Kamura sehen und gähnen
Das kleine Dorf, in dem der Spieler seine Aufträge annimmt, steht im Zentrum dessen, was wohl eine Geschichte darstellen soll: Hilfe! Die Monster greifen an! Du musst uns helfen! Dafür gibt es einmal eine Dame, die sich um die Verteilung der Einzelspieler-Aufgaben kümmert, ihr Zwilling hält in einem kleinen Zelt die Missionen für mehrere Spieler bereit. Das führt besonders bei Spielbeginn dazu, dass nicht alle Einsätze gemeinsam absolviert werden können. So spulen die Jäger also die Solo-Missionen ab und bekämpfen im Alleingang Monster, die später dann nochmals mit einem Team angegangen werden müssen. Das wäre noch verschmerzbar, müssen einige Biester für die richtigen Teile doch zigmal bekämpft werden. Wer einen Rathalos dreißigmal für eine seltene Brustplatte legen musste, kann ein Lied davon singen. Doch die Einzelspieler-Missionen hören einfach ganz abrupt auf – und zwar genau dort, wo die richtig lohnenden Monster warten würden. Die Entwickler wollten es den Spielern also nicht zu einfach machen, denn die Monster für Alleingänger sind deutlich schwächer als in den Mehrspieler-Varianten der Einsätze. Warum es dann überhaupt Solo-Missionen gibt, erschließt sich dem Spieler also nicht.
Auch die Story wird mit fortschreitendem Spielablauf nicht abwechslungsreicher, spannender oder besser. Ab einem bestimmten Punkt muss die eingeblendete Forderung „Erreiche Rang 50“ und dann „Erreiche Rang 100“ reichen, um das Gefühl einer Bedrohung oder Dringlichkeit zu vermitteln. Das klappt natürlich nicht und wurde in Monster Hunter World deutlich besser und motivierender gelöst. Auch der exakt gleiche Ablauf nach jeder Jagd zerrt irgendwann an den Nerven: Katzen zum Teile sammeln auf Erkundung schicken, neue Trainingsrunden für daheim gebliebene Helfer-Tierchen im Dojo einstellen, beim Händler ein weiteres, glückloses Lotterie-Spielchen absolvieren, beim Schmied checken, ob neue Ausrüstung gebaut werden kann, Vorräte auffüllen, zur Stärkung für den nächsten Kampf was futtern und dann wieder ab auf die Jagd. Das hat zwar etwas Meditatives, bis alle Spieler für den nächsten Trip bereit sind kann sich die leidige Warterei aber in dem ein oder Fall negativ auf das Nervenkostüm auswirken. Nicht zuletzt deswegen, weil es genau so oder zumindest sehr ähnlich schon in diversen Spielen der Serie tausendmal abgespult wurde. Alles, außerhalb des spannenden Kämpfe artet auf jeden Fall in gepflegte Langeweile aus, und wenn Süßmäulchen Komitsu zum hundertsten Mal fragt: „Hi! Want some Candy Apples?“, bekommt man größere Aggressionen als bei jedem Monster-Kampf im Spiel.
Ebenfalls neu aber unglaublich nervig sind die Tower-Defense-Missionen, die zwar zum größten Teil optional
sind, aber dann auch leider wieder nicht. Anstatt in einem Biom finden sich die Spieler dann in einer Schlauch-Arena wieder, an deren anderen Ende eine schwere Tür davor bewahrt werden muss, von den heranstürmenden Monstern zerbröselt zu werden. Also gilt es, an vielen vorbestimmten Stellen Waffensysteme aufzustellen, die entweder von NPCs oder von Spielern bedient werden, um dem dann folgenden Monster-Angriff Herr zu werden. Die NPCs haben allerdings schwere Arthritis im Abzugsfinger und schießen viel zu langsam. Während ein menschlicher Spieler locker fünf, sechs Schuss in zehn Sekunden abfeuern kann, schafft der strohhütige Roboter sage und schreibe einen einzigen! Da sich stellenweise sehr viele Monster gleichzeitig im Kampfgebiet befinden, die nach genügend eingestecktem Schaden in diesem Spielmodus wie Geister verschwinden, kann man so nur die anfänglichen, ganz einfachen Scharmützel dieser Art allein bestehen. Später ist ein Absolvieren dieser Missionen selbst mit vier menschlichen Spielern immer extrem hektisch, dem eigentlichen Spielverlauf fremd und auf die Dauer einfach nur anstrengend – und zwar auf die unangenehme Art. Leider bringt ein Sieg hier aber wichtige Tickets – und nur mit denen kann die Waffe Stück für Stück noch weiter verbessert werden. Tower-Defense und Monster Hunter passen also nur bedingt oder besser gar nicht zusammen!
