Am ehesten erinnert Molek-Syntez an Opus Magnum, in Teilen auch an SpaceChem. Denn einmal mehr stellt man chemische Verbindungen her, indem man automatische Prozesse erschafft, mit denen man Verbindungen zwischen Ausgangselementen herstellt oder beseitigt und auf diese Art neue Moleküle produziert. Welche Elemente man als Grundlage nutzt, ist dabei ebenso offen wie deren Weiterverarbeitung und damit die stattfindet, gibt man sechs am Rand der Arbeitsfläche frei platzierbaren Emittern vor, welche Funktionen sie ausführen. Dazu zählen das Hinzufügen und Entfernen von Wasserstoff-Atomen sowie das Verschieben von Molekülen sowie das Bewegen der Emitter an andere Positionen. Die entscheidende Funktion ist immer das „Abgeben“ des fertigen Moleküls, welches der angezeigten Vorlage entsprechen muss.
Ob man für deren Herstellung drei, zehn oder mehr Schritte benötigt und wie viele Emitter, Operationen sowie Ausgangselemente man einsetzt, spielt wie üblich keine Rolle. In einer Rangliste kann man sich allerdings anzeigen lassen, wie viele Spieler ähnlich effektiv, besser oder schlechter gearbeitet haben. Das alleine stachelt den Ehrgeiz zum Optimieren der Abläufe gewohnt wirkungsvoll an.
Als Ablenkung vom Chemiker-Alltag lockt schließlich einmal mehr Solitair, das diesmal zwar nur in einer recht einfachen Variante vorliegt, aber dennoch mehr als genug „Arbeitszeit“ kostet. So weit also so bekannt.
Eine runtergekochte Formel
Und viel mehr ist es leider auch nicht. Man kennt die Art der Aufgaben, die möglichen Lösungen, sogar das Minispiel. Selbst der Stil ist vertraut, wenn man an TIS-100 denkt. Zudem besteht die Erzählung diesmal lediglich aus wenigen Textzeilen, die nach bestimmten Lösungen kurz eingeblendet werden. Stimmt: Ein Spiel wie dieses braucht keine ausladende Handlung. Die reduzierte Geschichte ist hier allerdings symptomatisch für die aufs Nötigste reduzierten Inhalte. Nicht einmal ein Editor lädt diesmal zum freien Experimentieren oder gar Erstellen neuer Herausforderungen ein.
Nun ist Molek-Syntez mitnichten ein schlechtes Spiel – im Grunde sogar ein richtig gutes. Alleine das komfortable Editieren, u.a. mit der Möglichkeit alle Inhalte auf dem Arbeitsfeld sowie daran gekoppelte Emitter gleichzeitig zu verschieben, ist klasse. Die größte Herausforderung liegt diesmal übrigens nicht nur im Zusammenstellen der Abläufe, sondern auch im Erkennen, welche Ausgangsmoleküle sich am besten für welche Art der Weiterverarbeitung eignen. Dennoch fehlen letztlich einfach Elemente, die aus dem Basis-Konzept fast aller Zachtronics-Spiele etwas Besonderes machen.