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Mortal Kombat 1 (Prügeln & Kämpfen) – Krachende Knochen bei kolossaler Klopperei

Mortal Kombat ist eine der am längsten laufenden Prügelspielreihen und begeistert Fans seit mittlerweile über 30 Jahren. Charaktere wie Scorpion, Sub-Zero, Mileena oder Raiden sind längst über den Rand dieses Franchise hinaus bekannt. Mit Mortal Kombat 1 kommt in diesem Jahr die neueste Episode des vielleicht brutalsten Fighting Games heraus. Neben Begegnungen mit über 30 Charakteren der Reihe und neuen skurill-absurden Fatality-Moves können Fans sich auf Herausforderungs-Modi, Online-Cross-Play und einen interessanten Story-Modus freuen. Wir verraten, ob Mortal Kombat 1 mehr ist als blutige Prügel-Action.

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Illustre Riege – aber recht dezimiert

Als Hauptkämpfer stehen euch zu Beginn 21 Charaktere zur Verfügung, dazu kommen die zehn Kameo-Kämpfer und zwei freispielbare Charaktere. Für ein Franchise dieses Umfangs ist das eher unterer Durchschnitt. Dass noch weniger geht, zeigt Street Fighter 6, wo zu Beginn 18 Charaktere auswählbar waren; beim 2014 erschienenen Tekken 7 hingegen waren von Anfang an über 30 Kämpfer verfügbar.

 

Zwar wurde für Mortal Kombat 1 bereits ein DLC angekündigt – in dem neben Quan Chi und Ermac auch die Gastcharaktere Homelander („The Boys“), Omni-Man („Invincible“) und Peacemaker („DC“) Teil des Spiels werden –, dennoch hätte es für meinen Geschmack auch schon am Anfang ruhig etwas mehr sein können. Zumal die klassischen Mortal-Kombat-Charaktere in Design und Kampfrepertoire nicht so viel Abwechslung bieten, wie beispielsweise das Aufgebot von Spielen wie Tekken oder Soul Calibur.

 

Türme, Spielbretter und Münzen

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Auch in Mortal Kombat 1 zeigt Fanliebling Mileena wieder einmal ihr schönstes Lächeln. © 4P/Screenshot

Im Herausforderungsmodus „Turm“ kann ich mit einem Kämpferpaar einen Turm mit unterschiedlicher Anzahl an Ebenen erobern: sechs, acht, zehn, unendlich oder unendlich ohne Regeneration der Lebensenergie. Hab ich die Spitze des Turms erreicht, die Endgegner dort oben besiegt und in den gähnenden Schlund der Hölle geworfen, bekomme ich ein Charakter-Ende für meinen Hauptkämpfer gezeigt. Die sind einerseits interessant, weil sie mehr Einblicke in die Lore und Beziehungen der Charaktere untereinander gewähren. Leider handelt es sich aber nur um statische Bilder mit Off-Screen-Erzählungen, kleine Videos wären hier schöner gewesen.

 
Ein weiterer Single-Player-Modus ist die „Invasion“, bei dem ich mich auf einer Art Spielbrett voran bewege und in einer kleinen Story verschiedene Kämpfe und Mini-Herausforderungen bestreite. So bekomme ich nicht nur neue kosmetische Items, Ausrüstungsfarben und Finisher für verschiedene Charaktere (hauptsächlich für den, mit dem ich spiele), sondern kann auch im Rang aufsteigen und für den Kampf nützliche Fertigkeiten erlangen. Dadurch bekommt der Modus einen kleinen Rollenspielcharakter. Nachhaltig soll er dadurch motivieren, dass zu Beginn einer neuen Season (alle sechs Wochen) eine neue Story mit anderem Setting erzählt wird.

 

Inwiefern das für mich persönlich reizvoll ist, werde ich in der Zukunft sehen; für sich genommen fand ihn den Modus leider ziemlich schnell langweilig, weil ich unterm Strich auch nur dieselben Charaktere vermöbel. Die Kosmetika sehe ich als keinen großen Anreiz, denn ob ich als Kenshi nun mit einem dunkelroten oder dunkelgrauen Schwert meinen Gegner aufschlitze oder ob Geras eine rot-braune oder beige-schwarze Rüstung trägt, fällt mir im Kampfgeschehen ohnehin nicht auf.

