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Music Racer (Musik & Party) – Mit Stil gegen die Wand

Mit Music Racer hat es jetzt ein Musikspiel auf die Konsolen geschafft, das zuvor bereits auf dem PC veröffentlicht wurde und seinen Ursprung in mobilen Gefilden hat. Wir sind eingestiegen und haben uns für den Test auf den Noten-Highway begeben.

© AbstractArt / Sometimes You

Wenig Substanz

Im Kern sind die meisten Musikspiele ziemlich simpel gestrickt, geht es doch oft nur darum, im richtigen Moment bzw. möglichst im Takt die richtigen Knöpfe zu drücken. Music Racer schafft es dagegen, dieses einfache Grundprinzip sogar noch zu unterbieten. Denn die Aufgabe besteht lediglich darin, das zuvor gewählte Vehikel durch Rechts-/Linksbewegungen auf dem typischen „Noten-Highway“ in die richtige Spur zu manövrieren, um dabei möglichst viele der kreuz und quer verteilten Symbole („Beats“) durch Drüberfahren automatisch aufzusammeln. Taktgefühl oder ein bestimmtes Timing wird dabei im Prinzip nicht benötigt. Auch ist es egal, wenn man nicht alle Noten erwischt, was aufgrund der Platzierung ohnehin kaum oder nur mit den Reflexen eines Ninjas möglich wäre. Hauptsache, man hält den Kombozähler weiter aufrecht, um ordentlich zu punkten. Die Geschwindigkeit der Vehikel wird automatisch angepasst. Das sorgt zwar bei Tempowechseln für eine gewisse Dynamik, aber bei flotten Abschnitten wird es in Kombination mit den Höhenunterschieden und Kurven mitunter arg unübersichtlich.

Auf der niedrigsten Stufe ist das alles überhaupt kein Problem und Music Racer präsentiert sich als Zen-Gaming mit elektronischen Beats, das hinsichtlich des niedrigen Niveaus nur vom Cinematic-Modus unterboten wird. Dort spielt sich das Spiel nämlich einfach nur selbst. Zumindest bekommt man hier die Chance, die durchaus stylische Kulisse von AbstractArt mit ihren abstrakten Architekturen und den grellen Neonfarben zu bewundern. Das alles ist zwar grafisch simpel gestaltet und mitunter sogar ziemlich minimalistisch, sieht streckenweise aber richtig cool aus. Daher trifft für Music Racer die geläufige Redewendung „Style over Substance“ ins Schwarze.

Vorsicht, Hindernis!

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Einmal zurück in die Zukunft, bitte. © 4P/Screenshot

Etwas komplizierter wird es in den beiden höheren Schwierigkeitsgraden, in denen neben den Noten auch heimtückische Hindernisse auf dem Highway platziert werden, die bei Berührung die Kombo zerstören und wieder zurück auf Null setzen. Ärgerlich: Diese Säulen tauchen bei der flotten Achterbahnfahrten oft so unvermittelt vor einem auf, dass man kaum noch die Chance hat, rechtzeitig zu reagieren und ihnen auszuweichen. Hier hilft dann nur noch das Auswendiglernen.

Keine Bestenlisten

Aber wozu soll man sich überhaupt die Mühe machen, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen? Für die Bestenlisten jedenfalls nicht, denn die erreichten Punktzahlen werden weder lokal noch für einen Online-Vergleich mit anderen Spielern gespeichert. Man erfährt also bei mehrmaligen Läufen nicht einmal, ob man sich verbessert.

Tatsächlich dienen die Punkte einzig dazu, um weitere Fahrzeuge und Streckendesigns freizuschalten, was angesichts der teils happigen Anforderungen schnell in einen nervigen Grind ausartet, wenn man wirklich Zugriff auf alle Inhalte bekommen will. Immerhin stehen von Anfang an die knapp 30 Songs zur Auswahl, die überwiegend aus dem Bereich der elektronischen Musik stammen und von eher unbekannten Künstlern stammen. Wirklich mitgerissen hat mich keiner der Tracks, aber die Synthie-Klänge sind insgesamt ganz okay und fügen sich gut in den drögen Spielverlauf ein. Das Importieren eigener Musik, wie es auf dem PC noch möglich war, ist auf den Konsolen aus den üblichen Lizenzgründen nicht erlaubt.

Von K.I.T.T. bis zu Marty McFly

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Der Neon-Look und die abstrakt gestalteten Schauplätze sehen großartig aus! © 4P/Screenshot

Beim Design der 25 enthaltenen Fahrzeuge scheint man das dagegen nicht so eng zu sehen. Trotz abstrakter Linienführung und Farbgebung, die sich sogar in mehreren Bereichen anpassen lässt, sind die realen Vorbilder ganz klar zu erkennen, darunter z.B. Modelle wie der Bugatti Veyron oder der 80s-Klassiker Lamborghini Countach. Schon alleine aufgrund der mehr oder weniger abgeänderten Schreibweise darf aber daran gezweifelt werden, dass sich der Entwickler den offiziellen Segen der Hersteller abgeholt hat. Auch der umgebaute DeLorean aus Zurück in die Zukunft düst wahrscheinlich in einer rechtlichen Grauzone über den Noten-Highway. Gleiches dürfte für einen gewissen Pontiac Trans-Am gelten, der im Spiel sogar den Namen „Knight Rider“ trägt und damit selbstverständlich schnell zu einem meiner Favoriten innerhalb der stattlichen Auswahl an Flitzern avancierte. Mehr als visuelle Unterschiede gibt es allerdings nicht zwischen den einzelnen Modellen, zu denen u.a. auch das futuristische Motorrad aus TRON bzw. eine Nachbildung zählt.     

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