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Minecraft (Survival & Crafting) – Minecraft

„Schau dir das Video mal an. Man sitzt in einer Lore und sammelt Edelsteine.“ Mit diesen (oder ähnlichen) Worten wurde ich Minecraft vorgestellt. Ein gutes Jahr ist das her und seitdem hat sich Minecraft gewaltig verändert. Ich habe Dutzende Stunden damit zugebracht, wie Robinson Crusoe auf Inseln und in Bergen zu hausen – und trotzdem fange ich hier und jetzt noch einmal von vorne an. Warum? Weil Minecraft endlich fertig entwickelt und als Version 1.0.0 veröffentlicht wurde. Liebes Tagebuch…

© Mojang / 4J Studios / Other Ocean Interactive / Mojang / Microsoft

Ein wenig Zwirn, ein bisschen Sprengstoff

Wie ich auf die Idee mit der Falle kam? Reines Zweckdenken. Mit persönlichen Differenzen hat das selbstverständlich  nichts zu tun! So benötige ich zum Herstellen von TNT etwa Schießpulver, das die Creeper nach ihrem Ableben hinterlassen – aber nur, falls ich sie töte, bevor sie explodieren. Einen Bogen, wie ihn die Skelette nutzen, baue ich hingegen aus Stöcken und Spinnenseide. Abgesehen davon brachte mich die Strömung im Wasser vor meinem Fenster auf eine perfide Idee, denn genau wie ich werden Monster von fließendem Wasser mitgerissen und ertrinken, wenn sie zu lange getaucht bleiben. Ich errichte also unter der kleinen Strömung einen Schacht, in den das Wasser fließt und locke einen Untoten an, indem ich mich als Lockvogel hinter den Strudel stelle. Es funktioniert! Der Sprengstoff-Kaktus wird in die Tiefe gesogen und ertrinkt.

Pixelgrafik oder schöne neue Welt?



So grob die Muster auch sind: Nach einer Weile gewöhnt man sich an das krude Aussehen der Minecraft-Welt. Man kann allerdings – bis zu einem gewissen Grad – auch Abhilfe schaffen.

So gibt es etliche Texture Packs, die die Minecraft-Erde mal zu einer Zelda-Kulisse, zu einer Steampunk-Welt oder einfach nur bunt und kitschig machen. Wer einen starken Rechner hat, nutzt hingegen Grafiken wie „LB Photo Realism“. Beispiele gibt es auf diesen Bildern.

Wo? Es gibt verschiedene Seiten. Eine gut sortierte Anlaufstelle ist Planet Minecraft.

Wie? Die heruntergeladene Datei ins Windows-Verzeichnis C:Users[Name des Computernutzers]AppDataRoaming.minecrafttexturepacks kopieren.

Achtung: Viele Packs funktionieren nur mit dem MCPatcher richtig: Das Programm hier herunterladen, starten, auf „Patch“ klicken – fertig. Der Vorgang muss nicht für jedes Pack, sondern nur einmal ausgeführt werden. Die gewünschten Grafiken wählt man im Spiel unter dem Menüpunkt „Texture Packs“.
Durch eine kleine Abflussöffnung spült das Wasser anschließend Erfahrungspunkte (sorry, Notch, aber das ist für diese Art Spiel ein denkbar unpassendes Element, weil es künstlich und aufgesetzt wirkt) sowie das Schießpulver in ein kleines Auffangbecken. Yes!

