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Moss (Action-Adventure) – Märchenhaftes VR-Diorama

Auf der PSVR, Rift und Vive hat sich Moss zum Liebling vieler VR-Fans gemausert.Im Action-Adventure steuert man mit dem linken Stick ein Mäuschen durchseine Märchenwelt, während man per Bewegungssteuerung Brücken und Fallendurch die Kulisse schiebt. Wir haben uns die Umsetzungen für Valve Index und Oculus Quest angeschaut, die mit dem kostenlosen DLC-Kapitel „Twilight Garden“ von Anfang an etwas mehr Umfang zu bieten haben.

© Polyarc / Polyarc

Mit Schwert und Trippelschritten

Seltsam, dass sich Entwickler Polyarc für eine derart kindgerechte Präsentation entschieden hat – Spieler unter zwölf Jahren dürfen schließlich noch gar kein VR-Headset benutzen, doch auch ältere Nutzer sind nicht immun gegen den Niedlichkeitsfaktor von Moss. Wir zumindest haben der kleinen Heldin Quill immer mal wieder mit dem leuchtenden Cursor über den Kopf gewuschelt – einfach weil es möglich ist und weil die kleine Maus so unheimlich niedlich animiert ist. Die Interaktion mit dem Headset-Träger hat auch einen spielerischen Nutzen: Weiß man mal nicht weiter, rudert Quill z.B. wild mit den Armen, um einen Hinweis zu geben. Zudem lässt sie sich mit bloßem Handauflegen heilen – oder besser gesagt mit der Berührung der blau leuchtenden Kugeln, die man per Bewegungssteuerung durch die Kulisse schweben lässt.

Auf der PS4 wurden die Move-Controller nicht unterstützt, stattdessen setzten die Entwickler voll und ganz auf den Dualshock-Controller. Mit dem linken Stick und einigen Knöpfen hüpfte man ganz klassisch über Plattformen, schwang das Schwert oder legte Schalter um. Gleichzeitig bewegte man mit Hilfe der Controller-Leuchte eine blau glühende Kugel durch die Luft, mit der sich allerlei glänzende Mechanismen in der Welt manipulieren ließen – und genau hier sind PC-Spieler und Besitzer der Oculus Quest im Vorteil. Dank der Unterstützung von zwei Index- bzw. Touch-Controllern kann man mehr Dinge gleichzeitig bewegen, um Quill den Weg freizumachen: Mal zerrt man eine Plattform nach vorne, damit sie einen Abgrund überqueren kann, später zieht man ganze Metallzylinder mit kleinen Treppen oder Durchgängen aus dem Boden. Viele Mechanismen müssen gleich mehrmals bewegt werden, damit die Heldin schließlich sicher ans Ziel trippeln kann. Das Prinzip erinnert ein wenig Sonys PS3-Spiel Sackboy’s Prehistoric Moves.

Neue Zweihand-Steuerung

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Der mysteriöse maskierte Spieler bzw. „Leser“ des magischen Buchs hilft Quill mit seinen blauen Cursor-Kugeln, mit denen sich Hindernisse, Toren oder Brücken bewegen lassen. © 4P/Screenshot

Im Bereich dieser Puzzles ist es ein willkommener Vorteil, mit den verlässlich erfassten Controllern der Index und Quest Rädchen und Geräte zu bewegen. Ein Nachteil ist allerdings, dass sich Quill selbst sich nicht ganz so intuitiv steuern lässt wie mit dem Dual-Shock-Stick. Die Mini-Sticks auf dem Touch-Controller oder der Index sind zwar nur einen Deut weniger präzise, der Unterschied fällt trotzdem auf – vor allem auf schmalen Brücken. Zum Glück muss sich hier aber niemand mit einem unzuverlässigen Touchpad wie auf dem Vive-Controller abquälen.