Du bekommst da detailliert aufgelistet, welches Teil mit welcher Prozentchance wie gedroppt werden kann.
Werf aber nicht zwei Dinge durcheinander: Manche Teile können abgeschlagen werden, ohne, dass irgendwas in der Spielwelt zum Plündern landet. Da bekommst du bei Missionsende einfach Bonusbeute. z.B. bei Hörnern, Krallen und dergleichen.
Steht aber alles in den Notizen.
Und je nachdem welches Teil du willst, isses u.U. ratsam, das Monster zu fangen, statt zu töten.
Alle Belohnungen bei Missionsabschluss, also die Teile für die Jagd, abgebrochenene Körperteile etc, die bekommst du natürlich.
Gilt auch, wenn du den Monstern Körperteile (primär Schwänze) abschlägst. Wenn du das Schwanzstück nicht zerlegst bevor es despawnt, haste halt ein Beutestück weniger.
Das klingt jetzt nicht kritisch, aber wenn du ein Monsterteil brauchst, das nur ne einstellige Dropchance hat, dann hätteste natürlich gerne so viele potenzielle Gewinnchancen wie möglich.
Ja, im Grunde hat fast jede Waffe ein völlig anderes Kampfsystem. Ganz schlimm sind hier die Bögen, wo plötzlich die Tastenbelegungen im vergleich zu den Nahkampfwaffen komplett umgeworfen werden.
Hab in World mit der Glefe gespielt und bin dann später, als ich im Coop die ganzen Storymissionen nochmal machen musste, zur Lanze gewechselt und das war angenehm. Okay, ich bin zwar arschlahm, aber brauch mir keine größeren Gedanken mehr um dieses lästige Ausweichen zu machen. ... und dann kommt irgendwann ein schnelles Monster, bei dem ich keinen Stich mehr ansetzen kann.
Ich habe so eben von Doppelklinge auf Langschwert gewechselt. Ein komplett neues Spiel! Das kenne ich so nur aus den Souls Spielen. Allerdings könnten die Kombos etwas verständlicher im Trainingsbereich erklärt werden. Ohne YouTube Videos bin ich da leicht aufgeschmissen.
Im niederen Rang braucht man gezieltes farmen eigentlich nicht so sehr. Nimm ne Waffe mit Schaden, zieh ne Rüstung an, die nicht gerade ne Schwäche gegenüber dem Gegner hat und gut ist. Wenn's nicht klappt, verstärke die Rüstung mit Rüstungskugeln.
Im Hohen Rang hingegen ist es durchaus sinnvoll, dir Rüstungssetkombinationen zusammenzustellen und auch auf die Fähigkeiten zu achten, die auf den Rüstungsteilen liegen. Die Fähigkeiten sind dabei, je nach Monster, wichtiger, als der Setbonus, den du für eine komplette Rüstung bekommst. Und dafür müsstest du halt gezielt farmen.
Gleiches gilt, wenn du eine bestimmte Waffe upgraden willst. Allerdings mach ich das in der Regel über die Beitrittsanfragen. Geht schneller und mit etwas Glück, ist das Monster schon halb tot, wenn du ankommst. (Im Gegensatz zu World bekommt man ja die volle Belohnung, egal *wann* man beitritt. Aber liegt auch daran, dass Rise die Beitrittsanfragen anders verwaltet)