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Mugen Souls (Rollenspiel) – Mugen Souls

Grüne Wiesen, kleine Häuser, ein mittelalterliches Schloss: klassische Fantasy. Da taucht ein adretter junger Mann auf, zerdrischt einfach alle Vasen, geht ins Haus, klaut was er tragen kann und verschwindet wieder. Die Bewohner richten sogar noch ihren Dank aus. „Was ist das denn für ein Rüpel?!“ „Das ist der Held. Helden machen das so.“ Bruha! Ein Jammer, dass dieser Held hier nur die Nebenrolle spielt…

© Compile Heart / Idea Factory / NIS America / Flashpoint

Klassisch gut?

Macht sie wirklich! Sie stellt sich vor einen Gegner und quatscht ihn so lange zu, bis er sich entweder in einen Gegenstand oder einen Lustsklaven verwandelt. Je mehr so davon sammelt, desto größer der Wert, welcher die Stärke eines besonders mächtigen Angriffs

Für jede Aktion gibt es einen Konter: Im Kampf der Luftschiffe zählt Schere-Stein-Papier.
Für jede Aktion gibt es einen Konter: Im Kampf der Luftschiffe greift das Prinzip „Schere-Stein-Papier“. © 4P/Screenshot

bestimmt. Zusätzliche Sklaven stärken außerdem die Kampfkraft von Chou-Chous Raumschiff. Die Reise von einer Welt zur nächsten wird nämlich von Gefechten gegen andere Schiffe unterbrochen, in denen ich mich bei jedem Zug getreu „Schere-Stein-Papier“ für Angriff oder Verteidigung entscheiden muss – eine nette Abwechslung.

In den normalen Gefechten mache ich ebenfalls einen Zug nach dem nächsten. Dort bestimmen allerdings die Bewegungswerte von Freund und Feind, wann eine Figur handeln darf. Chou-Chou und Mitstreiter sind dabei meist im Vorteil, zumal sie die Gegner mit Spezialattacken umher schubsen können, was die Zugreihenfolge meist zu ihren Gunsten verschiebt. Sie können die Widersacher auch in Kristalle schieben, um Schaden anzurichten sowie zusätzliche Erfahrungspunkte oder Währung einzuheimsen. Das Stellungsspiel folgt also konventionellen Regeln, erfahrene Befehlshaber freuen sich aber über eine angenehme Vielfalt taktischer Möglichkeiten. Schade nur, dass mich Mugen Souls auf ein recht enges Feld drängt: Wenn ich meine Krieger schon frei bewegen darf, anstatt sie in altmodische Rechtecke zu klemmen, würde ich den Raum gerne besser nutzen. Und ich hätte gerne mehr Überblick, denn in einigen Situationen muten Figuren und Symbole wie ein bunt zusammengeworfener Haufen an.

Peitsche oder Zuckerbrot?

Im Mittelpunkt steht aber ohnehin nicht das martialische Figurenschieben, sondern das Versklaven der In-den-Weg-Steller. Und das hat es in sich, auf dem Papier zumindest.

Was könnte es wohl sein, das den Gegner auf die Seite der unwiderstehlichen Chou-Chou zieht?
Welches Wort könnte den Gegner wohl auf die Seite der unwiderstehlichen Chou-Chou ziehen? © 4P/Screenshot

Immerhin muss ich zunächst darauf achten, dass der zukünftige Untertan einem ähnlichen Schlag Men… Wesen angehört wie Chou-Chou. Sie soll die Gegner ja nicht besiegen, sondern bezirzen – auf dass sie ihre Meisterin so anhimmeln wie ihr erröteter Vertrauter beim Schaumbad. Zu diesem Zweck verwandle ich die „Unangefochtene Göttin“ in eine egoistische, masochistische oder schüchterne Dame. Sieben solcher Eigenheiten gibt es und wenn sich die Charaktere gleichen, fällt es einfacher, einen Feind zu überzeugen.