In mir keimt also folgende Idee: Ich will ein riesiges Becken bauen, das die Monster in einen Kanal spült, der sie dann unter die Erde zieht und ertränkt. Klingt morbide, ist es auch, dürfte mit den blöd maulenden Block-Figuren aber ein drolliges Vergnügen sein. Dummerweise gilt besonders in Minecraft: Erst die Arbeit, dann das Jauchzen. Und in meinem Fall bedeutet es nun mal das komplette Einebnen der gesamten Monsterinsel. Und so ist dies denn der Zeitpunkt, an dem ein Tagebuch meiner Spieletage in etwa so aussähe:

Tag 1: Sand abgebaut
Tag 2: Sand abgebaut
Tag 3: Sand abgebaut


Nachts baue ich in meinem Stollen Eisen, Gold, Diamanten und den elektrisch leitenden Redstone ab, tagsüber greife ich zur Schaufel. Ich hatte noch nie dermaßen viel Sand in den Händen bzw. in der heimatlichen Kiste. Aus reiner Langeweile und weil ich Kohle längst im Übermaß besitze, schmelze ich das Material zu Glas. In ferner Zukunft schwebt mir nämlich ein großartiger Glaspalast mit einer ausgebufften Beleuchtung vor…

Ein flexibler Geist…

Dieses nervöse Tippen mit dem Fuß. Dieses Knistern im Äther. Dieses Auf und Ab meiner Magengrube. Diese aufregende Ungeduld! Nein, ich kann nicht länger warten – ich will jetzt schon auf meiner „rohstoffreichen“ Insel jagen! Plan 0.5 muss her: Ich verzichte vorerst auf den „Riesenstrudel des feuchten Todes“ und errichte stattdessen die „Jagdgründe des spitzen Todes“. Und die sind nichts anderes als eine Reihe Holzplanken, die sich wie eine Schießgasse über die Insel erstrecken. Von diesem Hochstand aus kann ich die Untoten gefahrlos aufs Korn nehmen, denn inzwischen habe ich vielen toten Skeletten so viele Pfeile abgenommen, dass ich damit ein paar Nächte durchmachen kann. Natürlich erwischen mich die knöchernen Bogenschützen ebenso wie ich sie treffe. An meiner granitfesten Eisenrüstung (Helm, Brustpanzer, „Knieschoner“, Stiefel) prallen ihre Geschosse allerdings ab wie, äh, Schafswolle an Mähdreschern.

Mahlzeit!

Apropos: Erwähnte ich, dass ich inzwischen Ackerbau und Viehzucht betreibe? Eine ominöse Naturgewalt hat sämtliche Hühnchen aus meiner Umgebung gefegt – ich musste also neue Nahrungsquellen erschließen. So wütete ich im hohen Gras und fand Samen. Mit einer Hacke pflügte ich anschließend den gewünschten Sandwürfel, pflanzte die Keime ein und umzäunte das Gebiet (selbstverständlich baue ich auch die Zäune selbst), damit mir achtlos umher latschende Monster nicht die Ernte versauen könnten.
Solch güldener Weizen lockt Bauer und Vieh gleichermaßen.

Solch güldener Weizen lockt Bauer und Vieh gleichermaßen.

Nach ein paar Tagen, steht das Feld gut im Korn und ich ernte neue Samen sowie Weizen. Aus Letzterem backe ich mir zwar keinen Kuchen (viel zu aufwändig, wenn auch sehr nahrhaft), sondern Brot. Guten Hunger!

Viel wichtiger ist aber: Wenn ich mit dem Weizen vor der Nase oder dem Schnabel eines Tiers herumfuchtele, folgt mir das Vieh – oder zwei oder drei oder die ganze Herde. Selbstverständlich hatte ich vorgesorgt und ein großes Rechteck eingezäunt. Dort hinein locke ich das Federvieh, schließe den Zaun – meins! Mit zwei Schweinen mache ich es genau so. Doch wie wird aus wenigen Tieren eine zuverlässige Nahrungsquelle? Ganz einfach: Ich verfüttere an zwei Tiere Weizen und schon ist das Pärchen nicht nur satt, sondern auch rollig. Kaum zwei Sekunden später springt dann eine Miniversion ihrer Art neben ihnen. Süß! Und lecker. Und nicht zu vergessen: Aus Hühnern wird nicht nur Fleisch, sie geben auch Federn ab, die ich für Pfeile benötige. Kühen ziehe ich neben der Hüfte hingegen das Leder vom Leib (für schwache Rüstungen) und Schafe kann ich sogar scheren, ohne sie zu töten. Auf diese Art habe ich inzwischen auch längst ein Bett gebaut (dreimal Holz + dreimal Wolle), das mir im Todesfall als neuer Startpunkt dient.