Der Schwierigkeitsgrad wirkt leider nach wie vor etwas zu niedrig. Da man dank der Zweihand-Steuerung gleichzeitig einen Gegner wegzerren und seine Maus heilen kann, gestalten sich die ohnehin schon einfachen Gefechte noch etwas leichter als einst mit PSVR. Allzu tragisch wirkt sich aber auch das nicht auf den Spielspaß aus, da sich das Abenteuer primär um Rätsel und Erkundung dreht. Die Story bindet den Spieler schön in die Handlung ein. Als mystischer „Leser“ greift man wie in der Unendlichen Geschichte von außen in ein Märchenbuch ein, um Quill als auserwählte Kriegerin zu adeln. Beugt man sich am Ufer eines Sees über die Wellen, bekommt man sogar das eigene maskenhafte Spiegelbild zu Gesicht. Bei der Präsentation der Geschichte haben sich die Entwickler allerdings für eine Erzählform entschieden, die denkbar schlecht zum Medium VR passt: Immer wieder harrt man minutenlang vor den leicht animierten Seiten eines Buches aus, während die Erzählerin Einzelheiten über die Einwohner, Quills Verbündete und eine finstere Bedrohung herunterbetet. Wer möchte, kann aber immerhin schnell zum Spiel weiterblättern.

Kleine Maus, großer Helfer

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Man dreht mit den eigenen Händen Zylinder, bewegt Bahnschranken oder schaut mit dem Headset in versteckte Winkel. Spezielle Eigenheiten wie das Index-Fingertracking kommen hier noch nicht zum Einsatz. © 4P/Screenshot

Der Fokus von Moss liegt klar auf den einsteigerfreundlichen Rätseln, die auch fortgeschrittenen Spielern schöne Aha-Momente bescheren. Zunächst hüpft und hantiert man nur direkt vor den eigenen Augen herum; später wechselt man auch mal zwischen verbundenen Grotten oder Tempeln, um versteckte Teile großer Maschinen aufzuspüren. Einer der größten Motivationsfaktoren ist die beeindruckende Kulisse: Schon auf dem Social-Screen (also dem Fernsehbild) sehen die verwunschenen Wälder, Schlösschen und Tempel richtig hübsch aus, doch unterm Headset fühlt man sich wie in einem geräumigen Diorama mit vielen feinen Details und hochaufgelösten Texturen. Manchmal muss man sich sogar zur Seite zu lehnen oder aufzustehen, um einen besseren Blick auf versteckte Gänge zu erlangen – ein Trick, der dank dem verlässlichen Roomscale-Tracking von Index und Quest noch besser funktioniert als mit Sonys Headset. Empfindliche Spieler brauchen sich dank der festen Perspektive nicht um Übelkeit zu sorgen: Das komplette Abenteuer bleibt sehr komfortabel und entspannend.

  1. Bin gerade durch mit diesem unglaublich sympathischen Abenteuer. Ich würde am liebsten in die Luft springen und den gamern, da draußen sagen wie toll Vr ist und wie wichtig VR für die Spiele Branche wäre und ist. Unglaublich, das noch so wenige sich dafür begeistern. Wer, das Lesen sollte ihr dürft Moss nicht verpassen wenn Ihr Fantasy games mögt.

  2. Das Spiel ist aktuell bei Steam im Angebot und es ist wunderbar!
    Ein Must-Have für jeden Oculus Rift-Besitzer!
    Ich finde es hervorragend wie die VR-Technologie hier in das Spiel einbezogen wird. Man spielt quasi auf zwei Ebenen: Die eine ist die direkte Steuerung der Spielfigur, die andere ist die Ebene des Beobachters und Manipulators, der hier und da Aktionen tätigt, die auf der anderen Ebene nicht möglich sind. Das ist klasse! Davon muss es mehr geben. Wenn nicht in einem zweiten Teil, dann in einem anderen mit ähnlicher Nutzung. Ein vollkommen treffendes Fazit.
    Und Quill ist wirklich niedlich. :D

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