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nail’d (Rennspiel) – nail’d

Zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass mich Entwickler Black Rock mit Pure zur Sucht nach Quad-Rennen angefixt hat – und auch heute leide ich unter den Entzugserscheinungen. Das Spiel aus England war zwar ein Traum für Arcade-Fans, konnte aber nicht Disneys Verkaufserwartungen erfüllen: Das geplante Sequel wurde also kurzerhand eingestampft. Offenbar hielt auch das polnische Studio Techland (u.a. verantwortlich für das gelungene Xpand Rally <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=5049′)“>) den Zustand für unhaltbar und hat sich an ein eigenes Offroad-Spektakel mit den kleinen Geländeflitzern gewagt.

© Techland Software / Deep Silver

Endlich Nachschub!

Die ersten Bilder rochen noch verdächtig nach einem Plagiat: Die zerklüfteten Natur-Panoramen, der knackig kurze Titel und andere Details erinnerten frappierend an Pure. Als sich das Testmuster zum ersten mal im Laufwerk drehte, folgte das nächste Déjà-vu: Das Menü nebst Landkarte ähnelt Colin McRae Dirt 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=250088′)“>

Auch wenn es hier so aussieht: Luft-Tricks gibt es in nail’d nicht.

und sogar das aufgeblasene Schlauch-Männchen wedelt neben der Startlinie mit den Armen. Doch sobald ich über die Strecke raste, merkte ich, dass mehr in nail’d steckt als eine Kopie.

Auch hier geht es um Quads, weite Sprünge und einen hübschen Ausblick. Doch das polnische Spiel geht das Thema noch eine ganze Ecke kompromissloser an als die Konkurrenz von der Insel. Zuerst fällt die gestiegene Geschwindigkeit und das vereinfachte Handling auf: Simulations-Fans sind hier an der völlig falschen Adresse – mit echten ATV-Rennen hat der Titel so viel gemein wie Wipeout mit einem Motorrad-Picknick in der Lüneburger Heide. Von Beginn an brettere ich in einem Affenzahn durch die Botanik. Eine großzügig bemessener Boost-Tank und die Fischaugen-Optik verschärfen das Geschwindigkeitsgefühl noch.

Hirn aus, Turbo an!

Damit mir nicht der Saft für den pfeifenden Turbo ausgeht, versuche ich sofort, ein paar Tricks auszuführen, Doch während ich nach einem mörderischen Sprung von der Klippe hunderte Meter weit ins Tal segele, macht mein Fahrer nicht die geringsten Anstalten, seinen faulen Hintern vom Bike zu bewegen und sich endlich zu verrenken. Das liegt nicht an einem kaputten Pad oder defektem Programmcode, sondern schlicht und ergreifend daran, dass keinerlei akrobatische Kunststücke in der Luft vorgesehen sind. Nix, nada. Wenn ihr zur Fraktion gehört, welche schon immer mal mit dem Kauf von Pure liebäugelte, »wenn nur die blöden Tricks nicht wären«, solltet ihr jetzt zuschlagen.

Damit sich der Trip durch die Pampa aufgrund der gutmütigen Fahrphysik nicht zu eintönig gestaltet, haben die Entwickler trotz des Verzichts auf Luft-Akrobatik ein Turbo-Stunt-System integriert: Als ich z.B. nach einem beherzten Sprung über eine Reihe zerklüfteter Felsen sanft auf allen vier Rädern lande, bringt mir das neuen Sprit ein. Dann rase ich beinahe senkrecht an einer riesigen Staudammmauer entlang. Ich schlängele mich an ein paar Gittern vorbei, aus denen mit Hochdruck Wasser sprudelt und bekomme für den Trip an der Wand ebenfalls Bonus-Sprit. Diese Technik ist auch an anderer Stelle nützlich – z.B. in einer Tunnelröhre, in der ich wie bei einer Amokfahrt einem Schnellzug entgegen rase. Nur wer rechtzeitig ausweicht und an der Wand empor düst, mogelt sich aus der Gefahr.

Was für ein Ausblick: Die Strecken sind nicht nur hübsch gestaltet, sondern bieten auch jede Menge Abkürzungen.