Dunkle Gedanken

Allerdings überlebe ich inzwischen selbst Creeper-Explosionen – wenn mir die „Kakteen“ überhaupt noch so nahe kommen. Längst habe ich es mir auf meiner Insel gemütlich gemacht. Ich betreibe zwei Felder, habe auf der anderen Inselseite einen zweiten Unterschlupf in den Stein geschlagen, bin im Besitz großer Eisenvorräte und stehe einmal mehr vor der Frage: Was nun? Ich würde gerne ein Boot bauen und die große Welt erkunden. Ich würde gerne eins der Dörfer oder gar eine Burg entdecken. Soll ich vorher meine nach wie vor geplante Falle fertigstellen oder steige ich erst einmal in die tiefe Höhle hinab, die ich auf der anderen Seite meiner Insel erspäht habe? Ich könnte mich auch mal auf einem Onlineserver als Teambaumeister weiterbilden. Oder aber…

Oder aber ich erschaffe ein Portal, das mich in die sagenumwobene Höllenwelt, in den finsteren Nether führt…

  1. hummel99 hat geschrieben:êrschreckend finde ich die grafik von 1980.was soll das denn?
    Das müssen für die damalige Zeit beeindruckende Spiele gewesen sein, die du gespielt hast, nenn sie mir doch mal bitte, würd die auch gerne nachholen. :)

  2. Die Welt von Minecraft ist in seiner aktuellen Form erschreckend leer. Zwar gibt es Dorfbewohner, die aber keinerlei Interaktionsmöglichkeit oder sonstige Funktion haben, Tiere die nur als Rohstofflieferranten dienen und kaum zur Atmospähre beitragen (Stichwort Vogelgesang im Wald). Nachts bzw. an dunklen Orten tauchen Monster auf, damit Schwierigkeit in das Spiel gebracht wird. Dungeons, Höhlen, andere Welten sind bei genauerem Blick stark zufallsgeneriert und wirken dadurch wie ein random Blockverteilen, zusätzlich gefüllt mit Monstern um eine Herausforderung beim Erkunden zu bieten und teils mit Kisten um den Aufwand des Entdeckens zu belohnen. Wobei man in den Kisten hauptsächlich Dinge findet die man a) schon hat bzw. selber produzieren kann und somit nicht zwingend braucht oder b) nicht zwingend notwendig sind und mehr ein kurzweiliger Spaß darstellen. Auch die Craftingmöglichkeiten sind trotz der vielen Rezepte auf Dauer arg begrenzt, auch weil man nicht alle von ihnen braucht und etliche, je nach Spieler, komplett vernachlässigt werden können.
    Minecraft hat soviele Schwächen und Fehler, und doch kann es einen packen und süchtig machem nie wieder aufzuhören. Gerade da ist so schade das sich das Endgame so monoton gestaltet. Als Vergleich will ich die Anno Reihe nennen. Auch hier geht es zu Beginn darum wichtige Ressourcen wie Holz und Stein zu sammeln, als nächstes kontinuierliche Nahrungsversorgung zu sichern und höhere Technologien freizuschalten. In Bezug auf Minecraft bedeutet dies Rezepte mit Eisen, Gold, Diamant und ähnliches. Wo Anno es durchaus schafft auch nach der Anfangsphase noch Aufgaben an den Spieler bei der Verwaltung zu stellen, lässt einen Minecraft wie so oft allein und mit einem unbefriedigendem Gefühl zurück. Würde es nur mehr bieten als Spiel, mehr Komplexität bei den Rezepten, mehr Notwendigkeit etwas zu machen anstatt dem üblichen: Fackeln und Waffen/Rüstungen gegen Monster, Höhle als Behausung und Nahrung gegen Hunger.
    Als freier...

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