Illustre Riege – aber recht dezimiert
Als Hauptkämpfer stehen euch zu Beginn 21 Charaktere zur Verfügung, dazu kommen die zehn Kameo-Kämpfer und zwei freispielbare Charaktere. Für ein Franchise dieses Umfangs ist das eher unterer Durchschnitt. Dass noch weniger geht, zeigt Street Fighter 6, wo zu Beginn 18 Charaktere auswählbar waren; beim 2014 erschienenen Tekken 7 hingegen waren von Anfang an über 30 Kämpfer verfügbar.
Zwar wurde für Mortal Kombat 1 bereits ein DLC angekündigt – in dem neben Quan Chi und Ermac auch die Gastcharaktere Homelander („The Boys“), Omni-Man („Invincible“) und Peacemaker („DC“) Teil des Spiels werden –, dennoch hätte es für meinen Geschmack auch schon am Anfang ruhig etwas mehr sein können. Zumal die klassischen Mortal-Kombat-Charaktere in Design und Kampfrepertoire nicht so viel Abwechslung bieten, wie beispielsweise das Aufgebot von Spielen wie Tekken oder Soul Calibur.
Türme, Spielbretter und Münzen
Im Herausforderungsmodus „Turm“ kann ich mit einem Kämpferpaar einen Turm mit unterschiedlicher Anzahl an Ebenen erobern: sechs, acht, zehn, unendlich oder unendlich ohne Regeneration der Lebensenergie. Hab ich die Spitze des Turms erreicht, die Endgegner dort oben besiegt und in den gähnenden Schlund der Hölle geworfen, bekomme ich ein Charakter-Ende für meinen Hauptkämpfer gezeigt. Die sind einerseits interessant, weil sie mehr Einblicke in die Lore und Beziehungen der Charaktere untereinander gewähren. Leider handelt es sich aber nur um statische Bilder mit Off-Screen-Erzählungen, kleine Videos wären hier schöner gewesen.
Inwiefern das für mich persönlich reizvoll ist, werde ich in der Zukunft sehen; für sich genommen fand ihn den Modus leider ziemlich schnell langweilig, weil ich unterm Strich auch nur dieselben Charaktere vermöbel. Die Kosmetika sehe ich als keinen großen Anreiz, denn ob ich als Kenshi nun mit einem dunkelroten oder dunkelgrauen Schwert meinen Gegner aufschlitze oder ob Geras eine rot-braune oder beige-schwarze Rüstung trägt, fällt mir im Kampfgeschehen ohnehin nicht auf.
Warum musste man sich für den DLC ausgerechnet Mamasöhnchen Homelander aussuchen? Der verhassteste Charakter aus The Boys? Dann doch lieber Soldier Boy, zwar auch böse, aber wesentlich symphatischer und cooler und mit dem Schild auch abwechslungsreicher. Mit Omni-Man und Homelander hat man ja jetzt im DLC zwei recht ähnliche Charaktere mit Umhang.
Ansonsten freue ich mich auf das Spiel, aber erst wenn die Premium unter 50 Euro gefallen ist. Jetzt verlangt eh erst einmal Starfield, Cyberpunk und FC24 meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit
Heißt also, alles was nicht Story oder Einzelmatch ist, benötigt eine Internetverbindung. Also praktisch doch irgendwie der Teil der auch für Einzelspieler interessant ist.
Lediglich für den Invasions-Modus und natürlich den In-game-Shop ist das nötig
Das ist besonders ärgerlich, wenn man gerade einen Turm bestreitet, der nur eine limitierte Zeit vorhanden (zum Beispiel eine Stunde) ist und mitten im Turm die Verbindung abbricht und man sämtlichen Progress verliert, sodass man sich alles erneut erspielen muss und das kann bedeuten, dass der Turm in der Zwischenzeit durch einen neuen ersetzt wird und man die Belohnungen, die man eigentlich haben wollte, nicht mehr bekommen kann.
Wenn das bei MK 1 genauso ist, dann kann zumindest ich für mich sagen, dass alleine DAS der Grund ist, das Spiel nicht zu kaufen, denn ich habe in MK 11 diesbezüglich viel zu viel Frust erlebt, um mir das erneut anzutun.