Doch ich übertreibe es und zerschelle an der Decke – natürlich mit standesgemäßer Explosion. Trotz der übertriebenen Inszenierung ist das kein Beinbruch: Blitzschnell werde ich so weit nach vorne auf die Strecke verfrachtet, dass ich nur einen Platz nach hinten gerutscht bin. Das sehr großzügige Zurücksetzen passt prima ins Konzept, denn es verführt dazu, auch in brenzligen Situationen halsbrecherische Wagnisse einzugehen.

Drängeln statt turnen

Der Turbo füllt sich auch, wenn ich kurz auf den Hinterrädern fahre, einen Abschnitt fehlerfrei meistere, eine Zeit lang an einer beinahe senkrechten Wand entlang zische, oder ein paar andere Dinge erledige. Insgesamt gibt es rund ein Dutzend dieser Aktionen, welche leider nicht immer präzise genug erkannt werden. Besonders motivierend ist aber, dass auch fiese Rempel-Attacken dazu gehören. Endlich mal wieder ein Titel, in dem noch Wert auf Unfair Play gelegt wird! Es ist ein unglaublich befriedigendes Gefühl, einen rempelnden Kontrahenten mit einem eleganten Schubser über die Klippe springen zu lassen und zwei Sekunden später von einem Symbol über den Erfolg informiert zu werden. Solch fiese Aktionen gelingen sogar erstaunlich oft, denn hat man einem KI-Rivalen erstmal eins mitgegeben, schüchtert ihn das oft derart ein, dass er ins Schlingern kommt und die folgende Kurve nicht mehr sauber erwischt. Auch davon abgesehen verhalten sich die Computergegner erfreulich abwechslungsreich.

Sie wählen unterschiedliche Abzweigungen aus, machen Fehler und bekriegen sich gegenseitig. Leider ist in den allgemeinen Schwierigkeitsgrad der Herausforderungen deutlich weniger Sorgfalt geflossen: Die ersten Rennen und manch Stunt-Herausforderungen hätte ich fast im Schlaf erledigt, ein paar andere Meisterschaften gestalten sich dagegen recht knifflig. Zum Glück darf man zwischen abgeschlossenen Veranstaltungen jederzeit den Schwierigkeitsgrad auf einen der drei Stufen ändern. Schöner wäre es aber gewesen, wenn es für jede davon eigene Medaillen gäbe wie bei PGR. Bei nail’d kann man leider nicht nachprüfen, auf welcher Stufe jemand anderes seine Siege eingefahren hat.
         

  1. So, am Wochenende habe ich's nochmal ausgiebig auf 'ner LAN-Party gezockt. Sehr lustig war's - besonders beim Rempeln oder wenn man wieder mal jemand anderem aufs Dach springt! ^^ Nur die Optionen sind zu spartanisch. Bei Änderungen muss man ständig einen neuen Server aufmachen.

  2. Memfisline hat geschrieben:Sieht aus wie Pure und das habe ich in negativer Erinnerung: Unverschämt lange Ladezeiten, miserable Steuerung. wie sieht es bei dem Spiel aus?
    Die Ladezeiten sind wunderbar kurz. Wirklich! Du wählst die Strecke aus, dann dauert es ein bis zwei Sekunden, es gibt ne kurze Einführungssequenz und das war es. Das kenne ich z.B. von NfS Shift oder Hot Pursuit anders und mein Rechner ist alles andere als eine Krücke.

  3. Brainor hat geschrieben:
    ?AA hat geschrieben:Kein Splitscreen MP bei einem Rennspiel sollte die Wertung irgendwo in den niedrigen 40er Bereich drücken. Genau so ein Scheiß wie bei NfS:HP.
    Ja... jedes mal freu ich mich auf nen Rennspiel Test und meistens gibts keinen Splitscreen... wär für mich die Kaufentscheidung gewesen.. naja was solls.. :?
    Seltsamerweise ist aber Motorstorm der einzige Titel, der das hinbekommt (und auch erst seit dem 2. Teil) zumindest diese Gen. Find ich voll furchtbar, gerade auf den Konsolen, ich mein dafür hat man doch eine Konsole.
    Naja hoffentlich hält das neue Motorstorm, was 4Players versprochen hat, denn Online-Splitscreen ist genau die Art, wie der Multiplayermodus mit Internetfähigen Konsolen auszusehen hat! Gerade bei Rennspielen.
    Aber spielen würde ich diese Spiel hier trotzdem gern mal, naja vllt hat meine Videothek es ja.

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