Fazit
Sie tritt nur in zwei Hand voll Comic-Szenen vor die Kamera, sie deckt keine weltweite Verschwörung auf, sie erlebt nicht einmal einen bombastischen Showdown – und trotzdem ist mir Faith mehr ans Herz gewachsen als alle ihre Kollegen, die ich bisher verkörpert habe. Das liegt vor allem daran, dass ich mit Faith in ein Alter Ego schlüpfe, das nicht nur rennt, springt und schießt, sondern sich völlig frei in einer Welt bewegen kann. Eine Welt, die sich den weiten Blick über eine kalte, fast erstarrte Metropole zwar mit technischen Einbußen im Detail erkauft, dafür aber einen wunderschönen Ausblick bietet. Eine Welt vor allem aber, in der bislang unmögliche Stunts möglich werden und vor allem glaubhaft wirken. Denn wenn man sieht, wie Faith mit beiden Händen ein schräges Geländer greift, wie sie sich nach einem Sprung abrollen muss und wie sie in jeder Situation unterschiedlich atmet oder ächzt, dann wird man selbst zum Runner. Schade, dass der befreiende Trip schon nach sechs Stunden endet. Ich bin niemand, der erst nach mindestens zehn Stunden satt wird. Aber hier wiederholen sich viele Elemente zu schnell. Dass mir selbst im zweiten Anlauf nie langweilig wurde, spricht für das Spiel und die fordernden Zeitläufe. Aber selbst wenn spätestens der Nachfolger umfangreicher sein muss, gelingt Mirror’s Edge ein längst vergessen geglaubter Balanceakt: Es ist Trial&Error in seiner schönsten Form. Es ist die Evolution des Jump&Runs!Wertung
Wunderbar altmodische Trial&Error-Herausforderung – in einem akrobatischen Abenteuer unter den Wolken.
Die Evolution des Jump&Runs: DICE belebt gleich zwei Genres mit frischen Impulsen.