als Übergangsstück für Schlauch und Düse nutzen und den Blumenkasten samt Schere herunterspritzen. Auch das Hantieren mit Stecknadeln am Tatort in San Francisco und andere Puzzles sind zunächst gar nicht so leicht zu durchschauen.
Solange da nicht steht "Die haben einen Ego-Shooter draus gemacht" oder "Ganz neues Gameplay integriert": Schlag zu. Der Rest der negativen Sachen (laut Pro & Contra) waren ein paar technische Mängel, über die man hinwegsehen kann. Denkt daran, diese Tests geben nur wieder, was der Tester empfunden hat. Nur weil er sagt, dass er es so und so empfand, heißt es ja nicht, dass es tatsächlich so "schlecht" ist.
Naja 4P ist bekannt solche Spiele eigentlich immer abzuwerten, außer sie sind Indi-Games mit 16Bit Grafik dann gibts ne 90% Wertung!
Bei diesen Spielen lese ich lieber die Tests auf adventure-treff, hat bisher immer gepasst!
Gekauft wird es sowieso auch nach der Wertung hier!
Hm, Gamona gibt 80%, Gamersglobal 8, looki 74% und Adventurecorner 85%. Mehr Tests sind noch nicht draussen (abgesehen von diesem hier), aber Grund genug sich das Ding trotzdem zu kaufen. Auf das Game warte ich nämlich schon paar Monate.