Das Überzeugen ist eine zusätzliche Aktion, die ausschließlich Chou-Chou ausführen darf. Ich wähle dafür aus einer Reihe Wörter das zum Charakter meines Opfers passende: Ein Masochist freut sich z.B. über Beleidigungen und Schläge. Zusätzlich spielt der von Runde zu Runde wechselnde Gemütszustand des Gegners eine Rolle, denn einen traurigen Masochisten muss Chou-Chou schon mal gefühlvoll besänftigen. Meist dauert es ein paar Züge, in denen ich auf den zukünftigen Sklaven einrede und in denen sonst wenig passiert: Will ich viele Sklaven, dürfen sie die anderen Kämpfer ja nicht besiegen.

„Was bisher geschah“

Das ist aber nicht das einzige Problem. Die größte Schwierigkeit ist die gefühlte Willkür bei der Wortwahl. Was genau bedeutet eigentlich „bipolar“ und wen spreche ich damit an?

Die Möglichkeiten sind vielfältig, die rundentaktischen Kämpfe trotzdem leidlich spannend.
Trotz vielfältiger Aktionsmöglichkeiten sind die rundentaktischen Kämpfe leidlich spannend. © 4P/Screenshot

Eine bipolare Person, klar – aber sonst? Auch wann Chou-Chou „verzweifelt“ auftreten oder etwas „gestehen“ soll, lässt sich keineswegs mit Logik aus Charakter und Gemütszustand ablesen. Umso schlimmer, dass sich die sehr wenigen Worte immer und immer wiederholen.

Noch schlimmer, dass nicht nur normale Widersacher Überzeugungsarbeit verlangen, sondern auch Kristalle, die sämtliche Gegner auf dem Spielfeld schwächen und so genannte Master Points, deren Versklavung das Tor ins nächste Level öffnet. Nein, das Überzeugen entpuppt sich leider nicht als clevere taktische Finesse. Vielmehr fühlt sich ausgerechnet das zentrale Element wie das „Was bisher geschah“ einer langweiligen TV-Folge an, die man erst vor ein paar Sekunden gesehen hat.

  1. :D na, dann ist ja gut, dass ich den Thread ausgegraben habe ^^
    Sonst wäre ein schönes Trolling beinahe unentdeckt geblieben!
    Und jetzt sagt mir bitte noch wer, dass Mugen Souls für jeden Disgaea-Fan ein geiles Spiel ist! :)

  2. Klickt mal bitte auf den Link, den Balkanique im Zitat stehen hat. Ihr wisst was ich meine, den wo "Mugen Souls - Test" drüber steht. Ich dachte der kommt vom Newsbot?
    Wollte zum Artikel zurück und habe mich ziemlich gewundert.
    Klickt mal drauf, ich glaub ich Spinne. Wie passiert denn so was? Balkanique, du gewitzter Troll! :D

  3. Kann mal jemand sagen, ob das Spiel wirklich so mies ist, wie hier beschrieben?
    Ich habe mich mal durch Youtube gewühlt und da sind die Meinungen eigentlich ziemlich positiv!
    Vlt. hätte das Spiel auch jemand testen sollen, der auf Disgaea und Konsorten steht ^^

  4. Pyoro-2 hat geschrieben: Das Ding hier...naja, ist eh cut, kommt garnid in Frage ^_^
    Wenn ich sowas schon lese... solche Möchtegern-Spiele-"Experten" ;) Als ob das soooo schlimm wäre, ist ja nicht so, als würde das Spiel dadurch schlechter werden.. Meine Fresse.
    Die Wertung selbst ist natürlich völlig zu unrecht so niedrig - Ich würde dem Spiel mindestens 60 % geben. Wären die Ladezeiten nicht so nervig, wären es 75 %. Gibt deutlich schlechere Spiele, mir machte beispielsweise keines der so tollen Disgaea-Teile so viel Spaß und schon gar nicht dauerhaft.
    Oh und weil ich das eben las. "Dröge Geräusche und entnervende Musik" - Der Soundtrack des Spiels ist ziemlich gut und abwechslungsreich, nervig ist was anderes ;)

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