 

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Farbenfroh und extravagant: Der Día de los Muertos-Skin von Sub-Zero © 4P/Screenshot
Insgesamt gibt es drei Formen von Währungen, die ich im Spiel nutzen kann. Goldene Koins (ja, mit K), die ich für das Abschließen von Tutorials und Herausforderungen bekomme, kann ich am Schrein spenden und bekomme dann einen zufälligen Gegenstand. Das kann eine neue Farbpalette, Waffe oder Artwork sein. Die silberfarbenen Saison-Tokens verdiene ich im Invasions-Modus oder Online-Matches und kann sie für kosmetische Goodies eintauschen, die nur eine begrenzte Zeit verfügbar sind. Drachenkristalle, die mit Echtgeld erworben werden, gewähren mir unter anderem den Zugriff auf besondere Kostüme. 500 Drachenkristalle kosten 4,99 – dafür gibt es aber nicht mal ein Outfit.

 

Kommentare

32 Kommentare

  1. Warum musste man sich für den DLC ausgerechnet Mamasöhnchen Homelander aussuchen? Der verhassteste Charakter aus The Boys? Dann doch lieber Soldier Boy, zwar auch böse, aber wesentlich symphatischer und cooler und mit dem Schild auch abwechslungsreicher. Mit Omni-Man und Homelander hat man ja jetzt im DLC zwei recht ähnliche Charaktere mit Umhang.
    Ansonsten freue ich mich auf das Spiel, aber erst wenn die Premium unter 50 Euro gefallen ist. Jetzt verlangt eh erst einmal Starfield, Cyberpunk und FC24 meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit ;)

  2. 4P|Gerrit hat geschrieben: 20.09.2023 13:59
    hydro in progress hat geschrieben: 19.09.2023 18:03 Hm, ok.
    Vielleicht kann sich der Tester bei Zeit mal zu Wort melden und Aufschluss geben. Danke schonmal vorab.
    Ein Online-Zwang per se ist nicht gefordert.
    Lediglich für den Invasions-Modus und natürlich den In-game-Shop ist das nötig
    Ist der Invasions-Modus nicht sowas wie der Singleplayer Content? Also abgesehen von der Story meine ich.
    Heißt also, alles was nicht Story oder Einzelmatch ist, benötigt eine Internetverbindung. Also praktisch doch irgendwie der Teil der auch für Einzelspieler interessant ist.

  3. hydro in progress hat geschrieben: 19.09.2023 18:03 Hm, ok.
    Vielleicht kann sich der Tester bei Zeit mal zu Wort melden und Aufschluss geben. Danke schonmal vorab.
    Ein Online-Zwang per se ist nicht gefordert.
    Lediglich für den Invasions-Modus und natürlich den In-game-Shop ist das nötig

  4. Marverino0 hat geschrieben: 20.09.2023 00:29 Verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso Always online im Jahr 2023 noch ein Kritikpunkt ist. Was stört euch daran?
    Weil es einen haufen Abhängigkeiten (Router, Internetverbindung, Server, ...) schafft, die es für Singleplayer einfach nicht braucht, ohne dabei einen Mehrwert für den Spieler zu bringen. Was sollte mich NICHT daran stören?

  5. Marverino0 hat geschrieben: 20.09.2023 00:29 Verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso Always online im Jahr 2023 noch ein Kritikpunkt ist. Was stört euch daran?
    Weil die Mortal Kombat-Server meiner Erfahrung nach nicht sonderlich stabil sind und sehr gerne mal die Verbindung verlieren, was einer der größten Kritikpunkte an MK 11 war und bis heute ist, das wurde also nie behoben.
    Das ist besonders ärgerlich, wenn man gerade einen Turm bestreitet, der nur eine limitierte Zeit vorhanden (zum Beispiel eine Stunde) ist und mitten im Turm die Verbindung abbricht und man sämtlichen Progress verliert, sodass man sich alles erneut erspielen muss und das kann bedeuten, dass der Turm in der Zwischenzeit durch einen neuen ersetzt wird und man die Belohnungen, die man eigentlich haben wollte, nicht mehr bekommen kann.
    Wenn das bei MK 1 genauso ist, dann kann zumindest ich für mich sagen, dass alleine DAS der Grund ist, das Spiel nicht zu kaufen, denn ich habe in MK 11 diesbezüglich viel zu viel Frust erlebt, um mir das erneut anzutun.

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