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Moto GP 07 (Rennspiel) – Moto GP 07

Neues Jahr, neue Fortsetzung: Nicht nur Fußball, Eishockey oder Spiele rund um die NBA bekommen ein jährliches Update mit aktuellen Lizenzen. Auch im Motorsport können wir uns mittlerweile im Zwölfmonatsrhythmus auf neue Ableger einstellen. Die MotoGP-Serie bildet da keine Ausnahme und startet auf der 360 in die 2007er-Saison. Haben THQ und Climax die Zeit genutzt, um sich der Kritikpunkte des Vorgängers anzunehmen?

© Climax / THQ

Wie immer

Kaum eine Fortsetzung punktet nicht unbedingt mit Innovationen. Auch in der aktuellen Ausgabe von MotorGP werden Kenner kaum Überraschungen erleben, wenn sie auf den 18 offiziellen Gran Prix-Kursen wie Laguna Seca oder dem Sachsenring erneut um WM-Punkte kämpft, Einzelrennen absolviert oder im Training und Qualifying neue Bestzeiten aufstellt. Selbst der Extreme Modus mit seinen Höllenmaschinen und Straßenkursen ist wieder mit von der Partie – auch wenn ihr dafür erst wieder die komplette WM absolvieren müsst, bevor er freigeschaltet wird. Wer allerdings hofft, hier endlich über neue Pisten preschen zu können, wird leider enttäuscht: Im Extreme-Modus findet ihr immer noch die Strecken, die ihr bereits auf der alten Xbox in MotoGP – Ultimate Racing Technology 3 unsicher gemacht habt. Klar, sie erstrahlen hier in neuem Licht und wurden teilweise leicht erweitert, aber im Großen und Ganzen ist das alles schon bekannt. Schade, denn im Gegensatz zu den vorgegebenen Kursen des offiziellen Rennkalenders hätten die Entwickler im Extreme Modus mit komplett neuen Strecken etwas frischen Wind in die Serie bringen und dadurch auch einen Anreiz für Besitzer des Vorgängers schaffen können. Zumindest finden sich 20 neue Bikes in der Garage, die ihr – genau wie das Outfit eures Fahrers – mit diversen Stickern und Designs nach eurem Geschmack gestalten könnt. Zusätzlich dürft ihr eure Extreme-Maschinen nicht nur einstellen, sondern auch wieder wie schon im Vorgänger mit Tuningteilen aufpimpen, um noch mehr Leistung aus ihnen heraus zu kitzeln. Das alles ist für Serien-Veteranen aber nichts Neues. Auch der Karrieremodus, bei dem man gewonnene Kreditpunkte auf Fähigkeiten wie Kurvenlage, Bremsen, Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung verteilen kann, kennt man bereits aus den Vorgängern. Das gleiche gilt für das Medaillensystem im Extreme-Modus sowie

Der Extreme-Modus ist wieder mit von der Partie und bietet zwar neue Maschinen, aber nur leicht aufgepeppte Versionen bereits hinlänglich bekannter Strecken.

die Setupmöglichkeiten, bei denen ihr z.B. die Reifenmischung, Übersetzung, Federhärte oder den Radstand festlegt. Deshalb darf man sich die Frage stellen, ob sich die Anschaffung des 07er-Updates lohnt, wenn man MotoGP 06 bereits im Regal stehen hat und keinen so großen Wert auf eine aktuelle Lizenz legt.

Alte Schwächen

Das größte Problem besteht aber nicht mal darin, dass hier exzessives Strecken- und Modi-Recycling betrieben wird. Das gehört in Spielen dieser Art einfach dazu. Viel ärgerlicher ist, dass sich bekannte Kritikpunkte des Vorgängers auch hier wieder finden. Ich finde es unglaublich, dass man es bei Climax immer noch nicht schafft, das Motorrad nach einem Crash wieder AUF die Strecke zurück zu setzen. Stattdessen findet ihr euch in den meisten Fällen nach einem Sturz IM Kiesbett wieder und müsst euch nicht nur mühsam wieder auf den Asphalt zurückkämpfen, sondern bekommt auch eine fette Strafzeit aufgebrummt, weil ihr euch abseits der Strecke befindet. Das frustriert jetzt noch genau so wie damals! Auch stehen die Rundenzeiten der KI-Fahrer beim Qualifying in keinem Verhältnis zu ihren deutlich schlechteren

Dicke Wolken sind noch keine Bedrohung. Aber wenn ihr bei Regen auf die Piste müsst, wird das Rennen zum Eiertanz.

Leistungen während des darauf folgenden Rennens: Sich die Pole Position zu erkämpfen, ist eine echte Herausforderung; sich den Sieg einzufahren dagegen nicht – zumindest, wenn ihr in einem der beiden ersten Schwierigkeitsgrade an den Start geht.

KI-Schwankungen

In diesem Fall wird das Fahrerfeld nämlich von einem dermaßen starken Gummiband-Effekt zusammengehalten, dass das Geschehen auf dem Bildschirm so viele Ähnlichkeiten zum echten Motorsport aufweist wie ein Motorrad zu einem Gummiboot. Hier kommt überhaupt keine echte Racing-Atmosphäre auf, wenn ihr schon nach ein paar hundert Metern vom letzten auf den ersten Platz vorfahrt. Ein Hauch von Positionskämpfen findet lediglich unter den ersten drei Fahrern statt – alle anderen Teilnehmer erinnern mehr an wehrlose Statisten, die vor allem dadurch glänzen, dumm im Weg rumzustehen oder sich selbst in völlig aufgesetzte Unfälle zu verwickeln. Falls es euch selbst mal aus dem Sattel haut, braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, denn die anderen Biker warten brav auf euch, bis ihr wieder mindestens an dritter Position fahrt. Ist das nicht toll? Ganz anders sieht die Sache aus, wenn ihr den Schwierigkeitsgrad mindestens auf die Champions-Stufe hochsetzt, denn erst hier wird der Gummiband-Effekt merklich zurückgefahren. Gleichzeitig steigt aber auch das Aggressionspotenzial eurer KI-Wettbewerber, die es weniger darauf anlegen, sauber an euch vorbeizufahren, sondern euch gnadenlos abschießen. Schon der Vorgänger hatte mit diesem Problem zu kämpfen und auch hier erinnern die anderen Fahrer an hirnlose Pistensäue, die ohne Nachzudenken in euer Heck brettern oder seitlich touchieren. Das Dumme ist, dass ihr diesen dämlichen Kamikaze-Aktionen nur selten präventiv aus dem Weg gehen könnt. Was das Fass aber zum Überlaufen bringt, ist die Tatsache, dass die Unfallverursacher meist problemlos weiterfahren können, während ihr mit eurem Sturzhelm auf dem Asphalt klebt. Warum wählt Climax den Weg solcher Extreme? Ich will weder eine vollkommen anspruchslose Gummiband-KI noch irgendwelche Rowdies, die alles ummähen, was ihnen vor die Maschine kommt! Nein, ich will eine KI, die zwar eine Herausforderung darstellt, aber sich nicht konsequent durch unfaire Mittel einen Vorteil verschafft. Ich will eine KI, die dynamisch auf das Renngeschehen reagiert und sich Chancen erarbeitet anstatt mit der Brechstange vorzugehen. Diese Wünsche gehen in THQs MotoGP-Serie leider auch in diesem Jahr nicht in Erfüllung!

        
 

        

  1. Wie man euren Test entnehmen kann, rettet eigentlich nur der Multiplayer
    über "Live" den "80er".
    Nur sollte dann nicht unerwähnt bleiben, dass man dafür schließlich noch extra bezahlen muß, ohne "Gold" geht ja nichts.
    Von daher, hätte der MP so nicht in die Bewertung mit einfließen dürfen,
    es sein denn THQ hätte 1 Monat "Gold" mit beigepackt.

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